Wirtschaft

05.12.2014

Das Windrad sagt leise Servus

Eine Glosse von Detlef Fischer

Das nach Bayern verirrte Windrad aus dem hohen Norden Deutschlands meldet sich ein letztes Mal zu Wort. Überraschend viele nette und weniger nette Rückmeldungen haben mich nach meinem Aufruf nach einem möglichst ruhigen Plätzchen bei Euch erreicht. Einen neuen Standort in Bayern hat mir allerdings niemand angeboten. Nur die Hessen wollen mich auf dem Vogelberg haben. Das konkrete Angebot lautet, an 300 Tagen auf der faulen Haut liegen und an den restlichen 65 Tagen schön fleißig sein. Soviel wollte ich eigentlich gar nicht mehr arbeiten. Das überlege ich mir nochmal.
Mir wurde vorgeworfen, dass meine Artgenossen seit fast 24 Jahren von der Allgemeinheit Sozialleistungen ab 1991 über das Stromeinspeisegesetz und dann seit 2000 über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beziehen, aber immer noch nicht gelernt haben, wie man aus unstetigem Wind bedarfsgerecht Strom macht. Ja, das stimmt, und dafür entschuldige ich mich auch aufrichtig. Aber leider hat uns bisher auch niemand gesagt, dass wir das machen sollen. Wir dachten bislang, wir drehen uns nur zum Spaß.
Ich entschuldige mich auch dafür, dass Euch das Geblinke in der Nacht und das Gebrumme stören, wenn ich mich doch mal ordentlich drehen sollte. Ja, ich weiß, Eure dicken Schlitten mit den Sechs- und Acht-Zylindern hören sich viel besser an, dafür leisten sie aber überhaupt keinen Beitrag zur Rettung des Weltklimas, im Gegenteil!
Ich schäme mich dafür, dass ich ab und zu mal Vögel schreddere. Auch ich wundere mich, dass sich darüber niemand groß aufregt, während jedes tote Federvieh unter einer Stromleitung zu einem großen Artikel in der Bayerischen Staatszeitung führt.
Nun sage ich also Tschüssi liebe Bayern und gehe wieder zurück in den Norden Deutschlands. Zuerst mache ich aber erstmal eine schöne lange Kreuzfahrt mit einem fetten Schweröldampfer, um mich von Euch zu erholen. Ist zwar auch nicht gerade ein Beitrag zum Klimaschutz, bei den Bayern aber zurzeit total angesagt, wie ich mitbekommen habe.
Auf Wiedersehen, dann bald aber als Monster-Strommast. Denn irgendwoher müsst Ihr den Strom für Euren Wohlstand ja herbekommen.

Kommentare (2)

