Wirtschaft

27.07.2012

Sonnenstrom vom Dach nutzen

Wohnungsbaugenossenschaften profitieren

Mit ihrer neuen Gesellschaft Solarpark der Fürther WBG GmbH (GSF) betreiben vier Fürther Wohnungsbaugenossenschaften ab sofort Solarstromanlagen auf ihren eigenen Dächern. Ihr Beispiel könnte deutschlandweit kopiert werden.
Vor gut einem Jahr schrieb Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) einen Brandbrief an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CSU). Der Grund: Eine „Vermietungsgenossenschaft“ dürfe nur 10 Prozent „artfremde“ Einnahmen haben. Neben Bauträgergeschäften oder Grundstücksverkauf zählt dazu auch der Solarstromverkauf. Werde die 10-prozentige Schwelle überschritten, falle die WBG in die Steuerpflicht.
Doch Schäubles prompte Antwort war: „Die von Ihnen gewünschten Änderungen kann ich nicht befürworten.“ Deshalb handelten die vier Wohnungsbaugenossenschaftennun selbst. Das erste Solarstromdach wurde diese Woche vorgestellt. Es sitzt auf einem Haus der Wohnungsgenossenschaft Fürth Oberasbach, leistet 40 Kilowatt (kW) und produziert übers Jahr etwa 38.000 Kilowattstunden Solarstrom. Mindestens 10 Prozent davon kauft die Sparkasse Fürth direkt von den Genossen und nutzt ihn in der Filiale im Erdgeschoss: Das aktuelle Erneuerbare-Energien-Gesetz schreibt Eigenvermark-tung oder -verbrauch vor. Der Rest-Solarstrom wird ins Netz der Stadtwerke Infra eingespeist.
Die Stadtwerke sind mit ihrer Tochter „Infra New Energy“ sogar selbst an der GSF beteiligt. Mit Geschäftsführer Clemens Bloß ist dort ein erfahrener Solarstrom-Manager tätig, der sich um die ganzen sonnigen Belange kümmert: „Aber das ist nicht unser Kerngeschäft.“
Auch wenn für die Genossen nach eigener Aussage nicht der Gewinn im Vordergrund steht: Das aus Solarbetrieb und Dachvermietung eingenommene Geld kann das Wohnen günstiger machen. Für OB Jung ist der Ansatz der GmbH-Gründung innovativ und löst ein Steuerproblem.
Doch nicht nur die Fürther Wohnungsbaugenossenschaften mit ihren 4200 Wohnungen haben ein großes Flächenpotenzial auf ihren Dächern. Das Beispiel könnte deutschlandweit kopiert werden, schlägt Jung vor.
(Heinz Wraneschitz)

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