Bauen

Die neue Polizeiinspektion in Tirschenreuth. (Foto: Jürgen Grünauer)

02.12.2015

Revitalisierung einer Industriebrache

Neubau der Polizeiinspektion Tirschenreuth

Nach der Revitalisierung von Brachflächen auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in Tirschenreuth wurden zur Stärkung des ländlichen Raums zwei Bauvorhaben des Freistaates realisiert: Der Neubau des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, errichtet zwischen 2011 und 2012, und der Neubau der Polizeiinspektion (PI) Tirschenreuth. Beide Gebäude liegen an der Falkenberger Straße, der wichtigen Westanbindung zur Autobahn A 93 beziehungsweise Ostverbindung zum Nachbarstaat Tschechien.
2010 hatte der Freistaat das ganze Areal des ehemaligen Bahnhofs von der Stadt Tirschenreuth altlastenfrei erworben. Ziel des geltenden Bebauungsplans der Stadt Tirschenreuth war es, das nach der Stilllegung der Bahnlinie brachgefallene alte Bahnhofsgelände als innenstadtnahes Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum zu entwickeln.
Der Gebäudekomplex besteht aus Haupt- und Nebengebäude. Das Hauptgebäude besitzt eine kompakte Trapezform, ist zweigeschossig und teilunterkellert. Insgesamt sind die neuen Diensträume auf einer Bruttogeschossfläche von 1744 Quadratmetern untergebracht. Der Hauptzugang für Besucher und Kunden erfolgt über die Falkenberger Straße in einem überdachten Eingangsbereich durch die Schleuse beziehungsweise den Windfang zur Wache. Bedienstete kommen über den Polizeihof oder über die direkte Verbindung von Windfang zur Halle.
Die Halle ist Erschließungs- und Kommunikationsbereich und das Herzstück des Gebäudes. Hier sind Erdgeschoss und Obergeschoss lichtdurchflutet und offen miteinander verbunden. An die Halle schließen Flurbereiche an, die wiederum zu den nach Osten und Westen orientierten Büroräumen führen. Hier öffnet sich dem Betrachter und Nutzer auch das Farbkonzept im Gebäude: Neben Weiß kommt Farbe durch die Gestaltung des Fußbodens ins Spiel – im Erdgeschoss ein „Aubergine“, ein dunkler, warmer Ton, im Obergeschoss wechselt die Farbe in ein helles Grün. Ein schlicht weißes, brandschutztechnisch notwendiges Treppenhaus an der Westseite des Gebäudes mit direktem Ausgang zum Polizeihof erschließt das Gebäude vertikal vom Keller bis zum Obergeschoss.
Das obere Geschoss ist gegenüber dem Erdgeschoss leicht gedreht und kragt in allen Richtungen aus. Somit ergibt sich außen ein Spiel von Licht, Schatten und Plastizität. Dieses Spiel setzt sich in dem Metallfensterbad im Obergeschoss mit der vertikalen Gestaltung der Aluminiumpaneele fort. Die Erdgeschossfassade hebt sich in einem dunkel gehaltenen Grau als massives, erdendes Sockelgeschoss vom weiß geputzten Obergeschoss ab.
Grundsätzlich sind die Aufenthaltsräume über die Fenster ausreichend belichtet und belüftet. Die Fensteranordnung erfolgt entsprechend der abgestimmten Möblierung. Sonnenschutz wurde generell vorgesehen. Im Obergeschoss ist über die gesamte Gebäudebreite zur Falkenberger Straße nach Süden hin ein Multifunktionsraum angeordnet. Über die angrenzende Loggia ist hier ein weiterer Rettungsweg in den Polizeihof möglich.
Der innenliegende Funktionsbereich wird für Technik und sanitäre Anlagen genutzt. Im Kellergeschoss sind Umkleide- und Duschräume für die Bediensteten, Lagerräume und Haustechnik sowie zwei Haftzellen entsprechend dem Raumprogramm untergebracht. Die kompakt im Hauptbau untergebrachten Hausmeister- und Pflegeräume sind direkt vom Hof zu erreichen und haben keine direkte Verbindung zum Hauptgebäude.
Die Halle – frei von allen Einbauten und sonstigen Gestaltungselementen – erschien wie geschaffen, die künstlerische Ausgestaltung des Gebäudes in Form einer Malerei aufzunehmen. Aus einem Kunstwettbewerb ging Katharina Dietlinger mit ihrem Werk Die Oberpfalz als Siegerin hervor. Es handelt sich dabei um ein Triptychon. Die Künstlerin realisierte in einer aufwendigen Arbeit eine blühende Oberpfälzer Landschaft als Reminiszenz an die gebotene Stärkung des ländlichen Raums.
(Elisabeth Bücherl-Beer) (Die Wache - Foto: Oliver Heinl)

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