Wirtschaft

19.11.2010

Noch näher am Kunden sein

Österreichische Oberbank restrukturiert sich und trennt ihre Geschäftsbereiche in Nord- und Südbayern

Mit einem stärkeren Ergebnis als vor der Finanzkrise blickt die oberösterreichische Oberbank aus Linz, die auch in Bayern seit einigen Jahren stark vertreten ist, auf die ersten neun Monate dieses Jahres zurück. „Aufgrund der starken Ausweitung der Zins- und Provisionserträge und einer stabilen Kostenstruktur haben wir ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielt: besser als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres und besser als in den ersten drei Quartalen 2008 vor der Finanzkrise“, freut sich Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger.
Seinen Ausführungen vor der Presse in München zufolge stieg das Zinsergebnis um 21 Prozent auf 238,9 Millionen Euro. „Den Risikovorsorgen haben wir 84,4 Millionen Euro zugeführt, das sind 10,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, betont Gasselsberger. Das Provisionsergebnis ist um 13,9 Prozent auf 75,3 Millionen Euro gestiegen und zeige das wieder deutlich verbesserte Wertpapiergeschäft. „Der Finanzaufwand stieg trotz der Investitionen in die Ausweitung des Filialnetzes nur um 3,5 Prozent auf 160,1 Millionen Euro an“, erläutert der Oberbank-Generaldirektor.
Daraus resultiere ein Zuwachs beim Betriebsergebnis um 23,6 Prozent auf 176,3 Millionen Euro. Der Überschuss vor Steuern kletterte um 33,8 Prozent auf 91,9 Millionen Euro und nach Steuern um 32,2 Prozent auf 75,9 Millionen Euro. Insgesamt wuchs die Bilanzsumme um 870,8 Millionen Euro auf rund 16,8 Milliarden Euro.
Wie wichtig Bayern für die Oberbank ist, verrät Generaldirektor Gasselsberger nicht genau. Nur zu folgender Aussage lässt er sich im Gespräch mit der Staatszeitung hinreißen: „80 Prozent unseres Kreditwachstums kommt aus unseren Expansionsmärkten, wovon Bayern der wichtigste ist.“ Deshalb erfolgt im neuen Jahr auch eine Neustrukturierung des Geschäftsbereichs Bayern der Oberbank. Nürnberg wird neben der jetzigen Zentrale in München ein eigener Geschäftsbereich. Die beiden Bereiche an den Standorten München und Nürnberg bilden künftig die „Zweigniederlassung Deutschland“ der Oberbank. Bis 2015 soll es im Freistaat 30 Oberbankfilialen geben
Da die Führungsspanne zu breit geworden ist, wäre die weitere Expansion der Oberbank in der bisherigen Konstellation behindert worden. Laut Gasselsberger soll es bis 2015 im Freistaat 30 Oberbankfilialen geben. Gerade eben wurde die Filiale in Neumarkt/Opf. eröffnet. Nächstes Jahr sollen zwei weitere hinzukommen, in Mühldorf am Inn und in Schweinfurt.
Weil der Wert der besonderen Kundennähe gefährdet gewesen wäre, habe man sich in der Oberbank zur Neuausrichtung des Bayerngeschäfts entschlossen. Die Leitung der Zweigniederlassung Deutschland und des Geschäftsbereichs Südbayern bleibt in München und wird von Rainer Stelzer und Robert Dempf verantwortet. Daran angeknüpft werden ab 2011 die Filialen München, Passau, Landshut, Regensburg, Ingolstadt, Augsburg, Rosenheim, Unterschleißheim, Ottobrunn, Germering, Straubing, Wolfratshausen und die noch zu eröffnende Filiale in Mühldorf/Inn. Dem Geschäftsbereich Nordbayern unter der Leitung von Helmut Frick und Thomas Cajus werden die Filialen Nürnberg, Bamberg, Aschaffenburg, Bayreuth, Würzburg, Erlangen, Weiden, Neumarkt/Opf. und die noch zu eröffnende Filiale in Schweinfurt zugeordnet.
Auf diese Weise will die Oberbank mehr Nähe der Geschäftsbereichsleitungen zum Markt herstellen und kürzere Entscheidungswege herbeiführen. „Ein Kreditantrag aus Nordbayern geht künftig direkt von Nürnberg nach Linz“, erläutert Helmut Frick, Geschäftsbereichsleiter für Nordbayern, der Staatszeitung. Und Oberbank-Generaldirektor Gasselsberger bringt es auf den Punkt: „Die geografische Verkleinerung der Bereiche verkürzt die Wege, steigert die Präsenz beim Kunden, und das ermöglicht die schneller Marktpenetration.“ So kann sich Frick für Nordbayern durchaus vorstellen, noch Filialen in Amberg und Ansbach zu eröffnen. Konkrete Planungen hierzu gibt es aber noch nicht.
(Ralph Schweinfurth)

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