Bauen

Die sanierte Fassade eines Hörsaalgebäudes des Universitätsklinikums Rechts der Isar in München. (Foto: OBB)

20.05.2011

"Eine sinnvolle Investition in die Zukunft"

OBB-Kolumne von Josef Poxleitner zur energetischen Sanierung staatlicher Gebäude

Allen Ortes wird das Thema Energie diskutiert. Dabei steht nicht nur der drohende Klimawandel im Fokus. Die tragischen Ereignisse in Japan haben die Diskussion über alternative Wege im Bereich der Energieversorgung noch weiter an Dringlichkeit gewinnen lassen. Wir stehen den kommenden Generationen gegenüber in der Pflicht, die Erde als lebenswertes Umfeld zu erhalten.
Die Bayerische Staatsbauverwaltung arbeitet schon seit Jahren an der konsequenten energetischen Verbesserung des staatlichen Liegenschaftsbestands, zu dem rund 4300 beheizte Gebäude zählen. Einen wichtigen Schritt voran kamen unsere Aktivitäten durch die Einführung eines Sonderprogramms der Bayerischen Staatsregierung zur energetischen Sanierung staatlicher Gebäude.

Jährlich werden 31 000 Tonnen CO2 eingespart


Dieses Sonderprogramm ist einer der wesentlichen Bausteine im Klimaprogramm Bayern 2020 und stellt im Zeitraum von 2008 bis Ende 2011 insgesamt 150 Millionen Euro zusätzlich für die energetische Verbesserung des Gebäudebestands zur Verfügung. Ziel des Programms ist es, durch effektive Maßnahmen die größtmögliche CO2-Einsparung an den Gebäuden zu realisieren, die sonst mittelfristig keine energetische Verbesserung erfahren würden.
Entscheidend für die Auswahl der Maßnahmen ist dabei das Verhältnis der zu investierenden Mittel zu der möglichen CO2-Einsparung. Um Maßnahmen im Bereich der kurzlebigeren Gebäudetechnik und Verbesserungen an der Gebäudehülle vergleichen zu können, wird die Einsparung über die gesamte zu erwartende Lebensdauer der neuen Bauteile angesetzt.
Auch die Umstellung auf regenerative Energien kann so mit reinen Energieeinsparmaßnahmen verglichen werden und ist ein wichtiger Teil des Sanierungsprogramms geworden.
Begleitend wird für eine weitere Tranche von staatlichen Gebäuden das so genannte Energiespar-Contracting durchgeführt, bei dem ein privater Vertragspartner Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz realisiert, die sich dann aus den eingesparten Energiekosten refinanzieren.

Maßnahmen verteilen sich auf alle Regierungsbezirke


Zurzeit befinden wir uns im letzten Jahr des aktuell laufenden Programms. Insgesamt sind über 450 Sanierungsmaßnahmen initiiert und somit alle Mittel des Programms verplant. Hieraus lassen sich voraussichtlich CO2-Einsparungen in Höhe von 31 000 Tonnen pro Jahr erzielen. Absolut, das heißt auf die Lebensdauer der jeweiligen Bauteile bezogen, ergibt sich dabei eine prognostizierte CO2-Vermeidung von über 800 000 Tonnen.
Diese Zahlen können sich sehen lassen. Hinzu kommen noch die im Rahmen des Energiespar-Contractings und durch Optimierungsmaßnahmen erzielbare Einsparungen. Doch nicht nur aus ökologischer Sicht ist das Sonderprogramm eine sinnvolle Investition in die Zukunft, auch in ökonomischer Hinsicht erwarten wir jährliche Energiekosteneinsparungen in Millionenhöhe.
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden verteilen sich über alle bayerischen Regierungsbezirke, auf alle Ressorts und auf sehr unterschiedliche Gebäudetypen. So wurden unter anderem die Fenster der denkmalgeschützten Residenz in Kempten verbessert, indem die innere Glasscheibe gegen eine Spezialverglasung ausgetauscht wurde. Ebenso konnte die Fassade eines Hörsaalgebäudes des Universitätsklinikums Rechts der Isar aus den 1960er Jahren durch das Programm energetisch saniert werden.
In kurzer Zeit wurde viel erreicht. Das hohe Engagement der Staatlichen Bauämter hat dazu geführt, dass energetische Sanierungen im staatlichen Gebäudebestand einen großen Schritt vorangekommen sind. Daher streben wir als Bauverwaltung nach Kräften eine Fortführung des Erfolgsprogramms an, um auch in Zukunft der Vorbildfunktion des Staates beim Erreichen der Klimaschutzziele und bei der Umstellung auf regenerative Energien durch energieeffiziente staatliche Gebäude gerecht werden zu können.

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