  1. A. Röck (Cand.-Ing.) am 20.12.2014
    Ausflug zum JOCHER- ALM- PUMPSPEICHER 2022
    He Max, schö ..Sonntag ! Gemma hait auf`d Jocheralm ? Na, i net !
    Wieso, was host denn? Ja, wei, di hamm doch fast ganz oben a 25 m hohe Mauer baut, I suach doch koan Beton, den hob i in Minga a! Ach komm, geh hoit mit, die Mauer für den Pumpspeicher- die siagst doch erst nach 3 Stund `Aufstieg, so weit kemma mia hait doch gar net, und die siagst doch bloß vom Herzogstand. Aba, woaßt was: mia nemma an Rucksack voll Samen mit vom Efeu, Wilder Wein, Winter-Jasmin und next`n Somma siagst scho nix mehr von da Mauer, und a jeda frogt si, wo is jetzt die Mauer, von der alle gredt ham, hamms di gar net baut? Woaßt, was die Gleitschirmflieger in ihrem Internetforum g` schrieb`n ham? „Prima, do könn` ma auf dem 22 Fußball-Felder großen See weich landen, wenn was schiaf geht“. Wos, 22 Fußballfelder groß? Des is ja a Naturverschandlung! Na, gor net, Wasser is doch Natur - nix anderes siagst do! Und die Rohre? Es gibt bloß oans und net 6, wie beim Walchensee-Kraftwerk. Des hot 5m Durchmesser u. do ham`s an Stollen im Berg nunter bohrt, do siagst Du a nix! Und unten die Turbinen, hä? Die siagst a net- die san im Berg -lies a moi g`scheit die BSZ, do steht, Bayern verbaut jed`n Tog 22 Fußballfelder (16,2 Hektar).
    Ja guat, aba wos is mit da Jocher-Alm-Hütt`n? Für`d Brotzeit mit uns`re Fraind – do is doch jetzt der See? Oiso, Du woaßt ja gar nix- liest denn Du net die Bayerische Staatszeitung- die ham doch g`schrieben, dass uns`re Ingeniör ois kenna! Die Almhütt`n schwimmt doch jetzt auf dem See, und olle g`fraits, über die Hängebrück`n naus auf`n See zu da Hütt`n, a Event total! Ach so ham`s des gmacht ! Oiso Hund san`s scho – uns`re Ingeniör- jo, do geh `i mit! 20. Dez. 2014, Alfred Röck
  2. A. Röck (Cand.-Ing.) am 07.12.2014
    Cand.- Ing. A. Röck
    Ministerin Aigner: "Bayern bräuchte 25000 Windräder, um seine 5 AKW zu ersetzen". Die gelernte Fernsehtechnikerin, ist zu lange aus dem Beruf, sonst wäre ihr klar:
    I) Um die 40 TWh/ Jahr der 5 AKW bis Ende 2022 zu ersetzen, sind 6660WindKraftAnlagen (WKA) nötig, aber nicht 25000, denn jede der fünf Schwachwindanlagen in Eichenbühl/ Franken, erzeugt 6 Mio kWh/ Jahr. Dieser Typus läuft, (weil das Verhältnis Rotordurchmesser 117m, zu Leistung 2,4 MW sehr groß ist), praktisch überall.
    II) Die Ing. ihres Ministerium haben errechnet, dass eine ständige elektr. Leistung von 5 GW (5000 MW) gesichert sein muss, dann sei ein weiterer Ausbau der fluktuierenden Stromerzeugungen (aus PV und Wind) kein Problem.
    III) Die "5 GW" sind gemäss einer komplexen Berechnung von mir geprüft und absolut plausibel. Sie sind sogar dann richtig, wenn man sie auf Dtl. hoch skaliert! Bayern: | 90 TWh/Jahr, Pmax. 11 GW | Dtl. 600 TWh/ Jahr, Pmax. 75-80 GW|. An den 5 GW ist nicht zu zweifeln!
    IV) Wie können diese 5 GW (=5000 MW) aus STETIGEN Energien erzeugt werden? In [MW]: aus Wasser 1500, Biogasanlagen 674 MW, (die Seehofer verdoppeln will =1350 MW), z. Z. 2900 Biomasseanlagen 650 MWel, Geothermie-Potential 400 MWel; somit fehlen noch 1100 MWel (!),
    V) die A L L E I N von den Blöcken 4 und 5 (569 MW + 860 MW) der Gas-KW in Irsching, (weltbester Wirkungsgrad der Siemens- Turbinen 60,5%) mehr als ausgeglichen werden können! [Wobei wir ja noch ein paar Gas-KW in petto haben!].
    V) Von 11-16 Uhr werden zusätzl. 4,5 GW vom Netz angefordert, was 5 Pumpwasser-Speicher-Werke (PSW) der Größe des am Jochberg geplanten, leicht zuschiessen könnten (je Wel= 4200 MWh) am Tag, bei wohlgemerkt, Leistung aller 5 PSW, P = 5 mal 700 MW parallel = 3500 MW (!).
    VIIa) Pmax, abgerufen aus dem Netz von 16 Uhr, ist oft 10,5-GW, also die nötige z u s ä t z l i c h e Leistung, (10,5 GW – 5,5 GW Grundleistung) = 5,5 GW. Da 1 „Jochberg PSW“ 700 MW leisten würde, (nebenbei bemerkt 6 h lang), wären nötig: (5500 MW/ 700 MW)= 7,8 PSW, also 8..
