Bauen

nsgesamt rund 7100 Quadratmeter Nutzfläche umfasst der Gesamtausbau der Technischen Hochschule Deggendorf. (Foto: Marcel Peda, Passau)

10.08.2018

Impulsgeber für die Wirtschaft

Neues Transferzentrum Technik und Innovation an der Technischen Hochschule Deggendorf

Im Juni dieses Jahres konnte die Technische Hochschule Deggendorf mit gleich zwei Mitgliedern des bayerischen Kabinetts die Fertigstellung eines besonderen Neubaus feiern. Bayerns Wissenschaftsministerin Marion Kiechle und der bayerische Kultusminister Bernd Sibler nahmen im Rahmen einer Einweihungsfeier den symbolischen Schlüssel für das neue Transferzentrum Technik und Innovation in Empfang und eröffneten damit offiziell den Betrieb des nunmehr fünften und letzten Gebäudes auf dem Erweiterungsgelände der Technischen Hochschule Deggendorf. Der Neubau komplettiert das Bauprogramm, das seit 2011 auf dem Hochschulcampus umgesetzt wird.

20 Jahre nach Errichtung der Fachhochschule in Deggendorf mit damals 1000 flächenbezogenen Studienplätzen ist die heutige Technische Hochschule Deggendorf mit den fünf neuen Erweiterungsbauten im Bauvolumen inzwischen auf das Doppelte angewachsen. Der unter der Leitung des Staatlichen Bauamts Passau durchgeführte Gesamtausbau mit rund 7100 Quadratmetern Nutzfläche umfasst weitere 600 Studienplätze für Wirtschaftsinformatik, Medientechnik sowie Maschinenbau und Mechatronik.
Des Weiteren wurden als zentrale Einrichtungen ein Hörsaalgebäude sowie zuletzt das neue Transferzentrum Technik und Innovation geschaffen, das als Keimzelle für die Ansiedlung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen dient und den Technologietransfer zwischen der regionalen Wirtschaft und der angewandten Forschung stärken soll. Rund 1100 Quadratmeter Nutzfläche mit Laborräumen für Softwareanwendungen, Technik-, Besprechungs- und Büroräumen wurden allein mit diesem Neubau geschaffen. Der Bedeutung der dort angesiedelten Funktionen entsprechend ist in das neue Gebäude auch die Hochschulleitung umgezogen.

Der Entwurf stammt von den Stuttgarter Architekten Bez und Kock, die aus einem europaweit ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb im Jahr 2009 als Sieger hervorgegangen waren. Die Architekten konzipierten für jede Organisationseinheit des Raumprogramms ein eigenes Gebäude, insgesamt fünf Neubauten auf bandartigen Plateaus, die dem ansteigenden Hangverlauf zur Donau folgen und im Wechsel mit attraktiv gestalteten Hofräumen und Plätzen die Verbindung zwischen dem Hochschulcampus und dem Grünraum an der Donau herstellen.

Die ersten vier Neubauten sind in Stahlbeton-Massivbauweise mit innenliegender Kerndämmung und einer fugenlosen Sichtbetonfassade aus anthrazitfarbenem, steinmetzmäßig bearbeiteten Beton errichtet. Fensterbänder aus schwarz eloxiertem Aluminium treten aus der Fassadenfront hervor.

Fassadenverkleidung
aus Faserzement

In Fortsetzung dieses Architek-turkonzepts orientiert sich auch der Neubau des Transferzentrums Technik und Innovation hinsichtlich Gestaltung, Bauweise und Farbgebung an den bereits bestehenden Erweiterungsbauten, erhielt aber abweichend von den vier Vorgängerbauten eine Fassadenverkleidung aus Faserzement. Mit dieser aus Kostengründen gewählten Fassadengestaltung fügt sich das Gebäude städtebaulich dennoch harmonisch in das Gesamtkonzept des Campusgeländes und zeigt sich gleichzeitig als eigenständiges Bauwerk mit besonderer Nutzung.

Das neue Transferzentrum gehört zusammen mit einem Hör-saalgebäude zu den zentralen Einrichtungen auf dem Erweiterungsgelände. Sie liegen auf der unteren Geländestufe des Hanggrundstücks und werden im Erdgeschoss durch ein jeweils mittig in Ost-West-Richtung durchgestecktes Foyer erschlossen. Die Eingangshallen der Institutsgebäude auf der höher gelegenen Geländestufe sind jeweils dreigeschossig an einer Gebäudeecke angeordnet. Die hohen Foyerverglasungen sind an Rundstählen vom Dach abgehängt und erlauben dadurch, zugunsten größtmöglicher Verglasung und Transparenz, die Tragkonstruktion auf ein Minimum zu reduzieren. Die großzügigen Eingangsbereiche sind so sehr gut auffindbar und erleichtern durch ihre Übersichtlichkeit die Orientierung im Gebäude.

Die Neubaumaßnahmen waren dabei unter schwierigen Rahmenbedingungen zu bewältigen. Ein nur begrenzt tragfähiger Baugrund, zudem mit Altlasten behaftet, machte eine Gründung der Neubauten auf 400 Bohrpfähle erforderlich, die im Schnitt zehn Meter tief bis in den Grundwasserhorizont reichen. Zwei Hochwasserereignisse zwangen zur Flutung der Baugruben gegen Aufschwimmen der Bauteile und ein auf über 460 Quadratmeter mangelhaft eingebauter Estrich musste, begleitet von aufwendigen rechtlichen Auseinandersetzungen, erneuert werden.

Trotz dieser widrigen Umstände ist mit den Erweiterungsbauten der Technischen Hochschule Deggendorf ein attraktives Hochtechnologiezentrum mit modernster Ausstattung für die Ausbildung der Studierenden entstanden.

Im Sinne des Klimaschutzes vorbildlich darf auch die innovative Energieversorgung für die Neubauten bezeichnet werden. Rund 300 Bohrpfähle sind mit Geothermie-Leitungen ausgestattet, die über Wärmepumpenanlagen in einer hochwassersicher ausgeführten Technikzentrale im Untergeschoss Heizenergie und Prozesskälte in die Neubauten liefern. An dieses Versorgungsnetz ist auch der Neubau des Transferzentrums Technik und Innovation angebunden.

Rund 55 Millionen Euro betragen die Gesamtbaukosten für die Erweiterungsbauten der Technischen Hochschule Deggendorf. Darin enthalten sind auch die anteiligen Kosten für das Transferzentrum Technik und Innovation in Höhe von 7,34 Millionen Euro. Die Federführung für die erfolgreiche Projektrealisierung lag bei der Staatsbauverwaltung. Im März 2018 hat die Technische Hochschule Deggendorf den Neubau des Transferzentrums bezogen. (Norbert Sterl)

(Als fünftes Gebäude komplettiert der Neubau das Ausbauprogramm. Im Neubau ist auch der neue Senatssaal untergebracht - Fotos: Marcel Peda, Passau)

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