Bauen

19.10.2012

Preissicherheit und Qualität

Deutscher Holzfertigbau-Verband wehrt sich gegen Vorwürfe des Verbands Privater Bauherren

Der Deutsche Holzfertigbau Verband e.V. (DHV) sieht Verbraucher und potenzielle Bauherren getäuscht und in die Irre geführt durch eine Pressemitteilung des Verbands Privater Bauherren e.V. (VPB), die zudem noch von der Nachrichtenagentur dapd aus Berlin weiter verbreitet wird: Der von verschiedenen Tageszeitungen und Internetseiten mit Immobilien-Nachrichten kritiklos übernommene Inhalt dieser Mitteilung frischt seit Monaten regelmäßig die Behauptung auf, dass die meisten Fertighäuser den Bauherrn am Ende um vieles mehr kosten als am Anfang vertraglich vereinbart wurde.
Der Wortlaut der Behauptung: „Bauherren von Schlüsselfertighäusern müssen im Schnitt noch einmal 25 000 Euro auf den Prospektpreis drauflegen, um ein bezugsfertiges Haus zu bekommen. Denn geliefert wird nur, was im Bauvertrag steht. Und fast immer fehlen darin Baupläne, Statik und energetische Berechnungen, so die Erfahrung des VPB.“ „Dies ist nicht nur eine Unterstellung, sondern auch eine einseitige Darstellung, die außer Acht lässt, dass es viele Fertighaushersteller gibt, die ihr Metier verstehen, sich einem Berufsethos verpflichtet fühlen und als Dienstleister solide Qualität zum vereinbarten Preis liefern. Wäre das anders, könnten die Unternehmen langfristig gar nicht überleben“, so DHV-Präsident Thomas Lehner.

Wie beim Autokauf


Die VPB-Presse-Mitteilung unterstelle Fertighausanbietern, so Lehner, ihren Kunden bewusst zum Bau notwendige Dokumente zu unterschlagen, um sich einen Preisvorteil zu verschaffen. Ziehe man nun in Betracht, welche Personen sich überhaupt an den VPB wenden, dürfte klar sein, so der DHV-Präsident, dass es sich vor allem um Bauherren mit schlechten Erfahrungen handelt. „Mit solch einer Meldung meint dieser Verein wohl mehr Mitglieder zu generieren“, spekuliert Lehner. Wie viele das prozentual im Verhältnis zu denen mit guten Erfahrungen sind, unterschlage der VPB.
Das schlüsselfertige Bauen eines Gebäudes ist eine komplexe Angelegenheit, dabei müssen unendlich viele kleinste Rädchen ineinander greifen. „Da kann auch mal ein Fehler unterlaufen, worüber der Bauherr natürlich nicht glücklich ist. Doch versuchen die Mitglieder des DHV in solchen Situationen umgehend eine Lösung zu finden. Schließlich sind wir uns der Sensibilität einer solchen misslichen Situation bewusst“, betont DHV-Präsident Lehner.
Gleichzeitig gebe der Verein in seiner Presse-Mitteilung die Negativstimmen aber als Statements wider, die suggerieren, dass die Mehrheit der Bauherren, die schlüsselfertige Häuser kaufen, diese Erfahrungen machen. „Dem ist selbstverständlich nicht so“, weiß Lehner von den rund 170 DHV-Mitgliedern.
Wenn DHV-Fertighaushersteller ihre Haustypen in einem Verkaufsprospekt vorstellen, verhält es sich laut einer DHV-Pressemitteilung mit den Möglichkeiten, diese Häuser individuell auszustatten, genauso wie beim Autokauf: Es gibt einen Standardtyp mit Grundausstattung zu einem bestimmten (Prospekt-)Preis, der dann je nach Zusatz- oder Sonderausstattung von normal bis luxuriös individuell variieren, das heißt höher sein kann.
Ein bezugsfertiges Haus erhalte der Bauherr dennoch mit dem Standardtyp zum angegebenen Prospektpreis. Dabei müsse er keine 25 000 Euro drauflegen wie die VPB-Pressemitteilung behauptet, heißt es in der DHV-Pressemitteilung. Welcher Preis am Ende heraus komme und vertraglich fixiert werde, entscheide alleine der Bauherr nach vielen persönlichen Gesprächen mit den Planern der DHV-Fertighaushersteller. Sei ein Preis festgelegt, komme keint Cent mehr hinzu – dafür bürgen die DHV-Mitglieder.
„Dass hier bei jedem Fertighaustyp automatisch alle erforderlichen Dokumente Vertragsbestandteil sind, sollte man nicht extra erwähnen müssen. Selbstverständlich gehören hierzu Baugenehmigung oder Baufreistellungsunterlagen, statische Berechnung und Positionspläne, Schall-, Wärme- und Feuchteschutznachweise, Wärmebedarfsausweis, energetische Sondernachweise für spezielle Fördermaßnahmen, Lüftungskonzept nach DIN 1946-6, Bauausführungspläne sowie Planungsunterlagen über Sonderbauweisen wie Weiße Wanne uns anderes”, erklärt der DHV-Präsident. Die Mitgliedsbetriebe des DHV sorgen für Preissicherheit und Qualität. Sie seien stolz, so Lehner, wenn ihre Bauherren am Ende sagen: „Genauso habe ich mir das vorgestellt.” (FHH)

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