Freizeit und Reise

Blick auf den Millstätter See. (Foto: Friedrich H. Hettler)

22.03.2023

Sonnenskilauf am Berg, Frühlingserwachen am See

Urlaub in der Tourismusregion Millstätter See, Bad Kleinkirchheim, Nockberge

In Kärnten, an der sonnigen Südseite der Alpen, lautet das Motto seit jeher lustvoll leben und gelassen genießen. Hier treffen abwechslungsreiche Regionen mit unterschiedlichsten Erlebnisräumen auf eine große Portion südliche Gastfreundschaft und die kulinarisch einzigartige Kärntner Alpen-Adria-Küche.

Frühlingserwachen am See und Sonnenskilauf am Berg verspricht die Tourismusregion Millstätter See – Bad Kleinkirchheim – Nockberge. Die Region präsentiert sich derzeit mit einem traumhaften Winterwunderland, genussvollem Sonnenskilauf, einzigartiger Seen-Wellness und raffinierter Slow Food Kulinarik.

Millstatt liegt am Nordufer des Millstätter Sees und wuchs Ende des 19. jahrhunderts mit Beginn des Fremdenverkehrs zu einem blühenden Ort für Sommerfrische heran. Der Tourismus ist auch der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Millstatts Ortsbild wird von Villen und Sommerresidenzen geprägt, die dem Ort einen wunderbaren Charme sowie ein romantisches Urlaubsflair verleihen. 1879 wurde die erste Villa erbaut, seither änderte sich das Bild des stillen Fischerdorfs besonders im Bereich der Architektur. Viele Adelige aus dem Kaiserreich Österreich ließen hier, wie bereits kurz erwähnt, ihren Sommersitz erbauen. Diese Villen aus der Gründerzeit, die heute das Ortsbild von Millstatt prägen, sind durch Tafeln an den Häusern gekennzeichnet und auf dem Millstätter Villenweg zu bestaunen.

Absolut sehenswert in Millstatt ist auch das Stift Millstatt. In der Zeit um 1070 wurde das Benediktinerkloster Millstatt gegründet und die zugehörige Stiftskirche im romanischen Stil erbaut. Der Stifter, der bayrische Pfalzgraf Aribo II., schenkte dem neu gegründeten Kloster ein großes Gebiet, das von Seeboden bis zur Turracher Höhe reichte. Die Mönche betrieben nicht nur Fischerei und Landwirtschaft, Brauerei und Weinbau inbegriffen, sondern richteten auch eine Bildhauer-, Maler- und Schreibschule ein. Sie waren auch für die Rodung einiger damals noch dicht bewaldeten Seitentäler verantwortlich, wo sich weitere Siedlungen bildeten. Das Kloster war für vier Jahrhunderte nicht nur geistlicher Mittelpunkt, sondern übte auch die Gerichtsbarkeit aus.

Die Habsburger hoben die Benediktinerabtei nach einer Phase der Misswirtschaft 1469 auf. An ihrer Stelle bekam der Orden der St. Georgsritter, den Kaiser Friedrich III. gestiftet hatte, um der Gefahr der einfallenden Türken zu begegnen, das Kloster sowie dessen Besitzungen überantwortet. Die Georgsritter bauten neben dem alten, halb verfallenen Klostergebäude eine neue, wehrhafte Ordensburg, um gegen die Überfälle der Türken gewappnet zu sein. Aus dieser Zeit stammen die heute noch erhaltenen vier Türme, das Georgsritter- und Hochmeisterschloss (letzteres heute „Lindenhof“) sowie Reste der Wehrmauern. Die Kirche gehört heute der Pfarre, alle anderen Gebäude des ehemaligen Klosters sind unter staatlicher Verwaltung (Österreichische Bundesforste).

Eine Sehenswürdigkeit ist auch der Sprungturm. Im Mai 1929 beschloss der Millstatter Gemeinderat den Bau eines Sprungturms mit Wasserrutsche im Strandbad. Die zwölf Meter hohe Stahlbetonkonstruktion war für damalige Zeiten eine sehr große Herausforderung. Der Turm steht zur Hälfte auf einer „Felsnase“, denn für das Springen ins Wasser braucht man ja eine gewisse Tiefe. Der andere Teil des Turms steht auf 56 Piloten aus Tannenholz. Diese Bäume sind inzwischen 120 bis 150 Jahre alt und haben eine Länge von rund 15 Metern. Der Turm wurde nach dem System Hennebique, einem französischen Patent für Eisenbetonkonstruktionen, erbaut. Für den Zeitpunkt der Errichtung eine wahnsinnig geniale Konstruktion, die man mit bloßem Auge eher den 1970er- oder 1980er- Jahren zuschreiben würde.

Da einige Piloten zwischen „Tag und Nacht“ standen (einmal mehr im Wasser, einmal weniger), wurden sie faul. 30 Piloten wurden daher bei der behutsamen Sanierung „geköpft“ und mit Stahlprothesen verstärkt. 2008 wurde der Turm unter Denkmalschutz gestellt, aber zwischen 2009 und 2019 aufgrund von Sicherheitsmängeln gesperrt. Im August 2019 gab es dann eine feierliche Wiederinbetriebnahme des Sprungturms.

103 Pistenkilometer

Natürlich gibt es rund um den Millstätter See zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Ein Beispiel ist das Vier-Sterne-Superior Romantik SPA Hotel Seefischer in Döbriach. Die Kombination Sonne, Wasser, stilvolle Zimmer, beste Kulinarik, Entspannung und Spaß gehören im Seefischer zu einem perfekten Urlaub. Der Gast findet hier nicht nur ein separates SPA Haus, sondern einen eigenen Strand am Millstätter See sowie einen kleinen Yachthafen. Was will man mehr, um die Auszeit vom Alltag zu genießen.

