Bauen

Nordwest-Ansicht des Neubaus. (Foto: Bayerische Staatsforsten)

06.07.2012

Zeitgemäß übernachten

Neues Unterkunftsgebäude des Forstlichen Bildungszentrums Laubau

Der Stützpunkt des Forstlichen Bildungszentrums Laubau ist über mehrere Jahrzehnte organisch gewachsen. Nach dem Bau des ersten Schulgebäudes 1936 (derzeitiges Küchengebäude) wurde die Einrichtung regelmäßig erweitert. Die wesentlichen Ergänzungen waren das praktische Lehrgebäude (1954), ein Unterkunfts- und Verwaltungsgebäude (1974) und ein neues Unterkunftsgebäude in Holzbauweise (2002).
Aufgrund der Entwicklung ist der Immobilienkomplex geprägt durch die Streulage der Gebäude, eine dem Landschaftsbild angepasste, regional typische Bauweise, der stark unterschiedlichen Qualität der Bausubstanz und die Funktionsvielfalt in den Einzelgebäuden.
Der Zimmerstandard war überwiegend nicht mehr zeitgemäß. Die Unterkünfte im Altbau waren gekennzeichnet durch Doppelzimmer und Etagenduschen sowie veraltete Sanitäreinrichtungen (unter anderem fehlende Lüftung). Durch den Neubau von 2002 wurde bereits ein Teil der benötigten Unterkunftsräume in einem modernen Ausstattungsstandard zur Verfügung gestellt. Mit dem jetzigen Neubau wurde er komplettiert. Insgesamt stehen dem Bildungszentrum damit 37 zeitgemäße Übernachtungsplätze zur Verfügung.
Die Planung war von mehreren Leitgedanken getragen, die ein schlüssiges und langfristig angelegtes Entwicklungskonzept ermöglichten:
– Phasen: Jede kurzfristige Investition oder Baumaßnahme muss in ein langfristiges Konzept integriert sein. Eine Zersplitterung in Einzelbaumaßnahmen ist dadurch zu verhindern.
– Funktionen: Die Gebäude sollen den jeweiligen Funktionen zugeordnet und nach deren Funktionen gestaltet werden. So können die Gebäude funktionell und ökonomisch erstellt und genutzt werden. Für ein Bildungszentrum bedeutet dies die weitestgehende Bündelung der vier Hauptfunktionen: Unterricht/Seminar, Unterkunft, Verpflegung und Verwaltung/Bürobereich. In dieser Grundstruktur sind auch alle vergleichbaren modernen Bildungseinrichtungen angelegt.
– Räumliche Konzentration: Langfristig war die räumliche Konzentration der Anlage angestrebt. Die vorgefundene Streuung der einzelnen Funktionen wird durch die Neubaumaßnahmen gestrafft, ein effizienteres Arbeiten und Bewirtschaften der jeweiligen Gebäude wird dadurch möglich.
– Optik: Für das Gesamtensemble wurde eine ansprechende, landschaftsangepasste, einheitliche, harmonische und funktionelle Bauweise überwiegend in Holz angestrebt.
Im Zuge der Modernisierung wurden im Wesentlichen zwei Maßnahmen realisiert: Die Errichtung eines modernen Lehr- und Lagergebäudes für die praktischen Übungen (Ersatz der Feilhalle von 1954) und die Erstellung eines neuen Unterkunftsgebäudes im Anschluss an das Unterkunftsgebäude von 2002.
Die einzelnen Maßnahmen waren: Abriss Maschinenhalle; Neubau Lehrgebäude Praxis; Abriss Altes Lehrgebäude Praxis (Feilhalle); Neubau Unterkunftsgebäude; Umbau Verwaltung; Abriss Wohngebäude Nr. 5 und Nr. 6; Möblierung/Ausstattung sowie Außenanlagen und Wege. 
Das neue Unterkunftgebäude hat eine Länge von knapp 40 Metern und eine Breite von etwas über acht Metern. Bei einem Bruttorauminhalt von 3339 Kubikmetern stehen drei Vollgeschosse zur Verfügung. Das Gebäude wurde mit Holzständer-Wandelementen errichtet. Die Fassadenschalung erfolgte mit unbehandelten Lärchenbrettern. Der Pfettendachstuhl erhielt eine Volldämmung sowie eine Ziegeldeckung.
Das Raumprogramm sieht zwölf Einzel-, vier Doppel- und ein behindertengerechtes Zimmer nach DIN 18040 vor. Daneben gibt es noch einen Sozialraum, eine Sauna mit Ruheraum, Lagerräume im Keller, Technikräume sowie eine Heizzentrale mit Pelletlager. Darüber hinaus erschien der Einbau einer thermischen Kollektoranlage zur Abdeckung der Heizenergie für die Trinkwassererwärmung in den Sommermonaten sinnvoll, da in dieser Zeit die Biomasseheizanlage nur bedingt betrieben werden muss. 80 Quadratmeter Kollektorfläche wurden installiert. Dadurch können 9,5 Tonnen Holzpellets eingespart werden. Die Kosten für das Neubauprojekt beliefen sich auf 1,285 Millionen Euro. (BSZ) (Blick in ein Zimmer und die Treppe - Fotos: Bayerische Staatsforsten)

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