Wirtschaft

Viele Menschen hierzulande schätzen den Autozug. (Foto: Deutsche Bahn)

29.08.2014

Nachfrage nach Autoreisezügen sinkt

Initiative kämpft per Petition für den Erhalt des speziellen Angebots der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn plant das Angebot der konventionellen Autoreisezüge aus betriebswirtschaftlichen Gründen bis 2015 vollständig einzustellen. Eine Initiative bestehend aus dem Bundesverband Initiative 50Plus und betroffenen Tourismusverbänden setzt sich für den langfristigen Erhalt der Autoreisezüge ein.
Die gleichzeitige Beförderung von Passagieren mit ihrem Fahrzeug per Autozug war jahrzehntelang eine umweltfreundliche Alternative zur Straße. Doch aus Sicht der Deutschen Bahn rentiert sich der Autoreisezug nicht mehr. Das alternative Konzept heißt nun Auto + Zug. Passagiere und Fahrzeug werden getrennt voneinander befördert. Der Transport der Fahrzeuge erfolgt über Lkw des DB-eigenen Logistikunternehmens Schenker. „Wir wollten das Angebot Autozug nicht komplett streichen“, erläutert eine Bahn-Sprecherin. Nutzten 1999 noch rund 500 000 Bahnkunden den Autoreisezug, so waren es 2013 gerade noch 200 000. Laut Deutscher Bahn müssten mehrer Millionen Euro in neues Wagenmaterial investiert werden, um weiterhin einen sicheren Autoreisezugbetrieb anbieten zu können. Das rechne sich aber wirtschaftlich nicht. Darum habe man sich bei der Bahn entschieden, das Alternativangebot mit DB Schenker zu etablieren. Getestet wird es jetzt auf den Strecken München-Berlin und München-Düsseldorf. „Es ist immer noch ökologischer, wenn ein paar Autos auf einem Lkw transportiert werden, als wenn sie alle über die Autobahn rollen“, erläutert die Sprecherin das neue Bahnangebot. Sie verweist auch darauf, dass in Spanien, Portugal, Belgien, Großbritannien und den Niederlanden die Autoreisezüge bereits seit einigen Jahren eingestellt wurden. In Frankreich sei das Angebot deutlich reduziert worden. Grund hierfür seien der Trend zu Billigflügen verbunden mit Leihwagen am Urlaubsort.
Die Initiative „Autoreisezug retten“ unter dem Dach des Bundesverbandes Initiative 50Plus dagegen hält die Absicht der Deutschen Bahn für gesellschaftspolitisch kontraproduktiv. „Das Vorhaben widerspricht grundsätzlichen umwelt-, als auch verkehrspolitischen Prinzipien. Ziel sollte es sein, den Verkehr mehr und mehr auf die Schiene zu verlagern und nicht zurück auf die Straße. Darüber hinaus ignoriert die Deutsche Bahn die Entwicklung des demographischen Wandels und damit die Nachfrage durch zunehmend ältere Autofahrer, die bisher verstärkt dieses Angebot genutzt haben und in Zukunft noch sehr viel mehr in Anspruch nehmen würden“, sagt Uwe-Matthias Müller von der Initiative „Autoreisezug retten“ über das Alternativkonzept der Deutschen Bahn. (Ralph Schweinfurth)

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