Bauen

Der BDA Landesverband Bayern lehnt die Vergrößerung der Mindestabstände von Windkraftanlagen auf 10 H ab. (Foto: Bilderbox)

11.06.2014

Ablehnung des 10 H-Abstands

Stellungnahme des BDA Landesverbands Bayern zum Gesetz zur Änderung der Bayerischen Bauordnung - Mindestabstände von Windkraftanlagen

Im Hinblick auf die kulturlandschaftliche Verantwortung lehnt der BDA Landesverband Bayern die Vergrößerung der Mindestabstände von Windkraftanlagen auf 10 H, wie dies der Gesetzentwurf zur Änderung der Bayerischen Bauordnung vorsieht, ab. 10 H bedeutet: Der Abstand eines Windrads zur Wohnbebauung muss das Zehnfache der Höhe dieses Windrads betragen – bei den heute üblichen Windrädern mit 200 Metern Höhe also zwei Kilometer. Die Umsetzung dieser Regelung stellt faktisch das Aus für die Windkraft in Bayern dar, denn die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass es in Bayern außerhalb von Schutzgebieten wie den Nationalparks kaum mögliche Standorte geben wird, die entsprechend dünn besiedelt sind.

Streben nnach Baukultur

Der BDA Landesverband Bayern begrüßt grundsätzlich den Ansatz des Gesetzentwurfs, die Mindestabstände von Windkraftanlagen neu zu diskutieren und damit bei der Errichtung von Windkraftanlagen in Bayern Chancen für eine notwendige, intensivere Beteiligung der Öffentlichkeit und einer qualifizierten Planungskultur zu eröffnen. Allerdings betont der BDA Bayern ausdrücklich, dass der wichtige Prozess der Energiewende mit dem in Bayern stets hoch angesehenen Streben nach Baukultur und kulturlandschaftlicher Verantwortung in Einklang gebracht werden muss.
Der BDA Bayern sieht hier die Chance, unsere realen Landschaften in den Fokus zu nehmen und einen Dialog über deren positive Gestaltung zu beginnen. Dieser gesellschaftliche Dialog ist längst überfällig und zeigt sich derzeit nicht nur in der Ablehnung der sichtbaren „Neuen Energien“, sondern insgesamt bei infrastrukturellen Großprojekten, weil Vorstellungen fehlen, die den notwendigen technischen Fortschritt in neue, gesellschaftlich geschätzte Landschaftsbilder übersetzen. Baukultur kann hier ihre gesellschaftlich breite Bedeutung entfalten.

Breitere Akzeptanz bei den Menschen

Die räumlich-architektonischen Disziplinen haben in Forschung und Praxis in den letzten Jahren vielversprechende Konzepte entwickelt. Für die Planung von Windkraftanlagen heißt dies, dass Regionen oder interkommunale Zusammenschlüsse bei qualifizierten Bauleitplanverfahren oder auch bei neuen, innovativen Planungs- und Beteiligungsansätzen durch Fördermittel seitens des Freistaats unterstützt werden sollten, um eine höhere Planungskultur und letztendlich eine breitere Akzeptanz bei den Menschen zu erreichen.
Der BDA Bayern vertritt aus diesen Gründen mit Nachdruck die Meinung, dass ein baukultureller Ansatz das Potenzial besitzt, eine wichtige Brücke auf dem Weg der Energiewende zu sein. Der BDA Bayern betrachtet trotz seiner klaren Ablehnung der 10 H-Regelung die dem Gesetzentwurf zugrunde liegenden Intentionen als Beginn eines Wegs für mehr Bau- und Planungskultur. (BSZ)

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