Wirtschaft

13.03.2015

Politik muss dieses Jahr entscheiden

LEW-Vorstand fordert Klarheit bei Gaskraftwerken und Stromtrassen

Mit dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke fehlen in Bayern bis zum Jahr 2022 rund 5000 Megawatt an gesicherter Leistung. „Hier kann der weitere Ausbau der Erneuerbaren nur bedingt weiterhelfen. Denn wir brauchen Leistung genau für den Fall, dass kein Wind weht und keine Sonne scheint“, sagte Markus Litpher, Vorstandsmitglied der Lechwerke AG, bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Augsburg.
Er plädiert für „ein optimales Zusammenspiel verschiedener Lösungsansätze“. Doch angesichts des deutschen Atomausstiegsfahrplans müsse dazu die Politik auf Bundes- und Landesebene noch in diesem Jahr die Weichen stellen. Litpher zeigte sich zuversichtlich, dass das auch geschehen wird.
Ob unrentable Gaskraftwerke oder die verhassten Stromtrassen, Litpher machte deutlich, dass der Industriestandort Bayern nicht gefährdet werden dürfe: „Volkswirtschaftlich betrachtet, ist der Netzausbau eine effiziente Lösung. Warum sollten wir teure Kraftwerkskapazitäten errichten, wenn wir den Ausgleich mit geringeren Kosten durch den Netzausbau bewerkstelligen können?“ Hinzu komme: Die Bürger fördern in ganz Deutschland über ihre Stromrechnungen den Ausbau der erneuerbaren Energie. „Warum sollte Bayern nicht vom Windstrom aus dem Norden und Osten der Republik profitieren? Viel spricht also für neue Stromleitungen, nur brauchen wir dafür eine möglichst breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Das geht nur im Dialog mit den Menschen und mit Unterstützung der Politik. Hier ist die Politik in der Pflicht: Sie muss den Menschen ihre Entscheidungen und die dafür notwendigen Maßnahmen erklären. Viel stärker als bisher“, so der LEW-Vorstand.
Litpher betonte aber auch, dass die Energiewende weit mehr ist als nur eine Stromwende. Sie ist ebenso eine Wärme- und Verkehrswende. 90 Prozent der Energie im Haushalt würden für Wärme und im Verkehr verbraucht. Beide Bereiche rückten auch immer stärker in das Blickfeld der Politik. Das zeige zum Beispiel der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz, in dem die Bundesregierung Anfang Dezember letzten Jahres ihre Ziele zur Energieeffizienz vorgelegt hat. Die Verknüpfung zwischen Strom- und Wärmemarkt oder Fortschritte im Bereich der Elektromobilität seien wichtige Ansatzpunkte im Rahmen einer umfassenden Energiewende. „Auf beiden Feldern leisten die Lechwerke bereits heute viel für die Region“, unterstrich der LEW-Vorstand.
(Ralph Schweinfurth)

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