Bauen

Das Hörsaalgebäude der Uni Regensburg. (Foto: Stefan Hanke)

03.02.2012

"Der Freistaat war gut vorbereitet"

OBB-Kolumne - Josef Poxleitner über die Fertigstellung der Hochschulbaumaßnahmen für den doppelten Abiturjahrgang

2011 beendeten sowohl die letzen Schüler des 9-klassigen Gymnasiums als auch die ersten Schüler des 8-klassigen Gymnasiums ihre Schulzeit mit dem Abitur. Statt 64 749 wie im Jahr 2010 begannen 2011 85 758 Studienanfänger ihr Studium an den bayerischen Universitäten und Hochschulen.
Wie werden die Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften diesen Ansturm meistern? Welchen zusätzlichen Flächenbedarf haben die Hochschulen? Ganz unerwartet verschärft die Aussetzung der Wehrpflicht die Situation.
Der Freistaat war gut vorbereitet. Der Ministerrat beschloss im Juni und Juli 2007 dass 38 000 Studienplätze und 130 000 Quadratmeter Flächen bis zum Doppelabiturjahrgang 2011 geschaffen werden.
Für die Bauverwaltung bedeutete dies, dass 16 Hörsaal-, Lehr- und Praktikagebäude mit einer Gesamtfläche von rund 64 000 Quadratmetern und einem Investitionsvolumen von rund 310 Millionen Euro bis zum Wintersemester 2011/2012 errichtet beziehungsweise saniert werden mussten, wohingegen der Peak der Studentenzahlen durch Anmietungen entschärft werden sollte.
Wir haben es geschafft. Die Bauverwaltung hat alle Gebäude termingerecht den Hochschulen übergeben. Parallel zu diesen Baumaßnahmen wurden und werden Forschungsgebäude mit Kosten von 690 Millionen Euro im Rahmen des Konjunkturpakets II und weiterer Sonderprogramme geplant und fertiggestellt.
Ein kurzer Schwenk über die Regierungsbezirke zeigt, dass in Unterfranken neue Hörsäle sowohl an der Universität, als auch an der Hochschule Würzburg entstanden sind und die Praktika der Chemiker, Biologen und Physiker wesentlich bessere Bedingungen durch einen Neubau erhalten.
Sensibel aber auch selbstbewusst fügt sich das neue Hörsaal- und Lehrgebäude der oberfränkischen Universität Bamberg am Markusplatz ein und ist ein wichtiger Baustein für die Leitidee einer Universität in der Altstadt. Die rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität in Bayreuth verfügt nun über ein Hörsaal- und Seminarzentrum, das auch Kongresse ermöglicht.
Mit dem Neubau für Mathematik und Informatik auf dem Südgelände der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg und dem Hörsaalzentrum der „grünen“ Fachhochschule Weihenstephan in Triesdorf entstanden Meilensteine im Ausbau der mittelfränkischen Hochschullandschaft.
Entlang der zentralen Achse des Hochschulcampus Regensburg mit Blick auf den Regensburger Dom wurden ein interdisziplinäres Hörsaal- und Seminargebäude für die Universität sowie ein weiteres Hörsaalgebäude für die Hochschule errichtet.

51 große Baumaßnahmen wurden 2011 fertiggestellt


Mit dem Neubau für Kunst und Musik sind nun alle Fakultäten auf dem Campus der Universität Augsburg vereint. Der Neubau für Technik und Sozialwesen in Kempten sowie das neue Hörsaalzentrum in Augsburg runden die baulichen Entwicklungen an diesen Hochschulstandorten ab.
In München wurde der nördliche Eckturm am Professor Huber Platz nach Entkernung in einen Lehrturm für die Ludwig-Maximilians-Universität umgenutzt. Auf dem Hochschul- und Forschungs-campus in Garching entstand ein aufsehenerregender Interimshörsaal in Holzbauweise in nur zehn Monaten Bauzeit mit zwei großen Vortragssälen.
Eine neue Mensa in Weiden, sanierte Mensen in Regensburg oder Passau als Beispiele für bereits fertiggestellte oder im Bau befindliche zehn Projekte zeigen, dass auch wichtige Infrastrukturmaßnahmen für die Universitäten und Hochschulen angepackt werden.
All diese beispielhaften Baumaßnahmen aus den Regierungsbezirken wurden aus dem Programm „Zukunft Bayern 2020“ finanziert. Zusammen mit weiteren Sonderprogrammen, dem Konjunkturpaket II und mit Maßnahmen aus der regulären Anlage S des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurden im Jahr 2011 51 große Baumaßnahmen mit einem Gesamtkostenvolumen von 765 Millionen Euro fertiggestellt. Das macht sich auch deutlich bei den jährlichen Bauausgaben für große Baumaßnahmen der Universitäten und Hochschulen bemerkbar, die seit 2008 von rund 170 Millionen Euro auf fast 400 Millionen Euro in 2011 anstiegen.
Diese Zahlen belegen eindrucksvoll die hohe Leistungsfähigkeit der Staatsbauverwaltung. Dabei sind für unsere Arbeit nicht nur die Wirtschaftlichkeit und die Termintreue wichtig, sondern auch die Nachhaltigkeit unserer Bauten hat höchste Priorität. Vor allem im Hochschulbau, beim Bauen für Lehre und Forschung sind Innovation, Flexibilität und Kommunikation im nationalen und internationalen Vergleich zu sehen.
Aufgabe der Staatsbauverwaltung ist das hohe Niveau der Bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften auch baulich zu betonen. Bayern ist ein Kulturstaat. Diesem hohen Anspruch gerecht zu werden ist für die Staatsbauverwaltung Verantwortung und Ansporn.

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