Freizeit und Reise

Was vor 250 Jahren nur dem Adel und der Prominenz vorbehalten war, zieht heute Wellness- und Kurgäste an. (Foto: dpa)

16.08.2018

Das Staatsbad des "flüssigen Goldes" wurde wachgeküsst

Die Gastgeber im unterfränkischen Bad Brückenau haben kräftig an der Komfortschraube gedreht

"Einen in Schönheit entrückten Ort“ – so beschreibt der Philosoph und Coach  Gerhard Hofweber das Staatsbad Bad Brückenau.  Die renovierte Philosophenvilla mitten im Schlosspark ist seit 2016 seine Wirkungsstätte und Sitz des gleichnamigen Instituts. Hier vermittelt er Führungskräften Kompetenzen aus der Philosophie. Kurdirektorin Andrea Schallenkammer drückt den Zauber des Staatsbades so aus: „Wer uns einmal gefunden hat, verliert uns nicht mehr“.

Wer in das Staatsbad einfährt, landet in einer anderen Welt – ohne Hektik, Lärm und Autoverkehr. Der erste Eindruck könnte vermuten lassen, dass das bayerische Kleinod im Dornröschenschlaf liegt. Doch weit gefehlt. Die Gastgeber im stattlichen Schlosspark-Ensemble haben kräftig an der Komfortschraube gedreht:  Der Parkflügel des Dorint Resort & Spa glänzt ebenso wie das Badhotel und die Ferienresidenz Villa Schwan mit rundum erneuerten Zimmern und Suiten auf Vier-Sterne-Niveau. Gespannt darf man auf 2019 blicken. Der historische Fürstenhof – die Sommerresidenz des Bayernkönigs Ludwig I. – wird mit hohem Aufwand restauriert und sucht nach einem Pächter. Das herrschaftliche Pachtobjekt mit 4400 Quadratmeter eignet sich als Schulungs- und Seminarzentrum oder als Privatklinik.

Die Kraft der Stille spürte schon König Ludwig I.

Was Wellness, Gesundheitsangebote, Kultur und Kulinarik anbelangt, ist das Staatsbad schon lange „up to date“. Dem Zeitgeist entsprechend bietet das Staatsbad im Norden der Bayerischen Rhön neben den Kuranwendungen auch Naturheilverfahren, Heilfasten, Bewegungstherapien, Entspannungstechniken und hochkarätige Konzerte an.  Im Staatsbad wird der Luxus des Müßiggangs gepflegt. Den nützen auch immer mehr jüngere Menschen, um dem Hamsterrad aus Zeitnot, Lärm und ständiger Erreichbarkeit zu entfliehen.

Beim Schlendern durch den Schlosspark mit der harmonischen Anordnung seiner geschichtsträchtigen Bauten, durch Kastanienalleen und Laubengang oder beim Innehalten am Sonnenplateau am Flüsschen Sinn mit Blick auf grüne Laubwipfel spürt man die Kraft der Stille. Das erkannte vor mehr als 200 Jahren bereits der Bayernkönig Ludwig I., der mitsamt seinem Hofstaat seine Regierungsgeschäfte häufig vom Staatsbad aus führte. Das Kleinod wurde zur Sommerresidenz des Königs, der gerne dem hektischen München entfloh. Sein Lieblingsplatz war die nunmehr 850jährige Eiche oberhalb des Schlossparks, unter der er so manchen Liebesbrief an seine Geliebte Lola Montez schrieb. Vielleicht hatte der prominente Gönner des Heilbades damals schon gespürt, welche Kraft die Eiche ausstrahlt. Die Kraft der Worte jedenfalls dürfte seine Mätresse gefreut haben.

Kulinarik und Musikgenuss

Was vor 250 Jahren nur dem Adel und der Prominenz vorbehalten war, zieht heute Wellness- und Kurgäste an: das „flüssige Gold“ von Bad Brückenau. Fünf Quellen sprudeln in der modernen Heilquellen-Lounge aus der Tiefe der vulkanischen Rhön aus dem Hahn ins Glas. Sie sorgen für neue Kraft und ein positives Lebensgefühl.  Die Lola Montez Quelle schenkt zum Beispiel schöne Haut, die König Ludwig I.-Quelle wirkt stabilisierend und der Bad Brückenauer Champagner - so wird das Wasser der Sinnberger Quelle dank seiner feinperligen Kohlensäure genannt – belebt und schmeckt besonders gut. Mit einer ausgewogenen Mineralien-Mischung und extrem niedrigem Kochsalzgehalt regt das Heilwasser Organismus und Organe an und hilft zum Beispiel bei Nierenleiden, Dauer-Müdigkeit, Migräne, Bluthochdruck und Stoffwechselproblemen.  Mehrmals am Tag getrunken, spürt man bereits bei einem kurzen Aufenthalt die entschlackende, vitalisierende Wirkung des Heilwassers.

Auch kulinarisch setzen die Gastgeber auf Entschleunigung und Regionalität. In den Gastronomie-Betrieben im Staatsbad ergänzen sich typische Rhöner Bodenständigkeit mit internationaler Raffinesse, begleitet von einem guten Tropfen aus dem Fränkischen Weinland. Empfehlenswert ist die regionale Slow Food-Küche des Dorint Resort & Spa im Schlosspark.

Freunde der klassischen Musik können zu mehreren Terminen im Jahr das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau im Kursaalgebäude bei seinen Jahreszeiten-Konzerten (jeweils samstags am 22. September 2018 und am 17. November 2018) oder den Zwischenspielen (jeweils freitags am 12.Oktober.2018 und am 21.Dezember 2018) genießen.(BSZ)

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