Wirtschaft

Die Auswirkungen der Sonnenfinsternis hängt stark von der Wetterlage ab. (Foto: dpa)

12.03.2015

Sonnenfinsternis birgt Risiken

Stadtwerke im Freistaat trainieren für den Fall eines Strom-Blackouts

Die Energiewende stellt die Stromversorgung vor größte Herausforderungen. Statt weniger Großkraftwerke speisen immer mehr kleine Windkraft- und Solaranlagen mit schwankender Leistungsfähigkeit ins Netz ein. Das birgt Risiken, auf die sich die Netzbetreiber vorbereiten müssen.  Wind und Sonne sind nicht planbar, wichtige Stromtrassen, die für einen überregionalen Energieausgleich nötig wären, fehlen - und so kommt es gerade bei uns in Bayern zeitweise zu Einspeisedefiziten oder -überschüssen. Mal ist zu viel Strom im Netz, mal zu wenig.

Damit es in solchen Situationen nicht zu einem flächendeckenden Blackout kommt, hat der Gesetzgeber die Netzbetreiber zur Vorsorge verpflichtet. In der Praxis greift, wenn Schwankungen im Netz nicht ausgeglichen werden können, die sogenannte Kaskadenregelung. Dazu gibt der Betreiber der obersten Netzebene an die untergeordneten Ebenen den Befehl, die Abnahme oder die Einspeisung in einer festgelegten Höhe zu drosseln. Letzteres gelingt durch eine Umstellung der Wechselrichter an Fotovoltaikanlagen, mit denen die Einspeiseleistung stufenweise reduziert werden kann. Weitere Möglichkeiten sehen das Abschalten von großen Kundenanlagen oder ganzen Stadtteilen vor. Die Abschaltungen sind in jedem Fall vom Netzbetreiber veranlasst – die Entscheidung, welche Netzteile der angeforderten Leistung am nächsten kommen, um den übrigen Netzbetrieb zu sichern, obliegt den Stadtwerken. Folglich sind die Kunden aller Lieferanten gleichermaßen betroffen.  „Wir trainieren mit unseren Mitarbeitern die Abläufe, damit wir für einen möglichen Ernstfall gerüstet sind. Neben den fachlichen Kenntnissen kommt es vor allen auf einen reibungslosen Kommunikationsprozess innerhalb der Kaskade an“, erklärt beispielsweise Andreas Eder, seit Jahresbeginn Technischer Leiter bei den Stadtwerken Schwabach. Im März sind mehrere Trainings geplant – spannend wird es aber vor allem am 20. März, wenn sich die Sonne verfinstert. Am Tag des Frühlingsbeginns beginnt die Sonnenfinsternis auf der Nordhalbkugel östlich von Neufundland, dann bahnt sich der sogenannte Schattenpfad seinen Weg über das Nordmeer von Grönland und Island bis hin zum Nordpol. In Deutschland kann man sie als partielle Sonnenfinsternis sehen: in München von 9.30 Uhr bis 11.51 Uhr. Der Solarstrom bekommt eine immer größere Bedeutung im Freistaat. Wenn dieser plötzlich wegfällt, kommt es zu einer großen Belastungsprobe für das Hochspannungsnetz. Für die Mitarbeiter der Stadtwerke ist die Sonnenfinsternis ein echter Ernstfall, wenngleich kein Grund zur Panik. Einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin zufolge hängen die Auswirkungen der Sonnenfinsternis auf die Leistung der installierten Fotovoltaik-Anlagen stark von der Wetterlage ab. Sollte das Wetter bewölkt sein, sind die Folgen eher gering, so die Wissenschaftler. Manche Experten wollen dennoch eine Debatte über eine Notstrom-Reserve vorantreiben. (BSZ)

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