Wirtschaft

Viele Arbeitssuchende können vermittelt werden. Doch Geringqualifizierte tun sich schwer. (Foto: Bundesagentur für Arbeit)

01.07.2014

Neuer Höchstwert bei regulären Jobs in Bayern

Der Aufschwung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt geht weiter, aber für Arbeitssuchende mit geringer Qualifikation wird es immer schwieriger, einen Job zu finden

Auf dem bayerischen Arbeitsmarkt hat sich im Juni der positive Trend fortgesetzt: Die Zahl der Arbeitslosen ging im Vergleich zum Vormonat um knapp 6000 auf 249.112 zurück. Damit waren allerdings gut 1980 mehr Menschen auf Jobsuche als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) heute in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag im Juni mit 3,5 Prozent dennoch um 0,1 Punkte unter dem Vorjahreswert. "Das liegt daran, dass die Zahl der Erwerbspersonen gegenüber dem Vorjahr stärker gestiegen ist", erläuterte Behördenchef Ralf Holtzwart.
Den bayerischen Arbeitsmarkt bezeichnete er als "stabil und in einer guten Verfassung". Das zeigt sich vor allem an der Zahl von rund fünf Millionen Menschen mit einem regulären, sozialversicherungspflichtigen Job - der höchste Wert seit Erfassung dieser Daten. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften zieht an: Im Juni wurden in Bayern rund 23.500 Arbeitsstellen neu zur Vermittlung gemeldet und damit 2,9 Prozent mehr als im Mai.
Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) geht davon aus, dass die positive Entwicklung anhält: "Ich erwarte in diesem Jahr so wenig Arbeitslose wie seit 20 Jahren nicht", sagte sie. Allerdings profitieren längst nicht alle vom Aufschwung: "Zum einen weisen die Arbeitssuchenden nicht die nachgefragte Qualifikation auf, zum anderen steigt die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt durch Zuwanderung", betonte Holtzwart. Müller wies auf eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hin, wonach das Angebot nach einfachen Tätigkeiten immer weniger wird.
Verglichen mit dem Vormonat sank die Arbeitslosenquote im Juni in allen Regierungsbezirken. Niederbayern weist erneut den prozentual stärksten Rückgang (-4,3 Prozent) auf und bleibt mit einer Arbeitslosenquote von nur 3,0 Prozent der Spitzenreiter im Freistaat, gefolgt von der Oberpfalz (3,2), Unterfranken und Schwaben (jeweils 3,3). Schlusslicht bleibt Mittelfranken mit einer Quote von 4,6 Prozent.
"Dass 44 der 96 Kreise und kreisfreien Städte bei der Arbeitslosigkeit eine Zwei oder gar eine Eins vor dem Komma aufweisen, zeigt, dass es flächendeckend gute Beschäftigungschancen in unserem Land gibt", sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) Bertram Brossardt. Als "echte Bremse" für den Arbeitsmarkt könnte sich nach seinen Worten der gesetzliche Mindestlohn erweisen. "Er erhöht die Arbeitskosten von Millionen Beschäftigten in Deutschland, mit unabsehbaren Folgen für Wachstum und Beschäftigung in unserem Land", sagte Brossardt.
Bayerns DGB-Chef Matthias Jena bekräftigte dagegen seine Forderung nach einem Mindestlohn mit möglichst wenig Ausnahmen: "Mit einer Durchlöcherung des Mindestlohns würde die Chance vertan, für mehr Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen und zusätzliche Kaufkraft zu generieren." Gut eine Million Beschäftigte in Bayern würden von einem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde profitieren, teilte der DGB Bayern unter Bezug auf Berechnungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) mit.
(Roland Beck, dpa)

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