Bauen

2,9 Kilometer lang ist die Westumfahrung, die in 18 Monaten Bauzeit fertiggestellt wurde. (Foto: Stadt Moosburg)

15.02.2013

Entlastung für die Stadt

Die Westumfahrung Moosburg ist für den Verkehr freigegeben

Gut Ding’ will Weile haben“. Dies trifft manchmal im privaten Leben zu und auch bei öffentlichen Planungen für größere Projekte. Die Westumfahrung Moosburg, die die Bundesstraße B 11 im Süden der Stadt mit der Staatsstraße 2085 im Nordwesten verbindet und gleichzeitig die Staatsstraße 2054 – Westerbergstraße und die Kreisstraße FS 15 – Georg-Schwaiger-Straße anbindet, und so die Stadt wesentlich vom Durchgangsverkehr entlastet, ist eines dieser Projekte.
Als im November 2012 die Verkehrsfreigabe für die Westumfahrung Moosburg erfolgte, blickte wohl mancher Beteiligter auf eine lange Entstehungszeit zurück. Reichen doch die ersten Planungen in die 1990er Jahre zurück. 1994 wurde durch BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH ein Vorentwurf und 1998 eine Variantenuntersuchung mit einer Umweltverträglichkeitsstudie erstellt. Und noch weiter gehen die Studien über die Verkehrssituation der Stadt zurück. 1979 wurde in der „Verkehrsentflechtung Moosburg“ die Westumfahrung, damals als „Außenspange West“ betitelt, als eine der wichtigen Straßenbaumaßnahmen zur Lenkung des Verkehrs und zur Entlastung der Stadt genannt.


Vier Brückenbauwerke


Im Jahr 2000 erhielt schließlich BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH von der Stadt Moosburg den Auftrag zur Planung der Maßnahme. Nachdem eine Einigung auf die Planungsvariante mit direkten Anschluss der Äußeren Münchner Straße und der Westumfahrung Moosburg an die B 11 mittels eines Kreisverkehrsplatzes erfolgt war, konnten in den Jahren 2002 bis 2004 das Bauleitplanverfahren, das hier ein Planfeststellungsverfahren ersetzt, durchgeführt werden. Parallel dazu wurde der Straßenbauentwurf erstellt.
2005 setzten sich die Gremien noch mit der so genannten Innerortstrasse als Alternative zur Westumfahrung auseinander. Diese Trasse hätte vorgesehen, entlang der Bahnlinie München-Regensburg eine Innerortsverbindung zwischen der B 11 und der Thalbacher Straße zu schaffen. Die Planung wurde aber nicht weiter verfolgt, da sie im Wesentlichen für die Stadt Verkehrsverlagerungen, aber keine grundlegenden Entlastungen erzielt hätte. Betreut wurde die Planung von den ersten Anfängen über die Bauleitplanung bis Straßenentwurfsplanung im Auftrag der Stadt durch BBI Bauer Beratende Ingenieure, Landshut.
In der Ausführungsphase wechselte die Zuständigkeit auf den Landkreis Freising, der auch die Genehmigungsverfahren, die Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauleitung übernahm.
Gutachten zu dem Neubau lieferten diverse Fachplaner. Der Landschaftsarchitekt Albert Schneider aus Billingsdorf erstellte die Umweltverträglichkeitsstudie und die Grünordnungsplanung. Die Mitarbeiter der Stadt Moosburg waren von den ersten Planungen, über die Bauleitplanung bis hin zum Grunderwerb in allen Schritten der Verwirklichung der Maßnahme gefordert. Auch das Straßenbauamt München war in die Planung mit einbezogen.
Im Vergleich zur Planungsfrist war die Bauzeit für die 2,9 Kilometer lange Straße mit vier Brückenbauwerken, bei der mehr als 20 Firmen beteiligt waren, von Mai 2011 bis November 2012, also nur 18 Monaten, sehr kurz. Dabei wurden 160 000 Kubikmeter Bodenbewegungen durchgeführt, 67 000 Kubikmeter Kies aus einem angrenzenden Abbaugebiet geschüttet und 29 200 Quadratmeter Asphalt eingebaut.


Drei Kreisverkehre


Die Überführung der Bahnlinie mit rund 38 Metern Gesamtlänge und 8,4 Metern Höhe über dem Urgelände war das größte zu erstellende Bauwerk. Die Kreuzungen wurden mit drei Kreisverkehrsplätzen und einer Straßeneinmündung errichtet. Entlang der Strecke sind rund 4200 Meter Lärmschutzwände erstellt worden. Am 28. November 2012 gaben der Landrat Michael Schwaiger und Moosburgs Bürgermeisterin Anita Meinelt dann die Straße für den Verkehr frei.
Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei rund neun Millionen Euro. Dabei entfallen 1,7 Millionen Euro auf den Grunderwerb, mit rund 6,6 Millionen Euro waren die Baukosten für Straßen- und Brückenbau zu beziffern, die Kosten für Bepflanzung und landschaftspflegerische Maßnahmen betrugen 500 000 Euro. Die Maßnahme wurde mit 60 Prozent vom Freistaat bezuschusst. Den Rest teilen sich die Stadt Moosburg und der Landkreis Freising. Die Kosten für die Lärmschutzmaßnahmen trägt die Stadt Moosburg. (BSZ)

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