Bauen

Gerold Dobler, Liebherr-Unternehmenssprecher, in einem Monstrum von Radlader. (Foto: Mayring)

12.04.2013

Kräne, Raupen und Bagger an den Start

Bevor die weltgrößte Fachmesse der Baumaschinenbranche, die Bauma, ihre Tore öffnet

Alle drei Jahre wird auf dem Gelände der Neuen Messe München aufgerüstet. Das gesamte Areal gleicht einer riesengroßen Baustelle, wenn die Bauma, die internationale und weltweit größte Fachmesse der Baumaschinenbranche ihre umfangreichen Vorbereitungen trifft, bis sie am 15. April ihre Tore für das Messepublikum öffnet.
Bereits 1954 startete die Ausstellung am Münchner Oberwiesenfeld. Auf das Gelände oberhalb der Bavaria, wo sie das zusätzliche Freigelände der Theresienwiese nutzen konnte, wechselte sie 1967 und 1998 fand die Bauma zum ersten Mal in Riem statt. Zum 30. Mal werden dort schon bald Topneuheiten an Kränen, Baggern, Bohrern und Sägen Fachleute aus aller Welt anziehen. Und sieben Tagen lang – bis 21. April – geht es dann rund in und um den Ausstellungspark, wo sich die Branche über Baustelleneinrichtungen, Gerüste und Anlagen für Baustoff-Industrie und Bergbau informieren kann.
Dass eine Messe wie die Bauma nicht auf die Schnelle, so von heute auf morgen aufgebaut wird, versteht sich von selbst. Die Vorbereitungen laufen lange schon im Voraus, gut ein halbes Jahr vor Beginn. Ein Monat bevor sich dann die Messetore für das internationale Publikum öffnen, beginnen hinter den Kulissen die Aufbauarbeiten. Denn Bau- und Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, sind nicht gerade als handliche Produkte zu bezeichnen. Aufgrund ihrer Dimensionen müssen sie oftmals mit großem Aufwand von weit her transportiert werden und benötigen dann ausreichenden Raum, um als Schauobjekt perfekt draußen oder drinnen platziert zu werden. Ob Fendt, MAN, Bosch, Caterpillar oder Putzmeister, um nur einige der zahlreichen Hersteller zu nennen, alle präsentieren sich auf der Bauma.
Jedes Mal herrscht dann auf dem Freigelände der Messe reges Treiben. Denn die 3256 gemeldeten Aussteller in diesem Messejahr sind auf einer Fläche von insgesamt 555 000 Quadratmetern unterzubringen. Da muss die Logistik stimmen, damit jeder ordnungsgemäß seinen Standplatz erhält und die gesamte Koordination bis zum Messebeginn reibungslos abläuft.
Da die Kran-, Bagger- und Raupenhersteller zu den Giganten unter den Ausstellern gehören, benötigen sie nicht nur die größte Fläche, auch die Einrichtung ihres Messestands besitzt Showeffekte. Werner Haas, Vertriebsingenieur bei der Firmengruppe Liebherr, ist einer der zahlreichen „Vorbereiter“, die schon seit dem 4. November 2012 auf dem Münchner Messegelände nach dem Rechten sehen. Seine Hauptaufgabe ist es, die gemieteten Räumlichkeiten und Flächen mit den rund 60 überdimensionalen Riesenexponaten zu bestücken. Die Palette reicht vom Radlader mit nur acht Tonnen bis hin zum 1000 Tonnen Raupenlader und Minentransportgeräte. Unter anderem war er auch für den Aufbau des Turmdrehkrans verantwortlich, der jetzt auf dem Freilgelände im Schaupark des Ausstellungsgeländes seinen Platz gefunden hat.
„Der rote Kran mit der Kennzeichnung LR11000, eines unserer Highlights im Segment, wurde, da er nicht bewegt werden kann, in Ehingen (Baden-Württemberg) in Teile zerlegt und dann angeliefert“, erklärt Gerold Dobler, einer der Liebherr-Unternehmensprecher, und deutet auf ein mächtiges Krangebilde in Signalrot, das auf der Schauparkfläche bereits seine Position eingenommen hat.
In jedem Fall ist das Supergerät perfekt vom attraktiven Messepavillon aus zu sehen. Denn das repräsentative Firmengebäude, errichtet auf einer Gesamtfläche von 14 000 Quadratmetern wurde eigens für diesen Zweck von den Messearchitekten Kauffmann Theilig & Partner so konzipiert, dass der Kunde die Präsentation gleich vor Ort erlebt. Ein weißes „Filter“-Gitter umfängt das gesamte Ausstellungsareal. Dahinter fungiert für eine Woche der Hersteller sozusagen in Eigenregie. Der zweistöckige Messebau mit großflächigen Glasfronten bietet ausreichend Platz für Kunden und Personal. Von den weitläufigen Balkonen können unter anderem Besucher aus Japan, China, Russland, Indien oder Brasilien die gigantischen Ausstellungsobjekte wie von einer Tribüne aus begutachten. „Was wir nicht aktuell vorführen können“, ergänzt Dobler, „wird per Videos oder App-Shows den Interessenten vermittelt.“

