Wirtschaft

Rund 16 000 junge Menschen absolvieren derzeit in den Mitgliedsbetrieben der ostbayerischen Handwerkskammer eine Berufsausbildung. (Foto: obx)

09.08.2016

Ostbayerns Handwerk auf Rekordhoch

Betreibe verzeichnen bestes Geschäftsklima seit der Wiedervereinigung 1990

Rund 25 Milliarden Jahresumsatz erwirtschaften die rund 200.000 Mitarbeiter in den Handwerksbetrieben Ostbayerns - und 2016 dürfte der Wert auf einen neuen Rekordstand steigen. Denn die konjunkturelle Lage in den rund 37.000 Betrieben ist so gut wie lange nicht. Der jetzt vorgelegte Geschäftsklima-Index der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz kletterte im zweiten Quartal 2016 auf Rekordniveau und erreicht mit 39 Punkten den besten Wert seit der Wiedervereinigung. "Neben der verbesserten Auftragslage haben auch die Umsätze in fast allen Handwerksgruppen weiter angezogen", sagt Alexander Stahl von der Kammer. Neun von zehn Unternehmen sind demnach mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Der gleiche Anteil an Firmen schätzt auch die weitere Entwicklung positiv ein. Besonders gut läuft es nach den Zahlen der Handwerkskammer im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe ab. Ähnlich zufrieden äußerten sich die Betriebe in den Handwerken für den privaten Bedarf, darunter beispielsweise Friseurbetriebe, Maßschneider, Textilreiniger und Kosmetiker. Sie wiesen im Langzeitvergleich Spitzenwerte auf. In allen Gewerken verbesserte sich die Auftragslage: 83 Prozent der Betriebe meldeten gestiegene oder gleichbleibende Auftragseingänge, nur 17 Prozent verzeichneten weniger Aufträge - das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren.

Eine Auslastung von deutlich mehr als 90 Prozent


Die gute Auftragslage spiegelte sich auch in der Betriebsauslastung wider: Gerade im Bauhauptgewerbe mit 96 Prozent, im Ausbaugewerbe mit 94 Prozent und im Kraftfahrzeuggewerbe mit 91 Prozent sind nahezu alle Betriebe gut bis sehr gut ausgelastet. Auch die Umsatzentwicklung der Betriebe zog gegenüber den Winter- und Frühjahrsmonaten deutlich an. Den größten Sprung machten nach Angaben der Handwerkskammer die Betriebe im Lebensmittelgewerbe und im Bauhauptgewerbe. Aber auch in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, beispielsweise bei Feinwerkmechanikern, Metallbauern, Gebäudereinigern oder Informationstechnikern, stiegen die Umsätze wieder verstärkt.

Die guten Konjunkturwerte ermutigten die Betriebe auch zu Investitionen, sagt Alexander Stahl. Jeder dritte Betrieb nahm demnach Geld in die Hand, mit 43 Prozent war der Anteil im Bauhauptgewerbe am höchsten. Außerdem legten die Beschäftigungszahlen zu: 14 Prozent stellten neue Mitarbeiter ein, vor allem das Bauhauptgewerbe - hier war es jeder vierte Betrieb.

Optimistisch bleibt auch der Ausblick eines Großteils der Betriebe in Bayerns zweitgrößtem Kammerbezirk des Handwerks. Insgesamt schätzen neun von zehn Betrieben ihre weitere Geschäftsentwicklung als gut oder befriedigend ein. Aufgrund der ohnehin bereits sehr positiven Geschäftslage erwarten Ostbayerns Handwerker bei den Auftragseingängen und Umsätzen aber geringere Zuwächse und rechnen für das nächste Quartal mit gleichbleibenden Verkaufspreisen. Die Mehrheit der Betriebe will voraussichtlich neue Mitarbeiter einstellen, was angesichts des vielerorts leergefegten Arbeitsmarkts eine große Herausforderung ist. Rund 16 000 junge Menschen absolvieren derzeit in den Mitgliedsbetrieben der ostbayerischen Handwerkskammer eine Berufsausbildung. Damit bietet Ostbayerns Handwerk ein Drittel aller Ausbildungsplätze in der Region. Das ist deutlich mehr als im Bundesschnitt, der bei 28 Prozent liegt.(OBX)

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