Wirtschaft

Sofern man den Atomstrom herausrechnet, läge der Ökostrom-Anteil in Bayern derzeit zwischen 63 und 65 Prozent, so Ministerin Aigner. (Foto: dpa)

20.10.2015

Wirtschaftsministerin setzt ehrgeizige Ziele

CO2-Emissionen sollen unter sechs Tonnen fallen

Die Staatsregierung will den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 in Bayern auf unter sechs Tonnen pro Kopf reduzieren. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) nannte heute nach der Kabinettssitzung in München eine Reduzierung von derzeit 6,1 auf 5,5 Tonnen bis 2025. Der Anteil der erneuerbaren Energien am bayerischen Primärenergieverbrauch - Gas, Öl, Kohle, Wind, Sonne etc. - soll innerhalb von zehn Jahren auf 20 Prozent steigen. Aigner verteidigte die Energiepolitik gegen die Kritik der Opposition, die der Staatsregierung mangelnden Eifer beim Atomausstieg vorwirft: "Das sind ehrgeizige Ziele."  SPD, Freie Wähler und Grüne werfen Aigner insbesondere vor, den Ausbau der Ökostrom-Erzeugung zu vernachlässigen. Aigner will den Anteil der erneuerbaren Energien an der bayerischen Stromproduktion bis 2025 auf 70 Prozent steigern. "Das ist erbärmlich und lächerlich", sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Ludwig Hartmann, bei einer Aktuellen Stunde im Landtag. "Wo bleibt Ihr Mut, wo bleibt Ihr Gestaltungswille?"  Thorsten Glauber von den Freien Wählern sagte: "Es ist immer darum gegangen, dass Bayern in der Champions League der Energiewirtschaft spielt." Stattdessen schaffe es die CSU, "dass wir Schlusslicht werden". Natascha Kohnen (SPD) warf Aigner vor, die Zahlen zur CO2-Emission zu schönen. "Da müssen sie eine ehrliche, transparente Rechnung aufstellen." Sofern man den Atomstrom herausrechnet, läge der Ökostrom-Anteil derzeit zwischen 63 und 65 Prozent, sagte Ministerin Aigner. Zubau hält die CSU-Politikerin vor allem bei der Sonnenenergie für möglich. Potenzial sieht Aigner aber auch in der Biogas-Branche, die seit der letzten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wegen einer kräftigen Kürzung der Subventionen in eine tiefe Krise gestürzt ist. "Biomasse soll Zukunft haben", sagte sie.
(dpa)

Kommentare (1)

  1. Bixente am 20.10.2015
    Verstehe nicht ganz, was an den Zielen ehrgeizig sein soll. Die CO2-Emissionen in Bayern lagen doch schon 2007 bei 5,9 Tonnen pro Kopf. Beim Anteil der Erneuerbaren sagt die Ministerin doch selbst, dass er ohne Atomstrom bereits bei 65% liegt. Bis 2025 bei 70% liegen, also in 10 Jahren um 5% zulegen, ist ja nun wahrlich nicht "ehrgeizig".
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