    VIIb) Zusätzliche Energiemenge ΔWel in den 5 h = 5,5 GW * 5 h = 27500 MWh. Dazu wären nun also 27500 MWh/ 4200 MWh = 6,5 PSW nötig. Also, vor allem die Nachfrage der hohen Spitzenleistung würde 1- 2 PSW mehr erfordern, als die Energiemenge zuschiessen. D.h., es wäre klug, eine
    VIIc) Spitzenlasten Verschiebung zur Reduzierung von Speicher- Capacity: D.h., Lasten nach ausserhalb 16 Uhr: .z. B. ALU- u. Edelstahlschmelzen, 3 Mio Kühlschränke u. EU Kühlhallen nachts tiefer vorkühlen, dafür erst nach16 Uhr einschalten, ebenso ca. 3 Mio Wasch- u. 3 Mio Spülmaschinen Bayerns per SMART GRID erst einschalten, wenn die Spitzenlast vorbei ist bzw. Wind- u. Sonnenstrom-Überschüsse vorhanden. Ferner eCars erst dann laden, auch Elektrolyse für H2 Erzeugung zum Autofahren erst dann und für Methanol-Erzeugung usw.;
    VIIIa) Die 5 AKWs, die Bayern bis Ende 2022 abschalten muß, sind ersetzbar; denn Solarstrom ergab 2013 in Bayern 10,5 TWh, fast soviel, wie das AKW ISAR II, das am meisten Strom von allen AKWs der Welt im Jahr erzeugt, (11,3 TWh) oder 1830 obiger WKA erzeugen würden.
    VIIIb) Fraunhofer-IWES gab 2011 bekannt: „Bayern könnte 90% ‚(80 TWh/ Jahr) seines Stromes aus Windstrom erzeugen“.
    VIIIc) 2. Zitat Fraunhofer: “Dtl. kann aus 2% Landesfläche 65 % (=392 TWh/Jahr) aus Wind erzeugen“.
    IX) WKAs = Vogelschredder ? Die Lügner schrecken vor nichts zurück. Es sterben tägl. 10- 15 Menschen auf Dtl.`s Straßen, wir fahren weiter; 1 WKA erschlägt ca. 0,5 Vögel / Jahr, d.h. ca. 12000 Vögel bei den 24600 WKA;
    .- Neuestes Untersuchungen besagen nur 1000 Vögel/ J.;
    .- Prof. Berthold, Ex-Dir. Vogelsternwarte Radolfzell in seinem Buch „Vogelzug“: 100 Mio Vögel werden jd. Sommer ist Osteuropa u. 170 Mio in Südeuropa u. 350 Mio in Afrika gegessen. 2,2 Mio auf Zypern usw.; :
    X) Massenpsychologie: Dem Ausbau von Windnutzung in Bayern u. Dtl. auf 50% und Photovoltaik auf 20% stünde insofern (!) nichts im Wege, ausser in Bayern :
    a).-Seehofers 2 km Abstands-Verordnung, vor allem aber die Dummheit der ca. 45% Ignoranten, denen die konventionellen Energien unendlich scheinen; nie ausgehen (!)* dieser Individual-Egoismus, ermöglicht Seehofers private Ästhetik, einfach keine WKAs sehen zu wollen-aus dem Bauch, ohne jede Berechnung, ob man WKAs braucht!
    Diese Spezies –nennt sich dennoch „homo sapiens“. Ihr ist der von Biologen postulierte Selbsterhaltungstrieb abhanden gekommen, denn: wohlwissend, dass die Ressourcen schwinden(*), will homo sapiens n i c h t vermeiden: CO2- Erhöhung, Eisberge-Abschmelzen, Rauch, Chemie, Verrußung und Verkrebsung unserer Lungen und der Wälder.
    .- Stattdessen lässt sich der Ignorant von der Bild aufputschen „Hilfe, 2,5 Cent/ kWh EEG- Umlage-Erhöhung!“ Bei 1 h Kochen 2,5 Cent mehr, ist das teuer? 1 Bier weniger (4.-€), dafür man kann 160 h kochen.
    X) Dafür bekämen wir On- u. Offshore-WKAs, PV, PSW und neue Netze für ewigen Strom, d.h., solange die Sonne brennt, also 4 Mrd. Jahre !
    XI) Die KNAPPHEITSFALLE: Unbezahlbar würde Strom in 20- 30 Jahren, wenn man die Regenerativen nicht ausbauen würde; dass Knappheit den Preis in Exorbitante treiben kann, lernt der kfm. AZUBI in der 1. Woche. Das aber will das Volk nicht wissen. Sie werden in 20 Jahren die WKA- Betreiber u. Bauern auf Knien bitten, stellt bitte mehr WKAs auf!
    *.-Die Prämissen, die eigentlich an den Anfang gehören: Reichweiten laut des IPCC (UN-Abteilung) [in Jahren]: Erdöl 38, Erdgas 60, Braunkohle 98, St. Kohle 190- 350.
    Die IAEA (Wien) meldete 2012: Das Uran wird zum Jahr 2025 knapp, wäre es jetzt schon, wenn nicht Pu und U-235 aus alten Atomsprengköpfen verwendet würde“.
    XII) Ob AKWs gefährlich sind oder nicht, ob große Propeller schön sind oder nicht: Die konv. Ressourcen gehen aus! Das riesige Tageabbaugebiet in NRW, wo 13 Dörfer umziehen müssen, wo 2 Autobahnspuren extra für den tägl. Kohletransport zu den Kraftwerken gebaut wurden, wo überall die Luft verbrannt riecht, überall feiner Staub anhängt – wird in 45 Jahren leergebaggert sein- und dann? 6.12.2014, A.R.
Die Frage der Woche

Ist das geplante Demokratiefördergesetz sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.