Bauen

Die sanierte Alte Brücke über den Main. (Foto: Stadtbauamt Ochsenfurt)

20.07.2012

Teilerneuerung und Ertüchtigung statt Abbruch

Sanierung Alte Mainbrücke Ochsenfurt

Die Alte Mainbrucke ist eine verkehrswichtige Verbindung in die Innenstadt von Ochsenfurt. Aufgrund des schlechten baulichen Zustands musste das über den Main führende Brückenfeld zunächst gesperrt und dann im April 2007 abgebrochen werden. Die Stadt beabsichtigte zunächst, auch die restlichen Teile der historischen Brücke abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. Gegen dieses Vorhaben gab es jedoch Widerstand aus der Bevölkerung. Daraufhin wurde Generalkonservator Egon Johannes Greipl eingeschaltet. Auf dessen Initiative hin wurde ein Fachingenieurbüro beauftragt, zu untersuchen, ob die bauliche Substanz der alten Brückenteile – entgegen dem Ergebnis früherer Untersuchungen der Landesgewerbeanstalt – doch erhaltungsfähig ist und die Tragfähigkeit erhöht werden kann.
Nach dem Untersuchungsergebnis ist die Bausubstanz besser als ursprünglich angenommen. Durch ein zusätzliches Tragwerk innerhalb der historischen Brückenbogen kann die Belastbarkeit erhöht werden. Die Stadt hat sich deshalb entschieden, die bestehenden Teile der Alten Mainbrücke zu erhalten und die Tragfähigkeit zu erhöhen. Die mit dem ursprünglich vorgesehenen Neubau zusätzlich vorgesehene Verbreiterung des Brückenquerschnitts ist nun nicht mehr möglich.
Finanziert und gefördert wird dieses Projekt wie folgt: Kostenbeteiligung am Überbau der Mittelöffnung sowie an der Erneuerung der Pfeiler gegenüber Schiffsstoß durch das Wasserstraßen-Neubauamt; Förderung durch die Regierung von Unterfranken nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz; Förderung durch die Regierung von Unterfranken aus dem Bund-Länder- Stadtebauförderungsprogramm V- Städtebaulicher Denkmalschutz; Förderung durch das Wissenschaftsministerium durch Mittel aus dem Entschädigungsfonds sowie Gewährung von Zuwendungen aus Mitteln der Bayerischen Landesstiftung.
Vor nunmehr gut vier Jahren hat der Stadtrat die Vergabe der Ingenieurleistungen für die unter dem Gesichtspunkt der Denkmalpflege zu ertüchtigende Brücke an das Ingenieurbüro Georg Maier, Würzburg, beschlossen. Gleichzeitig wurde das Büro für Baukonstruktion (BfB) in Karlsruhe mit der Erstellung einer belastbaren Bestandsanalyse beauftragt. Der Bauausschuss der Stadt beschloss, dass die Querschnittsausbildung der Alten Mainbrücke bestandsorientiert ausgeführt wird, ebenso die Brüstungen und Geländer. Lediglich im Bereich der Bogen 4 und 8 ist eine Veränderung durch transparente oder opake Umwehrungsausbildung möglich. Der Bogen 1 wird in der Form erneuert, dass die seitlichen Werkseinbögen wiederverwendet werden, das Bogeninnere in Stahlbeton erneuert und mit den Werkseinbögen verbunden wird. Der bisher fehlende Hochwasserschutz im Bereich des Bogens 1 wurde ergänzt, die Bögen 3 und 13 erhalten und ertüchtigt.

Fahrbahnplatte
auf ganzer Breite


Mit der architektonischen Begleitung, Beratung und denkmalpflegerischen Betreuung der Maßnahme wurde das Architekturbüro J.J. Zimmermann, Darmstadt, beauftragt. Dieses empfahl aus städtebaulicher und bauhistorischer Sichtweise ein durchgehendes Stabgeländer. In der Perspektive von der gegenüberliegenden Mainseite aus gesehen würden die Vorlandbrücken schlanker erscheinen und mehr Sicht auf das Stadtbild freigeben. Die Fahrbahnplatte kann bis Außenkante des Seitenmauerwerks geführt und die Brüstungen auf die Fahrbahnplatte aufgesetzt werden. Mit der hiermit entstandenen Lösung einer Fahrbahnplatte auf ganzer Breite der Vorlandbrücken wurde eine nachhaltige und unterhaltsfreundliche Konstruktion ermöglicht, welche aufgrund ihrer notwendigen und ausführbaren Dichtigkeit auch die darunterliegende historische Substanz schützt.
Mit den Hauptarbeiten (unter anderem Abbruch Brüstungsmauerwerk, Neubau Mittelteil, Fahrbahnplatte auf Vorlandbrücken) wurde die Firma Aicher aus Freilassing beauftragt. Der offizielle Spatenstich erfolgte am 12. April 2010. Die Baumaßnahme an der Alten Mainbrücke wurde soweit fertiggestellt, dass eine vorläufige Freigabe ausschließlich für den Fußgängerverkehr ab Januar 2012 erfolgen konnte. Im Mai wurde die Straßenbeleuchtung installiert sowie in Betrieb genommen und im Juni konnte das Stahl-Geländer über dem Mittelteil abschließend fertiggestellt werden. Ende Juni erfolgte die Verkehrsfreigabe. Die Gesamtkosten des Projekts (inklusive Bau- und Nebenkosten, ohne Abbruch Mittelteil) belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro. (BSZ) (Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro - Foto: Stadtbauamt Ochsenfurt)

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