Wirtschaft

Die N-Ergie AG hat ihre Mitgliedschaft im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft gekündigt. (Foto: N-ERGIE)

22.01.2015

Zu ineffizient und zu teuer

N-ERGIE kündigt Mitgliedschaft im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

Der Regionalversorger N-ERGIE aus Nürnberg hat seine Mitgliedschaft im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum 31. Dezember 2015 gekündigt. Einer Unternehmenssprecherin zufolge hat 8KU, der Zusammenschluss mehrerer deutscher Versorgungsunternehmen (HEAG Südhessische Energie AG,Mainova AG, MVV Energie AG, N-ERGIE Aktiengesellschaft, RheinEnergie AG, Stadtwerke Hannover AG, Stadtwerke Leipzig GmbH und die Stadtwerke München GmbH), im vergangenen Jahr eine Initiative zu einer Fusion des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und des BDEW auf den Weg gebracht. Diesem 8KU-Vorstoß sei aber von den jeweiligen verantwortlichen Verbandsgremien eine Absage erteilt worden. Angesichts der einschneidenden Veränderungen im ordnungspolitischen Rahmen in der Ver- und Entsorgungswirtschaft, beginnend bei der Wasser- und Abwasserwirtschaft und insbesondere in Bezug auf die Energiewende, sehe die N-ERGIE den Dualismus in der Verbändelandschaft als nicht mehr zeitgemäß und effizient an. Trotz expliziten Bemühens und hohen Einsatzes aller Beteiligten erschwere dieser Dualismus die effektive Positionierung vor allem der Energiewirtschaft, aber auch der anderen Sparten und erzeuge zugleich hohe Kosten. "Die Chancen und Vorteile einer Zusammenführung von BDEW und VKU liegen aus unserer Sicht in der klaren Verbesserung der Organisationseffizienz und damit im Ausbau der effektiven Positionierungsfähigkeit. Es geht insbesondere darum, die Energiebranche, die im Fokus von Politik und Öffentlichkeit steht, insgesamt wieder positiv als Zukunftsbranche in der Gesellschaft zu verankern. Gleiches gilt für die Bereiche Wasser, Abwasser und Entsorgung", sagt Melanie Söllch, Pressesprecherin der N-ERGIE, der Staatszeitung. Der neue Verband hätte aus Sicht der N-ERGIE einen umfassenden Vertretungsanspruch in Bezug auf ordnungspolitische Veränderungen eingenommen. Branchenpositionierung und Verband würden sich hierdurch öffnen und an Attraktivität für Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien oder weitere neue Akteure gewinnen. Außerdem würde die Gesamtbranche durch Einbindung der kommunalen Spitzenverbände an Positionierungsstärke gewinnen. Der neue Verband sollte die gesamte privat- wie kommunalwirtschaftliche Breite der Branche spiegeln, alle Sparten gleichwertig repräsentieren und große wie kleine Unternehmen der Branche gleichermaßen einbeziehen, so die Unternehmenssprecherin. Dies gehe einher mit dem Ziel der Kosteneffizienz, zum einen in Bezug auf die Beiträge, zum anderen in Bezug auf den ehrenamtlichen Aufwand, der durch eine Zusammenführung zweifelsfrei gedämpft würde. "Aus den genannten Gründen und wegen der gleichzeitig nicht unerheblichen monetären Verpflichtungen, sahen wir uns leider gezwungen, die Konsequenz zu ziehen und die Mitgliedschaft der N-ERGIE Aktiengesellschaft im BDEW zum 31. Dezember 2015 zu kündigen", erklärt Söllch. Beim BDEW bedauert man die Entscheidung der N-ERGIE. "Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Energieunternehmen verzeichnet der BDEW seit Jahren insgesamt eine steigende Zahl von Mitgliedern. Aktuell sind 1891 Unternehmen der unterschiedlichsten Wertschöpfungsstufen und Sparten Mitglied im BDEW. Ein- und Austritte von Mitgliedern gehören zum Verbandsgeschäft dazu. Jeder Austritt ist natürlich bedauerlich. Jedoch müssen wir die unternehmensinternen Entscheidungen akzeptieren", erklärt BDEW-Sprecher Frank Brachvogel der Staatszeitung. Der Austritt der N-ERGIE aus dem BDEW hat auch für den bayerischen Regionalverband VBEW Konsequenzen. "Ja, mit dem Austritt der N-ERGIE AG aus dem BDEW zum Jahresende wäre aufgrund unserer Satzung auch der Austritt aus dem Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. - VBEW verbunden. Das würden wir sehr bedauern, denn wir bieten allen kommunalen, privaten und genossenschaftlich organisierten Versorgungsunternehmen eine wichtige Plattform für Information, Gedankenaustausch und Branchenpositionierung. Alle müssen dabei akzeptieren, dass man nicht 100 % seiner eigenen Vorstellungen weder im Verband noch in der Politik durchsetzen kann. Das ist nicht immer einfach, klappt aber am Ende meistens ganz gut", sagt VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer der Staatszeitung.
(Ralph Schweinfurth)

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