Bauen

Zinsen und Quadratmeterpreise. (Grafik: Euro Grundinvest)

13.05.2014

Kein Automatismus

Steigende Kreditzinsen müssen Immobilienboom nicht zwangsläufig abschwächen

Die niedrigen Zinsen für Immobilienkredite sind zwar ein treibender Faktor für den Immobilienboom in Deutschland. Allerdings muss eine künftige Verteuerung der Konditionen nicht zwangsläufig zu fallenden Preisen führen. Diesen Schluss lässt eine Auswertung von Euro Grundinvest zu. Sie vergleicht die Entwicklung der Immobilienpreise in München mit der Entwicklung der Zinsen für Immobilienkredite im Zeitraum von 1980 bis heute auf Grundlage der zehnjährigen Pfandbriefrenditen. „Zwar zeigen unsere Studien, dass die derzeitigen Billigzinsen für 84 Prozent der Privatanleger ein Hauptgrund für eine Immobilieninvestition wären. Aber es lässt sich daraus nicht automatisch schlussfolgern, dass die Nachfrage nach Objekten bei steigenden Kreditzinsen nachlassen würde", sagt Jacqueline Reinhold, Head of Corporate Affairs bei Euro Grundinvest.

Nicht Münchens erster Immobilienboom

Dass München nicht seinen ersten Immobilienboom in den letzten 35 Jahren erlebt, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Im langfristigen Aufwärtstrend lassen sich drei Boomphasen erkennen, von denen zwei Phasen in Zeiten deutlich steigender Kreditzinsen fallen. „Vom Prinzip handelt es sich dabei um eine logische Konstellation. Hohe Nachfrage heizt in der Regel die Preise und damit die Inflation an. Mit steigenden Zinsen wird eigentlich versucht, dem Markt Geld zu entziehen und ihn abzukühlen", erklärt Reinhold.
Ungewöhnlicher sei vielmehr die aktuelle Situation, dass die Kreditzinsen in den letzten Jahren auf Rekordtief sind und weiter sinken – trotz der enorm steigenden Immobilienpreise. Eine Ursache sind die extrem unterschiedlichen Konjunkturentwicklungen in Europa. Deutschland profitiert vom billigen Geld, das eigentlich die Wirtschaft in den Krisenländern ankurbeln soll.
Die drei Boomphasen des Münchner Immobilienmarktes im Detail:
• Von 1980 bis 1983 haben die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen von 1090 Euro auf 1430 Euro zugelegt. Das entspricht einer Preissteigerung von 30 Prozent. Die Zinsen für Immobilienkredite lagen in diesen drei Jahren zwischen rund acht und zehn Prozent – und damit ein Vielfaches über dem heutigen Niveau.
• Von 1988 bis 1992 kletterten die Preise für Wohneigentum binnen vier Jahren um etwa 70 Prozent von rund 1500 Euro auf knapp 2600 Euro. Die Zinsen für Immobiliendarlehen zogen in diesem Zeitraum von sieben auf neun Prozent an.
• Von 2010 bis 2014 verdoppelten sich die Quadratmeterpreise von rund 3000 Euro auf knapp 6000 Euro. In dieser Zeit sanken die Kreditzinsen von rund vier Prozent auf deutlich unter drei Prozent. (BSZ)

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