Wirtschaft

Die Vorstandschaft der Sparda-Bank München: Hermann Busch, Helmut Lind (Vorstandsvorsitzender) und Ralf Müller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender (v.l.).(Foto: Sparda-Bank München)

08.02.2013

Mehr Umsatz, mehr Kunden

Sparda-Bank München schloss das Geschäftsjahr 2012 sehr erfolgreich ab

Obwohl die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2012 der Sparda-Bank München eG durchweg positiv ausfallen, erneuerte Helmut Lind, Vorstandsvorsitzender der größten Genossenschaftsbank Bayerns, seine Kritik am gegenwärtigen Finanzmarkt. Globale Finanzmärkte sind seiner Ansicht nach bei näherer Betrachtung ein Widerspruch in sich. Denn in einem liberalisierten Markt würden Banken dazu tendieren, eine globale, wettbewerbsfähige Größe anzustreben, was sogar ausdrückliches Ziel des EU-Finanzbinnenmarkts ist. Dadurch würden sie aber zwingend systemrelevant.
Bei systemrelevanten Banken würden dann aber mehrere fundamentale Marktregeln außer Kraft gesetzt. Dabei nannte Lind die Punkte Markt (Sparvermögen werden vom Staat garantiert; die Refinanzierung der Banken leistet die Zantralbank; für Systemstabilität sorgt „Vater Staat“ und nicht die Aktionäre haften, sondern die Steuerzahler), Konkurs („Systembanken sind zu ewigem Leben verdammt“) und Wettbewerb (fairer Wettbewerb ist vorbei). Lind setzt deshalb auf eine Vielfalt im Bankensektor.
Honorierung der Gemeinwohlorientierung Die Sparda-Bank München konnte in allen wichtigen Kennziffern Zuwächse verzeichnen. Besonders die Entwicklung bei den Neukunden stimmten Lind sehr glücklich. So begrüßte die Genossenschaftsbank im vergangenen Jahr 20 703 neue Kunden. Dies entspricht einer Steigerung um 4,0 Prozent auf insgesamt 296.448. „Wichtiger als die reinen Zahlen ist die Art und Weise, wie sie zustande gekommen sind“, erklärte Lind. „Die Menschen honorieren die Gemeinwohlorientierung der Sparda-Bank München. Wir sind nachhaltig und gesund aufgestellt.“ Außerdem stünden die Kunden im Mittelpunkt und seien nicht Mittel zum Zweck einer Gewinnmaximierung. „Wir sind eine Bank von Menschen für Menschen“, betonte der Vorstandsvorsitzende.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden bei der Sparda-Bank München 17.217 neue Girokonten eröffnet. Zum Jahresende lag die Gesamtzahl somit bei 243 293 (+ 4,2 Prozent), erklärte Ralf Müller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Adäquat dazu habe sich auch die Mitgliederzahl entwickelt. Sie stieg um 3,6 Prozent auf 249.014. Dies entspricht einem Bruttozuwachs von 14.380. Ein deutliches Wachstum konnte auch bei der Bilanzsumme verzeichnet werden. Diese stieg im Geschäftsjahr 2012 um 192 Millionen Euro auf 6,044 Milliarden Euro an (+ 3,3 Prozent). Damit übertraf sie erstmals in der Geschichte des Finanzinstituts die 6-Milliarden-Euro-Marke.
Auch bei den Einlagen setzte sich laut Müller die positive Entwicklung der letzten Jahre fort. Zum Stichtag lagen Kundeneinlagen in Höhe von 5,0 Milliarden Euro vor. Sie stiegen damit um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2011: 4,8 Milliarden Euro). „Vor dem Hintergrund des ausgeprägten Zinswettbewerbs sind diese Zahlen besonders erfreulich“, erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bank. „Unsere Kunden setzen nach wie vor auf kurzfristige und flexible Einlagen. Gleichzeitig ist ihnen die Sicherheit wichtig, für die wir einstehen.“
Im Kundenkreditgeschäft konnte das gute Ergebnis aus dem Vorjahr nochmals übertroffen werden, freute sich Müller. Zum Ende des Jahres 2012 lag der Gesamtbestand bei 3,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von 8,8 Prozent oder 271,0 Millionen Euro. Die Neuzusagen der Privatkredite wuchsen um 39,4 Prozent auf 34,3 Millionen Euro. Das Neugeschäft in der Baufinanzierung verlief mit 592,1 Millionen Euro (+ 18,4 Prozent) sehr positiv. „Immobilien sind als Altersvorsorge oder Geldanlage beliebt. Das konstant niedrige Zinsniveau begünstigt diese Entwicklung“, erklärte Müller. Bei einer Kundenstudie von Focus Money wurden die Sparda-Banken 2012 erneut für ihre faire Baufinanzierung mit dem Gütesiegel „sehr gut“ ausgezeichnet. Gleichzeitig erzielte die Gruppe der Sparda-Banken beim Kundenmonitor Deutschland zum 20. Mal in Folge Platz 1 bei der Kundenzufriedenheit in der Branche „Banken & Sparkassen“.
Werte und Normen im Mittelpunkt
Ein besonderes Anliegen ist Lind das Engagement der Sparda-Bank München für die Gemeinwohl-Ökonomie. Seit 2011 ist Bayerns größte Genossenschaftsbank Mitglied der Initiative, die sich für eine Reform der Wirtschaft stark macht. Die Erfolgsmessung der Unternehmen beruht hierbei auf sozialen und nachhaltigen Werten wie Menschenwürde, Solidarität, Kooperation, Vertrauensbildung, Verantwortung und Mitgefühl. Die Ergebnisse werden in einer Gemeinwohl-Bilanz zusammengefasst.
Den Unterschied zur traditionellen Bilanzierung erklärt Lind wie folgt: „Eine Finanzbilanz gibt nur Auskunft über die monetäre Entwicklung. In einer Gemeinwohlbilanz stehen die unternehmerischen Werte und Normen im Mittelpunkt. Sie gibt einen tiefen Einblick, wie sich das Unternehmen für seine Kunden, Mitarbeiter, Partner sowie für die Gesellschaft und Umwelt einsetzt.“ Im April 2013 wird die Sparda-Bank München ihre zweite Gemeinwohl-Bilanz vorlegen.
2,22 Millionen Euro für soziale Zwecke
Da seit der Gründung der Sparda-Bank München im Jahr 1930 der Einsatz für die Menschen und die Umwelt im Zentrum ihrer Unternehmensphilosophie steht, sind auch 2012 rund 2,22 Millionen Euro für gemeinnützige, soziale und karitative Einrichtungen und Projekte in Oberbayern weitergegeben worden. Die Förderung von Bildungs- und Hilfsprojekten für Kinder und Jugendliche sowie der Einsatz für bedürftige Senioren spielen eine besonders große Rolle. Auch der Natur- und Umweltschutz ist eine tragende Säule im Engagement der Bank. (Friedrich H. Hettler)

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