Bauen

13.07.2012

Gesetzgeber gefordert

Studie der TUM zur energetischen Gebäudesanierung

Die von der Bundesregierung festgelegten Einsparziele für den Energieverbrauch im Gebäudesektor seien nur erreichbar, wenn die energetische Sanierung insbesondere von privatem Wohnraum deutlich schneller vorangetrieben werde als bisher, betonte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Das belege eine wissenschaftliche Untersuchung der Technischen Universität München (TUM) im Auftrag der vbw. „Die Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung für die Energiewende wird immer noch unterschätzt. 40 Prozent des Primärenergiebedarfs entfallen auf den Gebäudesektor. Hier gibt es enorme Einsparpotenziale, die wir nutzen müssen, damit der Umbau unseres Versorgungssystems gelingen kann. In Bayern müssen sich die Sanierungsaktivitäten insbesondere auf Einfamilienhäuser konzentrieren“, so Brossardt.
Nach der TUM-Studie liegt der Anteil an Einfamilienhäusern am Gebäudebestand in Bayern mit 48 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 40 Prozent. Viele der Häuser sind aus den 1960er und 1970er Jahren. „In den nächsten Jahren steht die Sanierung dieser Privatgebäude an. Dieser natürliche Zyklus muss für energetische Umbauten genutzt werden, zumal der Anteil für diese Sanierungsmaßnahmen an den Gesamtrenovierungskosten bei unter 25 Prozent liegt und sich diese Investitionen durch die erzielten Energieeinsparungen amortisieren.“
Um dies umsetzen zu können müssen laut Brossardt aber auch die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen nachhaltig verbessert werden. Für nicht nachvollziehbar und unverantwortlich hält es der vbw-Hauptgeschäftsführer, dass die Entscheidung über die steuerliche Förderung/Abschreibbarkeit der Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen innerhalb von zehn Jahren im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat erneut vertagt wurde. „Dabei ist doch allgemein bekannt, dass gerade steuerliche Erleichterungen ordnungspolitisch und unter Effizienzaspekten ein extrem wirksames Instrument sind. Der Verzicht auf einen Euro Steuer löst ein Vielfaches an Investitionen aus.“

Lang: Energiewende
kann erreicht werden


Außerdem sei eine eindeutige Regelung nötig, die es dem Vermieter ermöglicht, den Mieter angemessen an den Kosten der Sanierung zu beteiligen und die Duldungspflicht des Mieters klar regelt, betonte Brossardt.
Werner Lang, Lehrstuhlinhaber am Zentrum für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen der TU München, hat errechnet, dass bei mäßiger Sanierungsaktivität und den Anforderungen der EnEV 2009 sich die Sanierungskosten allein Bayern zwischen 2012 und 2040 auf rund 70 Milliarden Euro belaufen. Bei starker Steigerung der Sanierungsaktivität und Verschärfung der Anforderungen der EnEV würden die Sanierungskosten sogar auf knapp 100 Milliarden Euro steigen. Trotz dieser Zahlen ist sich Lang sicher, dass die Forderungen der Energiewende in Bayern politisch und wirtschaftlich gesehen erreicht werden können. (Friedrich H. Hettler)

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