Bauen

Die generalsanierte Jugendherberge in Furth im Wald. (Foto: DJH Bayern/Robert Pupeter)

03.05.2022

So attraktiv und vielfältig wie die Region

Generalsanierte Jugendherberge Furth im Wald wiedereröffnet

Als Franz Löffler (CSU), Landrat des Landkreises Cham, und Klaus Umbach, Präsident des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) Bayern vor gut einem Jahr den Startschuss für die umfassenden Bau- und Modernisierungsarbeiten in der Jugendherberge Furth im Wald gaben, waren sich beide einig: Die Jugendherberge hat enorme Bedeutung für die Stadt, den gesamten Landkreis und für die gesamte ostbayerische Region. Es sei ein zukunftsweisendes Signal, dass das gemeinsam finanzierte Bauvorhaben eben nicht den urbanen Ballungsräumen zugutekomme, sondern dazu beitragen wird, die ländlich geprägten Regionen Bayerns noch stärker in den Fokus zu rücken, dort attraktive Arbeitsplätze zu sichern und dem Tourismus vor Ort nachhaltige Impulse zu verleihen.

Gesagt – getan; gut zwölf Monate später hat die Jugendherberge, die in den 1970er-Jahren entstanden war, ihre Türen wieder weit geöffnet. Gäste aus Bayern, ganz Deutschland und darüber hinaus waren bereits in den ersten Tag angereist, um sich auf das Abenteuer „mystischer Wald“ einzulassen …

Der Jugendherberge waren die 50 Jahre anzumerken, die sich seit der Eröffnung ins Mauerwerk und die Ausstattung gefräst hatten. Bei allen Bau-, Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten wurde deshalb Augenmerk auf die energetische Ertüchtigung gelegt. So baute man eine umweltschonende Heizungsanlage ein, alle Fenster wurden erneuert, die gesamte Fassade wärmegedämmt und die Warmwasserversorgung um eine Solarthermie-Anlage erweitert. Dadurch werden sowohl die Energiebilanz des Hauses nachhaltig verbessert als auch die umwelt- beziehungsweise klimapolitischen Vorgaben erfüllt.

Die ökologischen Aspekte sind dem Landesverband wichtig – einerseits, weil er damit konkret seiner Verantwortung als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe Rechnung trägt und Zukunftsperspektiven für jüngere Generationen sichert. Andererseits ist die energetische Ertüchtigung Beleg des nachhaltigen Unternehmenskonzepts der Jugendherbergen in Bayern.
Für die Gäste sind diese Umbauten kaum direkt wahrnehmbar. Die Umgestaltung der Jugendherberge Furth im Wald hat deshalb auch in die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Haus investiert. Schulklassen, Familien und Gruppen, die die Jugendherberge besuchen, erwartet ein offenes, multifunktional nutzbares und internationales Haus, das sich stilistisch und mit seiner Innenausstattung organisch in die Umgebung einfügt.

Zentrales Thema bei der Gestaltung der Zimmer und Gemeinschaftsräume ist der „mystische Wald“ – eine Referenz an die Region Oberer Bayerischer Wald. Entsprechend dieser herausgehobenen geografischen Lage wurde der Baustoff Holz großzügig und sichtbar verbaut.
Das 114-Betten-Haus ist nun voll und ganz „auf Wald getrimmt“. Die Wände wurden mit Bäumen, Moos und Rehen im Großformat gestaltet. Die Betten sind waldgrün; Türen, Tische und das gesamte Mobiliar aus Naturholz gefertigt. Wo früher glatte Betonwände standen, dominieren jetzt natürliche Materialien, die Wärme und Behaglichkeit ausstrahlen.

Die Jugendherberge Furth im Wald spricht künftig verstärkt Familien als Gäste an. Dem Rechnung tragend, verfügt das Haus nun über mehr Familienzimmer als vor dem Umbau – alle mit eigenem WC und Bad ausgestattet. Innenarchitektur und Raumgestaltung orientieren sich zudem am Motto der Jugendherbergen, das seit mehr als 100 Jahren Gültigkeit besitzt: Gemeinschaft erleben. Vor diesem Hintergrund stehen künftig zahlreiche Gemeinschaftsräume zur Verfügung – ein offener Lobby-Bereich für Lounge, Bistro und Speisesaal dient den Gästen als Begegnungs- und Treffpunkt.

Verantwortlich für die Neugestaltung des gesamten Hauses zeichnet das Architekturbüro Duelli Innenarchitektur aus München – mit den Bauarbeiten wurden fast ausschließlich Firmen aus der Region Furth im Wald beauftragt.

Apropos Gemeinschaft: Tischtennis, Kicker und Spielesammlungen sind zeitlose Zutaten einer Jugendherberge und sind auch im neuen Further-Haus zu finden. Die Attraktivität der Jugendherberge setzt sich im Außengelände fort, das scheinbar nahtlos in ein tiefgrünes Naturparadies übergeht; wie geschaffen für Wanderungen mit der Familie, für Wildbeobachtungen und für Mountainbike-Touren. Die Jugendherberge Furth im Wald ist zudem Bett+Bike-zertifiziert und damit Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Radtouren. Das Haus ist gleichzeitig Startpunkt für Exkursionen in die Umgebung und die Natur des Bayerischen Walds.

„In Furth im Wald ist mit der generalsanierten Jugendherberge ein Begegnungs- und Bildungsort entstanden, der die vielfältigen Möglichkeiten der Region aufgreift und die Themen Umwelt und Natur, grenzüberschreitende kulturelle Bildung und wertebasiertes Soziales Lernen in seine Programmangebote einspeist“, erklärt Umbach. „Die Wiedereröffnung ist ein wegweisender Tag für die weitere Steigerung der Attraktivität der Erholungs-, Begegnungs- und Bildungsregion Oberer Bayerischer Wald.“

Das Bauvorhaben in Furth im Wald war eines von lediglich zwei, die der Verband während der beiden letzten Jahre realisieren konnte. Auch in dieser Hinsicht ist das Haus besonders, denn die Finanzierung des Vorhabens konnte trotz Corona nur gelingen, weil drei Partner eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Das Bayerischen Sozialministerium, der Landkreis Cham als Eigentümer der Jugendherberge und das Bayerische Jugendherbergswerk hatten gemeinschaftlich die Bausumme von 4,25 Millionen Euro aufgebracht. In finanziell angespannten Zeiten war dies die einzige Möglichkeit, ein solch ambitioniertes Vorhaben im Sinne von Kindern, Jugendlichen und Familien realisieren zu können. Gleichzeitig wird die gesamte Region um ein neu gestaltetes touristisches Ziel reicher.

Das Bayerische Jugendherbergswerk ist sich indes sicher, dass vor allem Kinder, Jugendliche und ihre Familien einen mystisch-magischen Ort wie die Jugendherberge Furth im Wald brauchen – nach der Krise mehr denn je. Hier finden sie Kontakt zu Gleichaltrigen, niederschwellige Bildungsangebote, Raum und Gelegenheiten zum Ausleben ihrer Wünsche und Bedürfnisse.

Die Gästestruktur der Jugendherberge Furth im Wald wird weiterhin überwiegend aus Schulklassen aller Schularten, Kindern und Jugendlichen sowie Gruppen und Vereinen (Jugendverbände, musische und kirchliche Gruppen) bestehen. Das Haus eignet sich darüber hinaus aber auch für Familienurlaube sowie Tagungen und Workshops. (Marko Junghänel)

 

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