Wirtschaft

Ministerpräsident Horst Seehofer akzeptiert nun doch zwei neue Leitungen nach Bayern. (Foto: dpa)

03.07.2015

Ottonormal-Stromverbraucher zahlt die Zeche

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Es war ja nicht anders zu erwarten. Der Energiegipfel im Kanzleramt hat bestätigt, was viele schon lange befürchtet haben: Der deutsche Ottonormal-Stromverbraucher zahlt die gesamte Zeche für die Energiewende.
Klar ist es gut, wenn jetzt fünf Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen, weil sie zu viel CO2 in die Atmosphäre pusten. Aber die Entschädigungsprämie für die Betreiber, sie als Notfallreserve vorzuhalten, zahlt der Stromkunde. Gut ist auch, dass die hocheffizienten Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen, die vor allem Stadtwerke betreiben, besser gefördert werden. Aber auch diese Subvention zahlt der Stromkunde. Damit sich der Bürger nicht am abscheulichen Anblick neuer Stromtrassen stört, sollen diese weitestgehend auf bestehenden Trassen oder als Erdkabel verlegt werden. Gerade die Erdkabel sind teurer als Überlandleitungen. Auch hierfür zahlt der Stromkunde.
Insgesamt hat es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschafft, der mächtigen Energiewirtschaft ihre Pfründe zu sichern. Ihren Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sie wochenlang im Regen stehen lassen, bis die mächtige Kohlelobby – bestehend aus Gewerkschaften, Industrie, Braunkohle-Ländern, Union und Teilen der SPD – ihn endlich weichgeklopft hatten. Am deutlichsten zeigt sich das am Verzicht auf die Kohleabgabe, die allein die Betreiber hätten zahlen müssen. Die Kanzlerin konterkariert damit ihre vor Kurzem beim G7-Gipfel in Elmau proklamierten Klimaziele.
Bleibt nur offen, inwieweit der Stromkunde sich am Rückbau der Kernkraftwerke beteiligen muss. Derzeit verspricht die Bundesregierung, sicherzustellen, dass sich die Betreiber nicht aus der Verantwortung stehlen. Rund 35 Milliarden Euro hätten die vier deutschen Energieriesen als Rückstellungen hierfür gebildet. Diese Summe will der Bund in einem Fonds sichern. Aber mit dem Arbeitsplatzargument wird er sicher auch hier den Energiekonzernen entgegenkommen – Ottonormal-Stromkunde zahlt’s ja.

Kommentare (2)

  1. Christiane am 07.07.2015
    Ja hat das der bayerische Ministerpräsi vergessen zu sagen?
    Wie in 10 Minuten.
    Wo möglich sind doch nächtstes Jahr gar keine Wahlen!
  2. Erdmann am 05.07.2015
    Es war doch von Anfang an klar das der Kkeine die gesamte Energie wende zahlen müssen
    den unsre Volksveräter an der Spize die Merkl Angi di
    e verkaut uns ja sowiso
    Wen einer glaubt wir haben noxh Demokrarie,
    der irrt sich.
    Qir haben Diktatur vom feinsten Angi und Kapital bestimmen was geschieht
    Armes Deutschlan schaft die Wahlen ab
    dan brauchen die Volksveräter sich nicht alle 4 jahre neue Lügen eifallen lassen.
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