Wirtschaft

(v.li.) Bernd Hochberger, Ralf Fleischer, Marlies Mirbeth und Stefan Hattenkofer mit Roboter "Monaco Pepper" im neu eröffneten Digital-Center der Stadtsparkasse München. (Foto: SSKM)

21.02.2018

Zuwächse in nahezu allen Vertriebsbereichen

Die Stadtsparkasse München erzielte 2017 ihr bestes Provisionsergebnis aller Zeiten

Die Stadtsparkasse München (SSKM) ist, so der Vorstandsvorsitzende des Bankhauses Ralf Fleischer, in nahezu allen Geschäftsbereichen weiter gewachsen und damit ihren größten Vertriebserfolg erzielt. So erzielte die Stadtsparkasse ihr historisch bestes Provisionsergebnis mit 124 Millionen Euro (+ 17 Millionen Euro) und konnte so den Rückgang im Zinsergebnis von 272 Millionen Euro (2016) auf 254 Millionen Euro nahezu kompensieren, der durch das historisch niedrige Zinsniveau ausgelöst wird. Darüber hinaus wurden bei der SSKM im vergangenen Jahr 8000 zusätzliche Girokonten eröffnet sowie 3000 Kunden gewonnen. Damit stärkte die Stadtsparkasse ihre Marktführerschaft in München.

Kostenmanagement

„Die sehr erfreulichen Vertriebserfolge, die wir erzielt haben und die hohen Zustimmungswerte unserer Mitarbeiter zur neu gewählten Unternehmensstrategie zeigen uns, dass die in 2014 gewählte Strategie die richtige ist, um auf die Herausforderungen durch das niedrige Zinsniveau und deren Auswirkungen auf die Finanzbranche zu reagieren“, erklärte Fleischer im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz für 2017. Dank dieser erfreulichen Entwicklung und weiterer Sondereffekte weist Bayerns größte Sparkasse (durchschnittliche Bilanzsumme: 17,3 Milliarden Euro, ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber 2016) ein Betriebsergebnis vor Bewertung von diesmal 140 Millionen Euro (+ 5,4 Prozent) aus. Dies versetzt die Sparkasse laut Fleischer in die Lage, ihre Vorsorgeaufwendungen zur Stärkung des Eigenkapitals um 46 Millionen Euro aufzustocken. Nach Abzug des saldierten Bewertungsergebnisses von Zu- und Abschreibungen inklusive Vorsorgeaufwendungen in Höhe von 40 Millionen Euro liegt das Betriebsergebnis nach Bewertung für 2017 bei 100 Millionen Euro (– 13,5 Prozent). Nach Abzug von gewinnabhängigen Steuern sowie aperiodischen Aufwänden wird die Stadtsparkasse München ein Jahresergebnis von 41 Millionen Euro (2016: 30 Millionen Euro) ausweisen. Ferner konnte die SSKM laut Fleischer Dank eines konsequenten Kostenmanagements ihren Verwaltungsaufwand um drei Millionen Euro von 264 auf 261 Millionen Euro (– 1,2 Prozent) senken. Hier komme jetzt auch allmählich das beschlossene Arbeitsteilzeitprogramm zum Tragen.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr erzielt die Stadtsparkasse eine Cost-Income-Ratio von 65,10 Prozent (2016: 66,6 Prozent) und liegt damit knapp drei Prozentpunkte unter dem selbstgesteckten Ziel. Das Kreditvolumen der SSKM wuchs laut Vorstandsmitglied Stefan Hattenkofer im vergangenen Jahr um sieben Prozent beziehungsweise 849 Millionen Euro auf über 13 Milliarden Euro an. Während der Bestand an Krediten für Privatkunden leicht um 0,7 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro wuchs, legten die Ausleihungen an Unternehmen um elf Prozent beziehungsweise 732 Millionen Euro auf knapp 7,4 Milliarden Euro zu. Rund 5000 Baufinanzierungen sagte die Stadtsparkasse im vergangenen Jahr mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Milliarden Euro (2016: 1,6 Milliarden Euro) zu. Das seinen, so Fleischer, etwa 20 Baufinanzierungen pro Tag und zeige ein deutliches Interesse an Immobilien.
Dagegen blieben die Einlagen von Kunden mit mehr als 14,8 Milliarden Euro stabil, der Anteil von Privatkundeneinlagen nahm um 321 Millionen Euro zu, erklärte Vorstandsmitglied Marlies Mirbeth. Privatkunden würden inzwischen knapp 70 Prozent ihrer Einlagen in täglich kündbaren Sichteinlagen halten, berichtete sie. Als Gründe dafür nannte Mirbeth unter anderem, dass die Kunden flexibel bleiben wollen beziehungsweise auf steigende Zinsen hoffen.

