Wirtschaft

Eine Weltbild-Filiale in Augsburg. (Foto: dpa)

12.05.2014

Investor für insolventen Weltbild-Konzern

Die Münchner Investment-Firma Paragon soll Mehrheitsgesellschafter der Augsburger Verlagsgruppe werden

Für den insolventen Weltbild-Konzern ist nach wochenlanger Suche ein Investor gefunden. Die Münchner Investment-Firma Paragon werde Mehrheitsgesellschafter der insolventen Verlagsgruppe, hieß es aus Verhandlungskreisen.
Ziel sei es, Weltbild mit sämtlichen Betriebsteilen als ganzes fortzuführen - also auch mit dem Filialgeschäft sowie den Auslandsgesellschaften in der Schweiz und Österreich. Zusammen mit Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz solle die Sanierung des Konzerns vorangebracht und Weltbild wieder auf einen stabilen Kurs zurückgeführt werden.
Insolvenzverwalter Geiwitz wollte bislang keine Stellungnahme zur neuen Entwicklung abgeben. Allerdings kündigte er für den heutigen Montag eine Mitteilung an. Am Samstag hatte bereits die Augsburger Allgemeine von einem möglichen Investor für Weltbild berichtet. (dpa) Die  Weltbild-Pleite - eine Chronologie Der katholische Weltbild-Konzern machte Jahrzehnte lang gute Geschäfte. Doch den digitalen Wandel in der Buchbranche bereitete der Verlagsgruppe große Probleme. Weltbild schlitterte schließlich in die Pleite.
Herbst 2013: Weltbild ist seit langem in der Krise. Die Bischöfe beschließen als Gesellschafter, 65 Millionen Euro für eine Sanierung zur Verfügung zu stellen. Doch allein im laufenden Geschäftsjahr wird das Augsburger Unternehmen einen Verlust von etwa 100 Millionen Euro verbuchen, wie später bekannt wird.
10. Januar 2014: Die Verlagsgruppe Weltbild, Mutterhaus des Konzerns mit mehr als 5000 Mitarbeitern, meldet Insolvenz an. Zuvor waren die Kirchenvertreter darüber informiert worden, dass der Sanierungsbedarf im dreistelligen Millionenbereich liegt. Diese Summe wollen Eigentümer aber nicht investieren.
28. Januar: Die Bischöfe beschließen, dass sie den ursprünglich geplanten Betrag von bis zu 65 Millionen Euro trotz der Insolvenz Weltbild zur Verfügung stellen wollen. Ein großer Teil wird in eine Auffanggesellschaft gesteckt, in die die Beschäftigten wechseln können, die ihren Job verlieren.
21. Februar: Weltbild und die Familie Hugendubel, die acht Jahre lang rund 300 Buchhandlungen mit einer gemeinsamen Holding betrieben haben, trennen sich voneinander.
20. März: Mehr als ein Drittel der Belegschaft des Weltbild- Stammhauses soll in die Transfergesellschaft wechseln. Nachdem schon viele Beschäftigte von sich aus gekündigt haben, sind noch 1780 Männer und Frauen bei der Mutter. Fast 660 davon müssen gehen, rund 580 davon bereits zum 1. April.
28. April: Weltbild dünnt das Filialnetz aus: 53 der 220 Geschäfte werden geschlossen. Davon sind 293 Mitarbeiter betroffen, die zum überwiegenden Teil in eine Auffanggesellschaft wechseln sollen. Etwa 1000 Beschäftigte bleiben bei der Filialtochter. Mit den Einschnitten will der Insolvenzverwalter die Weltbild-Gruppe für einen Investor interessant machen.
12. Mai: Die Münchner Investment-Firma Paragon will die insolvente Verlagsgruppe übernehmen.

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