Die Präsenz zählt


Mit ähnlicher Akribie und Sorgfalt sind auch all die anderen Aussteller befasst, ihren Stand rechtzeitig und so attraktiv wie möglich einzurichten. Egal ob Beton-, Mörtelpumpen oder Verputzmaschinen –  sie alle sind wichtig für den Bau, da machen Spezialmaschinen für den Tunnelbau oder Rohrleitungsmaschinen keine Ausnahme.
Dass die Bauma nicht nur topaktuell und fortschrittlich, sondern auch in der Sache innovativ sein möchte, beweist sie mit einem umfangreichen Rahmenprogramm. Dazu zählt das Länder- und Themenspecial, das in diesem Jahr Indonesien präsentiert. Das größte südostasiatische Land wird am 17. April anhand seiner Infrastruktur- und Bergbauprojekte vorgestellt. In Diskussionen und mithilfe von Geschäftskontakten sollen neue Perspektiven und Möglichkeiten erörtert werden.
In diesem Jahr stehen auf der 30. Bauma auch der Lärm-, Umweltschutz und eine bessere Ergonomie auf der Agenda. Ebenso wird das Thema Energieeffizienz, Kraftstoffeinsparung und Sicherheit zur Sprache kommen. Und speziell für die Jugendlichen wurde ein Konzept erarbeitet, das mit spannenden Inhalten, interaktiv und damit ganz besonders die junge Generation, ansprechen soll. Der Innovationspreis, ausgeschrieben vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) will außerdem zukunftsweisende Entwicklungen fördern.
Oft geht es auf der Messe nicht nur um Konkurrenz und Platzerhalt im wirtschaftlichen Ranking. „Vor allem die Präsenz zählt. Sehen und gesehen werden und zu erfahren wie die Branche so tickt“, erklärt Firmensprecher Dobler. Und für einen brachenintensiven Austausch weltweit sorgen die anderen Fachmessen wie die südostasiatische Bauma China im November in Shanghai und die indische Baumaversion (bC India) in Mumbai, die bereits in diesem Jahr im Februar stattfand.
Dass die Bauma nun bald beginnt, merken nicht nur die fast ausgebuchten Hotels und Pensionen in und um München. Waren es im Jahr 2010 über 400 000 Besucher, trotz Aschewolke, so wird die Zahl in diesem Jahr noch um einiges höher liegen. (Eva-Maria Mayring) (Interessanter Einblick ins Ausstellungsgelände; auf einer Fläche von 550 000 Quadratmetern gibt es eine Menge zu sehen; Gerold Dobler zeigt auf den roten Kran - Fotos: Mayring)

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