Neues Digital-Center

Die Berater der Stadtsparkasse München führten im vergangenen Jahr 250 000 Finanzkonzeptgespräche mit ihren Kunden und über 33 000 Anlagegespräche, berichtete Mirbeth. Das seien über 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Da es auf Einlagen derzeit keine Zinserträge mehr gibt, sieht die Münchner Sparkasse es als ihre Verantwortung an, ihren Kunden Alternativen mit Wertpapieranlagen aufzuzeigen – entsprechend der jeweiligen Risikobereitschaft ihrer Kunden. Diese hatten zum 31. Dezember 2017 einen Gesamt-Depotwert von 4,6 Milliarden Euro. Der Handelsumsatz mit Wertpapieren stieg um 15 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro. Einlagen und Kunden-Wertpapierdepots zusammengerechnet halten die Kunden bei der Stadtsparkasse München zum Stichtag 31. Dezember 2017 ein Vermögen in Höhe von 19,5 Milliarden Euro. Ab sofort lädt die Stadtsparkasse München Kunden und Interessierte in das neu geschaffene Digital-Center in ihre Hauptstelle im Tal ein. Das Digital-Center, das dauerhaft errichtet und laufend aktualisiert wird, zeigt die digitalen Angebote der Sparkassenwelt auf, belegt somit die digitale Kompetenz des Kreditinstituts und macht digitale Services für ihre Kunden erlebbar, erklärte Vorstandsmitglied Bernd Hochberger. In mehreren Stationen wird exemplarisch gezeigt, wie die Digitalisierung den Alltag der Münchner in allen Finanzfragen vereinfachen kann. Auch Zukunftstechnologien werden dabei vorgestellt. Gezeigt werden unter anderem, wie Kunden online direkt einen Berater-Termin vereinbaren können, wie die beliebteste Sparkassen-App funktioniert, welche Funktionalitäten sie besitzt und welche neuen bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten es gibt. Bankberater erklären die neuen Möglichkeiten und bieten auch gleich an, die Funktionalitäten zu testen. Die Stadtsparkasse München und die fünf von ihr gegründeten und mit Kapital ausgestatteten Stiftungen haben sich unverändert gesellschaftlich engagiert. Mit 3,4 Millionen Euro hat sie letztes Jahr 279 Projekte gefördert, erklärte Fleischer. Hinzu kommen knapp 2,9 Millionen Euro als Spenden-Sammelergebnis über die seit Ende 2016 von der Stadtsparkasse ins Leben gerufene Online-Spendenplattform www.gut-fuer-muenchen.de. Die Spenden, mit denen 660 Projekte gefördert werden, kommen nach Fleischers Worten zu 100 Prozent den Förderprojekten zugute, da die Kosten für das Portal die Stadtsparkasse München trägt.

Den Kurs halten

Fleischer sieht die Stadtsparkasse München auf einem guten Weg die aktuellen Herausforderungen zu meistern und noch besser zu werden. „Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen und die Mühen haben sich gelohnt. Wir werden den Kurs halten.“ Nichts desto trotz bleibe es, so Fleischer, spannend in der Finanzbranche. In diesem Zusammenhang wiederholte er auch seine Kritik an der Niedrigzinspolitik der EZB, hofft aber, dass es womöglich im kommenden Jahr zu moderaten Zinsveränderungen kommt. (Friedrich H. Hettler)

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