Bauen

Hans-Herbert Szymanski, Leiter des Finanzamts München, Finanzminister Markus Söder und Kurt Bachmann, Leiter des Staatlichen Bauamts München1 (v.l.). (Foto: Friedrich H. Hettler)

23.10.2015

Startschuss für den Steuercampus München

Finanzminister Söder beim Spatenstich für den 1. Bauabschnitt an der Deroystraße

Das Finanzamt München ist mit rund 3400 Mitarbeitern das größte Finanzamt in Deutschland. Mit 44 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet es 42 Prozent des gesamten bayerischen Steueraufkommens. „Jetzt bekommt dieses Finanzamt der Superlative ein neues Zuhause: alle Münchner Arbeitsgebiete werden sukzessiv in der Deroystraße zum Steuercampus München zusammengeführt“, so Finanzminister Markus Söder heute in München beim Spatenstich für den ersten Bauabschnitt. „Für den Freistaat bedeutet das schlagkräftigere Strukturen mit einem effizientem Personaleinsatz, für die Beschäftigten ein modernes angenehmes Arbeitsumfeld und für die Stadt München eine bauliche Aufwertung des gesamten Stadtviertels“, betonte der Minister die Vorteile der Maßnahme. Außerdem habe München die Möglichkeit, die freiwerdenden Flächen zu kaufen und dann neu zu strukturieren. Dabei denk Söder an Wohnungsbau.  66 Millionen Euro investiert der Freistaat in den ersten Bauabschnitt des Steuercampus mit einer Nutzfläche von rund 12. 000 Quadratmetern. Der Neubau ist der erste von insgesamt sechs Bauabschnitten.

Die Gesamtbaumaßnahme beginnt mit Errichtung eines zentralen Verwaltungs- und Bürogebäudes für 650 Mitarbeiter in der Nord-West-Ecke des Areals an der Deroystraße. Bisher war hier ein Parkplatz. Künftig sollen auf dem Gebäude der gesamte Veranlagungsbereich sowie die Rechtsbehelfsstelle des Finanzamts München untergebracht werden. Diese Arbeitseinheiten ziehen dann aus ihren bisherigen – verteilten – Unterbringungen in der Deroystraße und Karlstraße aus. Das Gebäude wird als Stahlbetonkonstruktion mit sechs oberirdischen Vollgeschossen, einem Technikgeschoss und zwei unterirdischen Geschossen errichtet, in dem unter anderem Registratur, Lager und Tiefgarage Platz finden. Neben den Büros für die Beschäftigten soll es in dem Neubau außerdem einen Sitzungssaal, Besprechungsräume sowie einen Aus- und Fortbildungsraum geben. Die Baumaßnahme ist ein Musterbeispiel für eine nachhaltige und energiesparende Bauweise: Es ist der erste Neubau der bayerischen Staatsbauverwaltung dieser Größenordnung im Passivhausstandard, erklärte der Leiter des Staatlichen Bauamts München 1, Kurt Bachmann, beim Spatenstich. Auf der Dachfläche wird eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 25 kWp errichtet. Sie liefert etwa 20.000 kWh/ Jahr und spart rund 2,6 Tonnen CO2 im Jahr ein. Nach derzeitigem Planungs- und Durchführungsstand ist eine Inbetriebnahme des Neubaus voraussichtlich im Sommer 2018 möglich. Das Münchner Finanzamt hat nicht nur von der Größe her eine einzigartige Sonderstellung in Deutschland. Von den 3400 Beschäftigten sind 2800 in München tätig, 600 Mitarbeiter leisten ihren Dienst an zwölf ausgelagerten Bearbeitungsstellen in ganz Südbayern (Deggendorf, Dillingen, Eichstätt, Ingolstadt, Mühldorf, Passau, Straubing und Zwiesel). Das Finanzamt München entstand zum 1. August 2009, als in einer deutschlandweit einzigartigen organisatorischen Neuordnung erstmals alle Finanzämter einer großen Stadt zu einer Einheit zusammengelegt wurden. Momentan sind die Beschäftigten noch auf sechs Standorte verteilt: Deroystraße, Karlstraße, Winzererstraße, Prinz-Ludwig-Straße, Seidlstraße und Augustenstraße. Mit der Zusammenfassung der Münchner Arbeitsgebiete wird die Verwertung von hochwertigen, staatseigenen Grundstücken in der Innenstadt möglich. Die Aufgabe von Anmietungen spart zusätzlich nicht nur erhebliche Kosten, so Söder, sondern bringe auch verstärkt Synergieeffekte. In den weiteren Bauabschnitten sollen insbesondere die Bestandsgebäude auf dem Areal Deroystraße 4, Deroystraße 22, Deroystraße 20 und Deroystraße 18 abgebrochen und durch Neubauten an nahezu gleicher Stelle ersetzt werden. Auch die Fläche des Servicezentrums soll neu bebaut werden. Wie von der Stadt München gefordert werden auch Freiflächen für das Stadtquartier angelegt. Es ist eine campusartige Bebauung mit ansprechenden Bürogebäuden und aufgewerteten Grünanlagen geplant. Die Kosten für das Gesamtkonzept der Zusammenlegung mit einer Fläche von 62.000 Quadratmetern werden sich laut Söder auf rund 362 Millionen Euro belaufen. Der Minister bezeichnete das "als angemessen für das Niveau, was Bayern hat". Der Entwurf stammt von den Architekten Bär, Stadelmann, Stöcker, die bei einem Realisierungswettbewerb unter Beteiligung der Landeshauptstadt München mit der WGF Objekt GmbH Landschaftsarchitekten zum Zuge kamen. Beide Planungsbüros kommen aus Nürnberg. (Friedrich H. Hettler) (Auf dem ehemaligen Parkplatz wird schon fleißig gearbeitet; die Spaten für den Spatenstich und Finanzminister Söder bei seiner kurzen Ansprache - Fotos: Friedrich H. Hettler)

Kommentare (1)

  1. Andreas Lesser am 26.10.2015
    Sollte die Flächenangabe von 12.000 qm Nutzfläche richtig sein, dann kostet der Quadratmeter € 5.500. So viel kann man nicht einmal für Luxuswohnungen ausgeben! In welchen Bereichen wird also Geld verschwendet? Für € 2.700/qm inkl. MwSt. kann man sehr aufwendige Büros für privater Firmen erstellen, warum nicht auch der Freistaat?
    25 kWp durch die Fotovoltaik entsprechen einer Fläche von maximal 250 qm, warum wird die restliche Dachfläche nicht genutzt? Die tatsächliche Leistung von 20.000 kwh spart ca. € 4.000 Strom im Jahr. Bei den Gebäudekosten von € 66 Mio. eine irrelevante Größe.
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