Wirtschaft

Sie waren als Beitrag zum Umweltschutz gedacht: die roten Stoffbeutel, mit denen Puma die Schuhkartons ersetzt hatte. (Foto: dpa)

01.09.2014

Puma stoppt den Öko-Beutel für Schuhe

Weil der Handel die Verpackung nicht akzeptierte, gibt es künftig wieder Kartons

Der Sportartikelhersteller Puma ist mit seinen Öko-Beuteln für Schuhe gescheitert. Die weltweite Nummer Drei der Branche hatte vor vier Jahren beschlossen, den traditionellen Schuhkarton durch umweltfreundliche rote Stoffbeutel - die "Clever Little Bags" zu ersetzen. Doch der Handel habe die neue Verpackung nicht akzeptiert, so eine Puma-Sprecherin. Die Herbst/Winter-Kollektion 2015 wird nun wieder in Schuhkartons ausgeliefert, die aber fast ausschließlich aus Recycling-Papier bestehen.
"Mit der "Clever Little Bag" hat Puma eine innovative Schuhverpackung auf den Markt gebracht", sagte Puma-Chef Björn Gulden dem Blatt, "die hat aber im Handel und bei unseren Verbrauchern als kommerzielle Verpackung nicht funktioniert". Zum einen ließen sich die Beutel nicht so leicht stapeln wie Kartons, sagte die Puma-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Zum anderen ließen sich die Schuhe vom Verbraucher nach einer Anprobe nicht so leicht in die Öko-Beutel zurückpacken wie in Kartons. Nun präsentiere man mit den Kartons aus Recycling-Papier aber erneut eine umweltfreundliche Lösung.   
Das Konzept der "Clever Little Bags" für die Millionen Paare jährlicher verkaufter Schuhe hatte der renommierte Industriedesigner Yves Béhar aus San Francisco entwickelt. Ziel war mehr Umweltschutz durch Einsparungen bei Material und Energie. Einer der Grundgedanken war, dass sich für die wiederverwendbaren Schuhbeutel anders als bei den Kartons beim Kauf zusätzliche Plastiktragetaschen erübrigen würden.
Im Handel trifft die Entscheidung für die Rückkehr zum Karton laut "Wirtschaftswoche" auf Verständnis: "Man kann sich solche Öko-Leuchttürme leisten, wenn alles gut läuft", sagt Klaus Jost, Präsident der Einkaufsgemeinschaft Intersport dem Blatt, "der Kunde dankte es Puma aber in diesem Fall nicht."  
Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller hatte im ersten Halbjahr 2014 mit einer rasanten Talfahrt zu kämpfen: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres lag der Puma-Umsatz bei 1,337 Milliarden Euro - das waren 6,5 Prozent weniger Erlöse als im ersten Halbjahr 2013. Der Konzerngewinn sackte mit knapp 40 Millionen Euro um 41,3 Prozent ab.  Dennoch rechnet der Adidas-Konkurrent Puma für das Gesamtjahr 2014 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau - also mit rund 2,98 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn werde je nach Währungsverlusten 2014 zwischen 75 und 90 Millionen Euro liegen, hatte Puma-Chef Gulden Ende Juli prognostiziert.  Bremsen soll die Talfahrt unter anderem eine millionenschwere Werbekampagne - die laut Puma größte in der Firmengeschichte. Zum Jahreswechsel 2013 beschäftigte Puma laut Geschäftsbericht weltweit knapp 11 000 Mitarbeiter. (Jürgen Balthasar, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist das geplante Demokratiefördergesetz sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.