Wirtschaft

Planungsmodell für die Münchner S-Bahn-Haltestelle Marienhof mit zweiter S-Bahn-Stammstrecke. (Foto: dpa)

25.10.2016

Finanzierung der zweiten Stammstrecke in München steht

Bund übernimnmt rund 1,5 Milliarden Euro, das Land 1,4 Milliarden, die Stadt 155 Millionen und die Bahn etwa 150 Millionen Euro

Nach jahrelangem Streit gibt es für die umstrittene zweite S-Bahn-Stammstrecke in München nun endgültig grünes Licht. Der Bund, die Deutsche Bahn, der Freistaat und die bayerische Landeshauptstadt einigten sich am Dienstag auf die endgültige Finanzierung des Milliardenprojekts. Gegen den Bauplan liegen am Verwaltungsgericht München aber noch zahlreiche Klagen vor.

Zumindest von Seite der Finanziers steht dem Start der Bauarbeiten nun aber nichts mehr im Wege. "Das Werk ist getan", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bei der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags. Er sprach von einem "Quantensprung für den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern". Vor dem Gipfel hatte die bayerische Staatsregierung am Vormittag ihren Verhandlungskorridor für die erwarteten Mehrkosten in Millionenhöhe festgelegt.

Unterirdisch quer durch München


Das mehr als zwei Milliarden Euro teure Projekt, das die bisherige Strecke mit langem Tunnel quer durch die Innenstadt der bayerischen Landeshauptstadt entlasten soll, wird demnach um mehrere Millionen Euro teurer als zuletzt geplant. Der zweite Stammstreckentunnel wird drei neue unterirdische Stationen am Hauptbahnhof, Marienhof und Ostbahnhof erhalten. Weil mehrere U-Bahn-Linien gekreuzt werden müssen, liegen die Stationen in rund 40 Metern Tiefe. Die neue Stammstrecke soll so deutlich kürzere Fahrzeiten ermöglichen.

Die sogenannte Stammstrecke ist die wichtigste S-Bahn-Verkehrsader in München. Doch die knapp elf Kilometer lange Trasse zwischen Pasing im Westen und dem Ostbahnhof ist seit Jahren chronisch überlastet. Deshalb soll zwischen den Bahnhöfen Laim im Westen und Leuchtenbergring im Osten die rund zehn Kilometer lange zweite Stammstrecke gebaut werden. Kernstück ist ein sieben Kilometer langer Tunnel zwischen dem Haupt- und dem Ostbahnhof.

Gleise in getrennten Röhren


Aufgrund der Vorgaben des Brand- und Katastrophenschutzes werden die beiden neuen Gleise in getrennten Röhren geführt. Die Gesamtlänge der beiden Tunnelröhren beträgt deshalb rund 14 Kilometer. Das neue Finanzierungskonzept sieht Kosten von knapp 3,2 Milliarden Euro vor. Davon übernimmt der Bund rund 1,5 Milliarden Euro, das Land 1,4 Milliarden, die Stadt 155 Millionen und die Bahn etwa 150 Millionen Euro. Um mögliche Steigerungen abzusichern, etwa bei den Lohnkosten oder den Baumaterialien, sind weitere rund 650 Millionen Euro einkalkuliert. Diese teilen sich im Bedarfsfall der Bund und der Freistaat im Verhältnis 60 zu 40 auf.
(dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist die geplante neue Kindergrundsicherung sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.