Bauen

Der neue Hauptsitz an der Forschungsallee im Innovationspark Augsburg. (Visualisierung: Henn Architekten)

12.05.2022

Nachhaltigkeit auf vier Etagen

Die neue „SoftwareFactory“ von baramundi zieht in den Innovationspark Augsburg

Nach zweijähriger Bauzeit bezieht die baramundi software AG ihren neuen Hauptsitz an der Forschungsallee im Innovationspark Augsburg. Für den Softwarehersteller, der trotz mittlerweile erfolgter internationaler Expansion durch seine bayerische Zentrale immer noch eng mit der Stadt Augsburg verbunden ist, war der Bau ein nächster logischer Schritt, um den steigenden Platzbedarf am Hauptstandort zu erfüllen. Auch die Nähe des neuen Standorts zu Hochschule und Universität fügten sich perfekt.

Mit 7754 Quadratmetern bietet die künftige Zentrale Platz für bis zu 350 Mitarbeiter*innen, auf die eine über vier Etagen verteilte moderne und offene Büroumgebung wartet. Auf weiteren 5484 Quadratmetern befinden sich noch zwei Untergeschosse mit Tiefgaragenstellplätzen und Lagerräumen. Der Bauherr, die Wittenstein Immobilien GmbH, hat für den Neubau rund 30 Millionen Euro investiert. Damit sorgt der Mutterkonzern Wittenstein SE für ein langfristiges, modernes Arbeitsumfeld für seine Tochter.

Die Gestaltung der neuen „SoftwareFactory“ Dependance ist ganz auf die Bedürfnisse der baramundi Angestellten zugeschnitten. Dafür erschufen die Henn Architekten eine nach den Prinzipien des New Work konzipierte moderne Arbeitswelt mit inspirierender Atmosphäre, die viel Raum für Begegnung und innovatives Arbeiten zur Verfügung stellt.

Das Gebäude bietet ein flexibles Nutzungskonzept der Büroflächen. Deren Wandelbarkeit fußt auf einer transparenten Bauweise mit wenig Innenwänden. Arbeitsplatzgruppen und zentrale Gemeinschaftsbereiche lassen sich je nach Bedarf mit Vorhängen abtrennen oder öffnen. Entlang der doppelten Glasfassade gruppieren sich Arbeitsplätze für konzentriertes Arbeiten in unterschiedlichen Teamgrößen – ihnen zugeordnet sind zahlreiche Möglichkeiten zur informellen Kommunikation wie Lounges, frei eingestellte Raum-in-Raum-Systeme und offene Booths. Jedes der drei Büro-Obergeschosse bietet zusätzliche Besprechungsräume an einer der Gebäudeseiten.

Neben den großzügig gestalteten Schulungs- und Meetingräumen bietet der Neubau nicht nur ein eigenes Mitarbeiterrestaurant, sondern auch ein öffentlich zugängliches Café sowie einen Sportraum. Besonderes Highlight ist die über allem thronende Dachterrasse mit direktem Panoramablick auf die Alpen. Eine fest installierte Grilltheke bietet auch hier den gewünschten Raum für persönliche Begegnungen in den kleinen Pausen des Arbeitsalltags.

Das Farbkonzept zeigt sich zurückhaltend: Decken und Wände aus Beton und verzinkte Leitungen sind in den natürlichen Materialfarben belassen und moderne Büroleuchten wurden an abgependelten schwarzen Stromschienen installiert. Das Gebäude selbst stellt das robuste Gehäuse. Materialität, Farbigkeit und Haptik kommen durch die Einbauten aus Holz, Möbel und textilen Vorhänge hinein.

Die Geschossplatten werden von zwei monolithischen Kernen getragen, die Fluchttreppenhäuser, WCs und Versorgungsschächte beherbergen. Deckenausschnitte lassen vielfältige Blickbezüge innerhalb des Gebäudes und nach außen zu. Die dreigeschossigen Bereiche wurden zu Orten mit hoher Aufenthaltsqualität ausgebaut – so bieten Teeküchen in jedem Stockwerk Raum für private Gespräche ebenso wie eine Bibliothek als Rückzugsraum für konzentriertes Arbeiten dient.

Die stockwerksweise verdrehte Überschneidung der Lufträume lässt das räumlich komplexe zentrale Atrium entstehen. Das Glasdach darüber bringt zentrales Tageslicht in die Mitte des Gebäudes. Die scharfe Kontur der Lufträume wird durch ein abstraktes Lichtband nachgezeichnet. Eine zentrale Treppe zieht sich im Atrium vom Foyer im Erdgeschoss in einer Spiralbewegung wie ein roter Faden bis nach oben in die Bürobereiche im dritten Obergeschoss – diese skulpturale Haupttreppe ist damit verbindendes Element und kommunikativer Begegnungsraum. Sie sorgt für kurze Wege und schnellen Kontakt zwischen den Projektteams. Im Erdgeschoss verbreitert sie sich zu einer Tribüne mit Sitzstufen, für Ansprachen bei all2gethers oder auch nur für ein kurzes Gespräch in der Pause, mit Laptop und einer Tasse Kaffee.

Das Foyer im Erdgeschoss ist durchgesteckt und erstreckt sich vom westlichen Eingang am Quartiersplatz bis zum östlichen Eingang hin zur Forschungsallee. Alle öffentlichen Nutzungen des Gebäudes sind um das Foyer herum gruppiert: Hier befindet sich der zentrale Empfang, von dem aus die Schulungs- und die sich anschließenden Konferenzräume mit zugeordneter offener Lounge direkt zugänglich sind.

Auch das Mitarbeiterrestaurant ist über eine große Glaswand mit dem Foyer verbunden. Das auch für externe Besucher*innen geöffnete Café wurde zum Platz gewandt positioniert. Das Gebäude im Erdgeschoss ist dadurch ein Ort der Begegnung und des Austauschs.
Im vierten Obergeschoss, zum Quartiersplatz im Westen und mit Blickrichtung auf die im Süden liegende Alpenkette gewandt, thront die Panorama-Dachterrasse und im Norden wendet sich ein Fitnessraum mit großem Fenster zur Augsburger Stadt-Silhouette.

Mit KfW-Effizienzstandard 55, einem begrünten Dach mit Photovoltaikanlage sowie mit Ladestationen für Elektroautos steht das gesamte Baukonzept im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die ausgeklügelte Lichthof-Architektur sorgt für eine Beleuchtung mit hohem Tageslichtanteil und in Kombination mit einer Heiz-/Kühl-Decke für ein in allen Jahreszeiten behagliches Raumklima – ohne Einsatz einer herkömmlichen Klimaanlage. Die Ausstattung ist durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Gold-Zertifikat prämiert.

Das Klimakonzept nutzt die Decken als thermischen Speicher und zur Klimatisierung. Gefilterte und temperierte Frischluft wird als Quellluft entlang der Fassade eingebracht und oben im Atrium zentral abgeführt. Flächenbündig in die Betondecken eingelegte Absorptionselemente sorgen für guten Schallschutz bei gleichzeitiger thermischer Abstrahlung der Decke. Im Fassadenzwischenraum der Doppelfassade gewährleisten Vorhänge den Sonnen- und Blendschutz, die dennoch einen Außenbezug erhalten. Arbeitsplätze werden schon bei geringerer, Gemeinschaftsbereiche bei höherer Sonneneinstrahlung verschattet. Die neue SoftwareFactory tritt dadurch in den direkten Dialog mit ihrer Umgebung und die äußere Erscheinung des Neubaus wird damit gleichzeitig zum Ausdruck seines Inneren. (BSZ)

 

 

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