Bauen

High-Tech-Fahrzeug prüft 14.500 Kilometer Staatsstraßen in Bayern. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr)

20.08.2019

Einzigartiges Pilotprojekt

High-Tech-Fahrzeug prüft 14.500 Kilometer Staatsstraßen in Bayern

Mit allein 14.500 Kilometern Staatsstraße verfügt Bayern über eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Um dieses Netz funktionstüchtig und verkehrssicher zu halten, wird es regelmäßig überprüft und instand gesetzt. Diesen Sommer führt die Bayerische Staatsbauverwaltung ein Pilotprojekt durch, um die bauliche Erhaltung des Giga-Straßennetzes noch effizienter zu gestalten. Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart: „Wir sind das erste Bundesland, das dieses neuartige Verfahren testet. Das eingesetzte High-Tech-Fahrzeug ermöglicht einen Blick in die ‚Tiefe‘. Wir können so erstmals die Tragfähigkeit der Straße ermitteln.“

Der Zustand der Staatsstraßen in Bayern wird alle vier Jahre im Rahmen einer Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) erfasst. Die damit gesammelten Daten helfen anschließend, die Straßen mit dem dringendsten Sanierungsbedarf festzulegen und so Haushaltsmittel, die für die Erhaltung der Straßen zur Verfügung stehen, möglichst wirtschaftlich einzusetzen. Allerdings kann bei der ZEB nur der Zustand der Oberfläche der Fahrbahn – also Ebenheit, Griffigkeit, Risse oder Flickstellen – ermittelt werden.

Diesen Sommer kommt nun zusätzlich ein spezielles Messsystem zum Einsatz, mit dem auch in die Tiefe geschaut werden kann: das Traffic Speed Deflectometer (TSD). Ein damit ausgerüsteter Sattelzug fährt mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h das Straßennetz ab. Dabei messen Laser-Sensoren, wie sich die Fahrbahn unter der Lastachse des Sattelaufliegers verformt, was wiederum Rückschlüsse auf die Tragfähigkeit des Straßenkörpers zulässt.

Verkehrsminister Reichhart verspricht sich von den Messungen wichtige Erkenntnisse, um den Zustand der bayerischen Straßen noch zielgerichteter verbessern zu können: „Wenn wir wissen, wo welche Tragfähigkeiten bestehen, können wir die Haushaltsmittel auch einsetzen, um die strukturelle Substanz dort zu verbessern, wo es geboten ist“, so Reichhart. „Deshalb wenden wir das Verfahren in Bayern nun als erstes Bundesland zur Erfassung des gesamten Straßennetzes an. Bisher wurde das TSD in Deutschland nur bei Forschungsvorhaben eingesetzt.“ Im Rahmen des bayerischen Pilotprojekts wird der Sattelzug noch bis zum Herbst jeden der 14.500 Kilometer Staatsstraße abfahren. Ergebnisse liegen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 vor. (BSZ)

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