Bauen

Modell der Neuordnung der Stadtmitte von Herzogenaurach. (Foto: Auer Weber)

03.11.2015

Eigenständige Charaktere

Neuordnung der Stadtmitte von Herzogenaurach

Das Münchner Architekturbüro Auer Weber hat für die Neuordnung der Stadtmitte von Herzogenaurach einen 1. Preis für das Bürgerzentrum Hubmann-Areal und einen 2. Preis den Rathausumbau gewonnen. Mit der Neubebauung der Stadtmitte von Herzogenaurach soll eine Stärkung der urbanen Raumfolge – vom Marktplatz über den Schlosshof bis hin zum neuen Bürgerzentrum auf dem Hubmann-Gelände als Fortführung dieser räumlichen Kette – erreicht werden. Die eigenständigen Charaktere der entstehenden Stadtplätze werden dadurch gestärkt. Der respektvolle Umgang mit dem unter Ensembleschutz stehenden städtischen Gefüge und die Vermittlung von großmaßstäblichen zu kleinmaßstäblichen Strukturen mittels räumlicher Bezüge, Materialwahl, Kubatur, Plastizität und „Körnung“ stehen dabei im Vordergrund. Dazu zählen die Hervorhebung bestehender städtebaulicher Qualitäten wie die Abfolge von Gassen und Plätzen und die vielfältigen Blickbeziehungen durch die Strukturen der Parzellen auf die städtischen Hochpunkte, vor allem auf das Schloss. Eine dem Stadtbild angemessene Gliederung und Dimensionierung des Hubmann-Areals verwebt das neue Ensemble in die Struktur und Körnung der Ringbebauung entlang des ehemaligen Schlossgrabens. Die Dachlandschaft als städtebauliche Dominante wird zum prägenden Entwurfsthema, sowohl für das Schloss als auch für das Hubmann-Areal. Städtebauliches Konzept — Schloss: Der Hof als Ort der Versammlung und Veranstaltungen bleibt ebenso erhalten wie die Durchwegung entlang der bisherigen Achse entlang des Ostflügel des Schlosses. Im Vergleich zum derzeitigen Ensemble fordert das Programm ein größeres Bauvolulumen. Dieses ist innerhalb der derzeitigen Bestandssituation nicht mehr realisierbar. Unter Einhaltung des in der Auslobung vorgegebenen Perimeters orientiert sich die neue Bebauung an der historischen Grundrissform, sodass der Hof in Länge und Breite vergrößert wird. Nach dem Vorbild des Schloss-Bestands und in Anlehnung an die ehemals rund verlaufende Schlossmauer werden die äußeren Umfassungsmauern des Neubaus polygonal ausgebildet, wogegen die inneren Kanten des Hofs gerade verlaufen. Der westliche Neubauteil besetzt die nach baugeschichtlicher Überlieferung vorhandene Verlängerung der westlichen Giebelfront des Altbaues. Die vorgeschlagenen Dächer der ergänzenden Volumen im Norden und Westen orientieren sich im Bereich der Übergänge zum Bestand an dessen Giebelhöhen. Zur Nord-Ost-Ecke hin steigen die Firstlinien des Neubaus an, wodurch die Baukörper eine eigenständige Plastizität erhalten, ohne sich jedoch durch eine gänzlich andere Formensprache vom Altbau abzuheben. Städtebauliches Konzept — Hubmann-Areal: Das neue Bürgerzentrum auf dem Hubmann-Areal bildet den nördlichen Abschluss der Raumfolge und ergänzt als neuer Baustein die den Park und das Schloss umschließende Ringbebauung. Die Neubebauung gliedert sich in zwei Baukörper die im Untergeschoss miteinander verbunden sind und zwischen denen sich eine breite Gasse aufspannt. Dieser Durchgangsraum öffnet gezielt den Blick auf das Schloss und formuliert im Bereich der Hinteren Gasse nach Norden mittels eines Vorplatzes eine einladende Geste, die in das neue Areal einleitet und Bürgersaal und Bibliothek in Szene setzt. Die plastische Ausformulierung der Dachformen und die Präsenz der Giebel zur inneren Gasse erfolgt unter Einbeziehung der städtebaulichen Richtungen und Körnungen des Stadtensembles rund um das Schloss. Mit seiner Durchlässigkeit und kleinteiligen Gliederung der Gebäudemasse fügt sich der Neubau in die bestehende Struktur von Einzehäusern, Gassen und Wegen harmonisch ein. (BSZ) (Neuordnung der Stadtmitte Herzogenaurach - Fotos: Auer Weber)

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