Das Schuljahr 2020/2021 ist alles andere als gewöhnlich: Wechselunterricht, Distanzlernen, Videokonferenzen prägen den Alltag der Schülerinnen und Schüler. Umso größer ist die Freude, endlich das Schulhaus wieder einmal von innen zu sehen. Ganz besonders dürfte das auf die Schülerinnen und Schüler der Realschule Hirschaid zutreffen, denn sie dürfen seit März 2021 eine moderne, großzügig gestaltete und zukunftsorientierte Schule besuchen.

Die Aufwertung des Pausenbereichs mit neugefassten Möglichkeiten im offenen wie gebundenen Ganztagesangebot rundet neben vollwertigen, digitalen Klassenzimmern das Bild einer zukunftsorientierten Schule ab. Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf rund 13,2 Millionen Euro.

Der Landkreis Bamberg hat in den vergangenen Jahren mit Investitionen von mehr als 60,2 Millionen Euro in den Realschulen Ebrach, Hirschaid und Scheßlitz ein klares Zeichen für die Bedeutung der Bildung auch als wichtiger Standortfaktor gesetzt. „Mit der Maßnahme in Hirschaid und den im Bereich der Gymnasien anstehenden Großprojekten (die der Landkreis Bamberg über den Zweckverband zu 62 Prozent mitfinanziert) werden wir auch in den kommenden Jahren viel Geld für unsere Zukunft, für die Bildung unserer Kinder in die Hand nehmen“, stellt Landrat Johann Kalb fest.

Investition in den Lebensraum Schule

Der Startschuss für die Erweiterung der Staatlichen Realschule Hirschaid mit Klassen- und Ganztagsräumen, einer Mensa sowie einer Zweifachsporthalle mit Neugestaltung der Außenanlagen fiel mit dem Spatenstich im Oktober 2018. Bei der Umsetzung der Baumaßnahmen wurde vor allem Wert auf die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes gelegt. So hat man zum Beispiel eine Erweiterungsmöglichkeit der Turnhallen und des Anbaus bei den Planungen mit berücksichtigt.

Die Kosten der Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf etwa 13,2 Millionen Euro, wovon rund drei Millionen Euro durch Fördermittel abgedeckt sind. Landrat Johann Kalb: „Die Investitionen in die Bildung werden sich auszahlen, denn unser Kapital, das Wissen, ist der wichtigste Wachstumstreiber.“

1971 für ursprünglich 16 Klassen mit den entsprechenden Gruppen- und Fachräumen errichtet, wurde das Schulgebäude in den Jahren 2006 bis 2009 erstmals auf 24 Klassen erweitert (Kostenaufwand damals: 8,5 Millionen Euro). Doch schon bald erforderten weiter steigenden Schülerzahlen einen größeren Platzbedarf. Um einen ordentlichen Schulbetrieb aufrechterhalten zu können, wurden daher unter anderem zusätzlich sechs Containerklassenzimmer auf dem Schulgrundstück aufgestellt.

„Die Menschen leben gerne in unserem Landkreis und die zunehmende Bevölkerungszahl bestätigt unser erfolgreiches Bemühen, die Attraktivität noch weiter zu steigern“, so Landrat Kalb. „Dazu werden wir auch künftig große Anstrengungen unternehmen, wobei für mich die Schulen Vorfahrt haben, wenn es gilt, in die Zukunft zu investieren.“

Die Containerzimmer konnten jedoch nur eine Übergangslösung sein und es war klar, eine Erweiterung der Realschule Hirschaid war zwingend erforderlich. Landrat Kalb erinnert sich: „Nachdem das Architekturbüro BaurConsult 2016 mit den Planungen begonnen hatte, stellte sich frühzeitig heraus, dass die Errichtung von zwei separaten Gebäuden für die Schul- und Sporträume wirtschaftlicher ist als der kompakte Baukörper. Diese Variante ist allerdings erst durch den Erwerb des angrenzenden Grundstücks möglich geworden.“
Mit dem Bau des Erweiterungsgebäudes für die Realschule stehen insgesamt 31 Klassenzimmer, fünf Ausweichräume und drei zusätzliche Fach- und Übungsräume (Musiksaal, Werkraum mit Nebenraum, Biologieübungsraum), drei Aufenthaltsräume für die Ganztagsschule, eine Versorgungsküche und eine Mensa zur Verfügung.

Darüber hinaus erhielt die Realschule Hirschaid eine neue Zweifachsporthalle und der bestehende Schulhof wurde deutlich vergrößert. Während der Baumaßnahmen wurden die Schülerinnen und Schüler in Container-Klassenzimmern untergebracht.

Containerzimmer
als Übergangslösung

Die Ganztagesbetreuung wurde endlich zeitgemäß und durch die Schaffung von zwei zusätzlichen Halleneinheiten wurde auch das räumliche und zeitliche Problem beim Sportunterricht gelöst. „Wir haben mit dieser Variante die optimale Lösung für die Schülerinnen und Schüler wie auch für die Lehrer gefunden“, so Landrat Kalb.

Auch Schulleiter Michael Arnold begrüßte die Entscheidung für diese Variante: „Die Erweiterung des Schulgebäudes und die Errichtung einer Zweifach-Turnhalle bedeutet eine enorme Aufwertung der Schule. Dadurch kann die Idee vom ‚Lebensraum Schule‘ endlich verwirklicht werden.“

Fast genau ein Jahr nach dem Spatenstich im Herbst 2018 fand im Oktober 2019 an der Realschule Hirschaid das Richtfest für den Erweiterungsbau mit Klassen-, Ganztagsräumen und Mensa sowie den Neubau der Zweifachsporthalle statt. Ein weiteres Jahr später, Ende 2020, waren die neuen Gebäude weitestgehend fertiggestellt, sodass Ende Februar 2021 die Schulfamilie einziehen konnte. Die Neubauten fügen sich sehr gut in das vorhandene Schulumfeld ein. (Sabrina Grossmann)