Bauen

Das neue Sportbad Ingolstadt. (Visualisierung: Krieger Architekten/Ingenieure)

26.04.2016

Auf die Plätze, fertig, schwimm

In Ingolstadt wurde ein neues Sportbad eröffnet

Mit dem neuen Sportbad Ingolstadt eröffnete die Stadt am 25. April 2016 nach rund zwei Jahren Bauzeit, ein Hallenbad mit einem von den Schwimmern lang ersehnten, 50 x 25 Meter-Sportbecken. Dabei konnten die von Krieger Architekten/Ingenieure mit ihrem Konzept veranschlagten Baukosten sowie der vorgesehenen Terminplan eingehalten werden. Mit einer Bruttobausumme von rund 25 Millionen Euro ist es gelungen, ein für private Schwimmer, Schul- und Vereinsschwimmer attraktives Bäderprojekt zu realisieren. Das Sportbad Ingolstadt ersetzt das 50 Jahre alte Hallenbad Mitte. Wobei es dies nicht nur ersetzt, sondern rund dreieinhalb Mal soviel Wasserfläche zur Verfügung stellt wie das alte Bad. Der Bedarf für die Wasserfläche wurde vorab von den Verantwortlichen berechnet. Das 50 x 25 Meter-Sportbecken bietet mit seinen zwei begehbaren Hubwänden, die das Becken in drei 25 Meter Becken teilen, die größtmögliche Flexibilität, gerade für Schul- und Vereinsschwimmer. Durch die Trennung mit den Hubwänden werden auch während des Schul- und Vereinsbetriebs die privaten Badegäste weitgehend ungestört ihre Bahnen ziehen können. Auch der 25 x 10 Meter Hubboden, der an eine der Hubwände angrenzt, bietet große Flexibilität in Sachen Training und Unterricht. Für verschiedene Angebote, wie zum Beispiel Aquacycling bietet der Hubboden und die Möglichkeit der Trennung des großen Beckens viele Möglichkeiten. Eine 3-Meter Plattform und ein 1-Meter Sprungbrett runden das Angebot ab.
Die Wettkampffähigkeit des 50-Meter-Beckens ist bis hin zu deutschen Meisterschaften gegeben. Wann und wie die Becken geteilt sind, wird in einem Belegungsplan abgebildet, der auf Bildschirmen im Foyer und auf der Sportbad-Homepage immer aktuell bekannt gegeben wird. Das 12,5 x 25 Meter-Lehrschwimmbecken mit seinen Massagedüsen, das durch eine Glaswand zum Sportbecken getrennt ist, bietet Schwimmspaß für Schwimmer und Nichtschwimmer. Die finnische Sauna mit 90 Grad Celsius und die Vitalsauna mit 65 Grad Celsius sowie entspannender Beleuchtung, der Duschbereich mit Regen- und Kübelduschen, Kneippschlauch und Schwallbrause, der mit Liegen ausgestattete Ruheraum sowie der bestuhlte Aufenthaltsbereich sind für die Erholung genau das Richtige. Der Außenbereich mit Tauchbecken und Kaltdusche liegt landschaftlich schön in Richtung Künettegraben und sorgt nach dem Saunieren für genügend Frischluft. Im Außenbereich, mit seinen verschiedenen Liegemöglichkeiten heißt es Entspannung pur mit Blick zum Künettegraben oder auf das Münster. Verschiedene, auf die Jahreszeiten abgestimmte Aufgüsse in den Saunen runden das Entspannungsangebot perfekt ab. Nach der Entspannung kann man sich mit kleinen Snacks, Getränken und Kaffeespezialitäten noch mehr Gutes tun. Die Architektur des Neubaus lässt keinen Zweifel an der Funktionalität des Sportbads Ingolstadt. Der Korpus fügt sich mit seinem Gründach und der zur Jahnstraße begrünten Schrägfassade grazil in den Wall des Künettegrabens ein. Die Leichtigkeit der Glasfassaden unterstützt dieses Bild. Der Anschluss an einen denkmalgeschützten Festungsbau, der in einem Teil den Vereinsschwimmern als Kraft- und Gymnastikraum dienen wird und in weiteren Räumen Platz für eine offene Ganztagsschule bietet, ist gerade wegen des Kontrasts von Alt und Neu sehr gelungen. Der Zugang erfolgt über einen Platz, der auf der einen Seite von der Glassfassade des Sportbads, auf der anderen von der Fassade des Festungsbaus umrahmt ist. Der Platz bietet verschiedene Möglichkeiten zum Verweilen und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Ebenfalls befinden sich auf dem Vorplatz die Parkmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Beim Betreten des Bads durch das, durch ein Glasdach lichtdurchflutete Foyer, eröffnet sich der Blick des Besuchers durch die Glasfront am Kassentresen auf das 25 x 50 Meter-Sportbecken.

Lichtdurchflutetes Foyer


Die große Treppe, die leicht im Foyer schwebt, führt in den Umkleidebereich des Obergeschosses, wo sich auch der Saunabereich befindet. Im Inneren beschränkt sich das Farbkonzept auf wenige wesentliche Farben. Viel Weiß und Grautöne sind in den lichtdurchfluteten Räumen zu finden. Verschiedene Rot- und Grüntöne findet man im Umkleidebereich als Orientierungshilfe. Die 650 Umkleidespinde, elf Sammelumkleiden und die Einzelumkleiden sowie die Duschräume und WC-Anlagen verteilen sich auf Erd- und Obergeschoss. Das gesamte Bad ist barrierefrei. Gefällig sind auch die Sichtbetonbauteile und Wände, welche die Funktionalität des Bads in der Architektur widerspiegeln.
Die gesamte Technik befindet sich im Keller des Schwimmbads. Mit Energie wird das Sportbad Ingolstadt von zwei gasbetriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW) versorgt. Diese erzeugen sowohl den benötigten Strom, als auch die Wärme für das gesamte Bad. Als redundantes System, zum Beispiel bei Ausfall oder Wartung der BHKWs steht ein Fernwärmeanschluss zur Verfügung.
Die Wassertechnik glänzt mit einer Besonderheit. Zum Sparen von elektrischer Energie bei den Umwälzleistungen des Beckenwassers wurde eine hydraulische Weiche erstmals in Deutschland verbaut. Auch das Schlammwasser der Beckenwasseraufbereitung wird durch eine Ultrafiltrations- und Umkehrosmoseanlage wieder so aufbereitet, dass rund 70 Prozent als Frischwasser wiederverwendet werden kann. Die Lüftungsanlage ist mit Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet, die es ermöglichen, etwa 90 Prozent der Wärme der Abluft der Zuluft zuzuführen. Im Fordergrund stehen natürlich der Komfort und die Sicherheit des Badegasts, die mit den technischen Anlagen gewährleistet wird. (BSZ) (Blick ins Schwimmbadinnere und in eine Sauna - Fotos: Stadtwerke Ingolstadt)

Kommentare (1)

  1. k10 am 30.04.2016
    Sehr geehrte Redaktion,
    ich vermisse einen Hinweis auf den Künstler Werner Kapfer der hier mitgewirkt hat.
    Hier etwas mehr dazu:
    http://www.k10net.de/bildende-kunst1/item/692-kunst-im-neuen-sportbad-werner-kapfer-farbchromatik-sommertag.html
    Petra Kleine
    www.k10net.de
    Plattform für die Kreativwirtschaft Ingolstadt und Region 10
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