Bauen

Der Ersatzneubau in der Ansbacher Herbartstraße. (Foto: Joseph-Stiftung)

06.10.2014

Quantensprung nicht nur in energetischer Hinsicht

Wegweisendes Projekt für den Wohnungsbau in Ansbach

Feierlich abgeschlossen hat die Joseph-Stiftung, das kirchliche Wohnungsunternehmen im Erzbistum Bamberg, die bayerische Modellmaßnahmen „E % - energieeffizienter Wohnungsbau“ in der Ansbacher Herbartstraße gegenüber der Weinbergschule. Als Ersatzneubau für drei Gebäuderiegel aus den 1960er Jahren, die nicht wirtschaftlich hätten saniert werden können, sind ein drei- und ein viergeschossiges Holzhaus mit insgesamt 37 staatlich geförderten 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen errichtet worden.

Sozial nachhaltige Immobilie

Nach einem Architektenwettbewerb mit fast zwei Dutzend Teilnehmern im Frühjahr 2009, aus dem das Freisinger Büro Deppisch als Sieger hervorgegangen war, hatten die Arbeiten vor Ort 2012 begonnen. Die Mieter zogen im Sommer des vergangenen Jahres ein, sind inzwischen zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen. Ziel sei von Anfang an gewesen, nicht nur eine energetisch, sondern auch sozial nachhaltige Immobilie zu schaffen, betonte Stiftungs-Vorstand Reinhard Zingler während der Einweihungsfeier. Als eines von bayernweit zehn wissenschaftlich begleiteten Projekten ist das Vorhaben in Ansbach von der Obersten Baubehörde (OBB) als beispielhaft für den Klimaschutz im Rahmen ihres „E %“-Förderprogramms ausgewählt worden.
Nach mehrmaliger Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen die Gebäude noch immer ohne Probleme die mittlerweile gültigen Vorgaben. Vorstand Zingler stellte zufrieden fest: „Selbst in der nächsten im Jahr 2016 in Kraft tretenden EnEV-Stufe sehen diese Häuser noch nicht alt aus!“ Die beteiligten Architekten und Fachingenieure hätten sich hier „abgearbeitet“. Entstanden seien „angenehme Lebensräume für Generationen“.

6,7 Millionen Euro investiert

Aufgewendet wurden laut Zingler rund 6,7 Millionen Euro. Die Joseph-Stiftung habe ein öffentliches Darlehen von 2,7 Millionen Euro und einen Zuschuss von 170 000 Euro erhalten; zusätzlich habe sie einen Kredit in Höhe von 1,9 Millionen Euro aufgenommen. Zwei Millionen Euro an Eigenkapital seien eingeflossen. Seit 2001, als die Joseph-Stiftung rund die Hälfte des über 500 Einheiten umfassenden, ehemaligen städtischen Wohnungsbestand erwarb, habe sie über 20 Millionen Euro in den Wohnungsbau in Ansbach investiert.
Die Joseph-Stiftung sei für die Oberste Baubehörde ein stets zuverlässiger Partner, lobte die für den so genannten experimentellen Wohnungsbau im Freistaat zuständige OBB-Mitarbeiterin Karin Sandeck. In besagtem Förderprogramm stehe E für Energie und % für sparen. Die Modellprojekte sollen den künftigen Standard zeigen. In Ansbach sei obendrein eine ausgesprochen schöne Anlage geschaffen worden.

Reichlich Begegnungsflächen

Ansbachs Oberbürgermeisterin Carda Seidel freute sich über einen „Quantensprung nicht nur in energetischer Hinsicht durch dieses wegweisende Projekt für den Wohnungsbau in Ansbach“. Die Stadt habe die Wohnanlage bereits 2013 im Rahmen ihres Wettbewerbs zur Verschönerung des Stadtbildes prämiert in der Kategorie „moderne Fassadengestaltung“. Da sie selbst lange im Umweltbereich tätig war, schwärmte die Rathauschefin von einem „Projekt ganz nach meinem Herzen“. Auch gefiel ihr, dass im Erdgeschoss und im Hof reichlich Begegnungsflächen mitberücksichtigt wurden, sodass die Bewohner rege miteinander kommunizieren und Anteil aneinander nehmen könnten. (BSZ)

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