Bauen

Das historische Zeughaus ist das neue Domizil der Fakultät für Design der Hochschule München. (Foto: Franz Schmid)

16.01.2019

Vom Waffenlager zur Designschmiede

Eröffnung des neuen Standorts der Fakultät für Design im historischen Zeughaus Lothstraße 17 in München

Die Fakultät für Design der Hochschule München ist die größte staatliche Institution für akademische Designforschung und -lehre in München. Nun hat die Fakultät einen „Maßanzug“ bekommen: Das historische Zeughaus der Bayerischen Armee an der Lothstraße 17 in München wurde in den letzten Jahren aufwändig saniert und um einen Pavillon für vielfältige Arbeitsformen und Ausstellungen erweitert. Entstanden ist ein Hochschulgebäude zur zeitgemäßen Ausbildung von Designern und Auseinandersetzung mit Designthemen.

Das landesherrliche Zeughaus Münchens beeindruckt sowohl bei seiner Eröffnung 1866 als auch heute nach Renovierung und Umbau. Als Repräsentationsbau des Landesherrn für die Bayerische Armee diente es neben der Aufbewahrung und Pflege der Waffen im Laufe seiner Geschichte verschiedenen Zwecken. Es prägt bis heute das Stadtbild. Die Renovierung des Zeughauses für die Fakultät für Design war kein gewöhnlicher architektonischer Auftrag. Die Herausforderung für das Büro Staab Architekten war, ein wichtiges kulturelles Baudenkmal in seinem Charakter zu erhalten und es gleichzeitig für eine völlig neue Nutzung zu ertüchtigen.

Nutzungen wie Forschung und Lehre, die Vernetzung mit dem Kreativquartier sowie der städtebauliche Kontext mussten zusammengebracht werden. Über die Hälfte der Räume haben als Werkstätten oder Studios komplexe Nutzungsanforderungen. Zudem benötigt die Ausbildung in Design Unterrichtsräume für unterschiedliche kreative, kollaborative und wissenschaftliche Arbeitsweisen. Auch variable Präsentations- und Ausstellungsmöglichkeiten erforderten außergewöhnliche Lösungen. Das Büro Staab Architekten setzte mit seiner Umgestaltung die Anforderungen dieses Raumprogramms in einem Gebäude mit dem ästhetischen Ausdruck unserer Zeit auf anspruchsvolle Weise um.

Dass gerade die Fakultät für Design der Hochschule München ihr neues Domizil in dem historischen Gebäude findet, passt zum Selbstverständnis einer Disziplin, die sich als Impulsgeber für die Lösung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts versteht. Sie begreift etwa den gesellschaftlichen Wandel als Gestaltungsaufgabe und setzt sich mit Themen wie Globalisierung, Migration, Ressourcenschonung oder der Vermittlung zwischen Digitalisierung und Gegenständlichkeit auseinander. Diese komplexen Aufgabenstellungen erfordern Lösungen, die nicht aus einer einzelnen Fachperspektive heraus entwickelt werden können. Design als Schnittstellendisziplin kann verschiedene Kompetenzen vereinen.

Mit dem Einzug in das Zeughaus sind alle Studiengänge und -richtungen der Fakultät nun erstmals unter einem Dach vereint. Die multifunktionalen Räume bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Fakultäten und Institutionen besser zu vernetzen. Das neue Gebäude wird so zum Ausdruck von Interdisziplinarität und Zusammenarbeit. Die Designausbildung in München erhält damit einen angemessenen Platz und eine stärkere Präsenz. Der Umzug in das neue Gebäude ist auch Ergebnis des politischen Impulses, Designförderung als wichtige staatliche Aufgabe zu verfolgen. (BSZ)

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