Vom Millstätter See geht es zum Sonnenskilauf hinauf nach Bad Kleinkirchheim, Kärntens zweitgrößtes Skigebiet. 103 bestens präparierte Pistenkilometer mit 24 Liftanlagen erschließen die sanfte Alpinwelt der Nockberge und bieten so für Groß und Klein, Jung und Alt ideale Pistenbedingungen. Gemütlich familiär rund um St. Oswald, rasant sportlich rund um Bad Kleinkirchheim.

Ein besonderes Pisten-Zuckerl in Bad Kleinkirchheim ist „Ski vor 9“. Im exklusiven kleinen Kreis treffen die Gäste direkt an der Talstation der Kaiserburgbahn und nach einem Warm-up-Coffee-Snack Skilegende Franz Klammer. Mit ihm es dann noch vor Sonnenaufgang rauf auf den Berg zum Early morning skiing. Zwei Stunden lang erkundet man dann an der Seite von Franz Klammer das Skigebiet. Selbstverständlich gibt der Abfahrtsolympiasieger von 1976 den einen oder anderen Tipp, verrät Tricks für den perfekten Carving-Schwung und gibt amüsante Anekdoten zum besten. Nach dieser bleibenden Erinnerung lässt man bei einem gemütlichen Brunch mit köstlicher regionaler Alpen-Adria-Kulinarik den Morgen ausklingen. Leider gibt es für „Ski vor 9“ mit Franz Klammer nur ein paar wenige Termine.

Atemberaubend und bezaubernd zugleich sind darüber hinaus die unzähligen Möglichkeiten, die die Nockberge abseits der Pisten zu bieten haben. Behutsam schlängeln sich Winterwanderwege rund um die Orte Bad Kleinkirchheim, St. Oswald und Feld am See. Nahezu lautlos gleiten Langläufer über die perfekt gespurte, acht Kilometer lange Talloipe in Bad Kleinkirchheim. Sie bietet ideale Voraussetzungen für Anfänger und Könner dieser Sportart gleichermaßen. Sowohl Skating als auch klassischer Stil kann hier gelaufen werden. Abenteuerlicher wird es bei eine geführten Schneeschuhwanderung oder einer Skitour in dem Biosphärenpark Nockberge. Hier kann der Gast magische Sonnenschein-Momente in der Stille der sanften Alpinwelt genießen.

Die südliche Lage von Bad Kleinkirchheim auf der Sonnenseite der Alpen kann der Gast in der regionalen Küche so richtig gut schmecken. Traditionelle Gerichte treffen hier auf den mediterranen Einfluß des Alpen-Adria-Raums und so entstehen bodenständige Gerichte mit südlicher Leichtigkeit. Ob herzhaft, deftig oder mediterran: Feinschmecker genießen hier regionale Produkte auf höchstem Niveau. Überzeugen von dieser Geschmacksvielfalt kann man sich in einer der 23 urigen Hütten und Restaurants im Skigebiet von Bad Kleinkirchheim oder in einem der zahlreichen Restaurants der Region. 

Zu erwähnen wären hier die Unterwirt Hüttn direkt im Bad Kleinkirchheimer Skigebiet sowie Trattlers Einkehr im Ort, wo regionale Küche den Gaumen verwöhnt. In der Einkehr besteht beispielsweise ein 5-Gänge-Slow-Food-Menü aus einem geräucherten Carpaccio mit eingelegtem Gemüse, einer Karotten-Orangen-Cremsuppe mit Ingwer und Zimt, einem Zitronen Risotto, einem rosa gebratenem Schweinefilet mit Grillgemüse und Kartoffelspalten sowie der Spezialität des Hauses, der Trattlers Hoftorte mit Preiselbeeren, Schoko und Walnuß. Gaumen, was willst du mehr?Ein kulinarischer Genuss hoch zwei.

Von Bad Kleinkirchheim geht es hinauf auf über 1700 Meter in die Turracher Höhe. Dank der Höhenlage zählt die Turracher Höhe zu den schneesichersten Skiregionen Österreichs. Von November bis Mai präsentiert sich hier ein Winterparadies auf insgesamt 43 Kilometern bestens präparierten Pisten. 

Die Ferienregion Turracher Höhe ist ein Hochplateau auf 1763 Metern mitten in den Nockbergen und liegt genau auf der Grenze von Kärnten und der Steiermark. Im Sommer wird die Turracher Höhe von drei idyllischen Bergseen geprägt, die der Sage nach durch Freudentränen entstanden, die Gott vergoss, als er sah, was er Schönes erschaffen hatte. Der Zirbenbestand auf der Turracher gehört zu den größten zusammenhängenden Zirbenwäldern Österreichs.

Touristisch zeichnet sich die Region in den Nockbergen vor allem durch ihre Serviceorientierung aus, hier zu nennen der im Winter bekannte, „Pistenbutler“. Dieser einzigartige Service auf der Piste ist für alle Skigäste kostenlos und ein Service der Turracher Höhe Bergbahnen. Die Pistenbutler kredenzen den Brettelfans ein Gläschen Prosecco, haben für verschnupfte Nasen ein Taschentuch parat oder helfen aus mit Sonnencreme für gerötete Gesichter.

Ein toller Beherberungsbetrieb auf der Turracher Höhe ist das Vier-Sterne-Superior Hotel Hochschober, direkt am Ufer des Turracher Sees. 1929 eröffnete Familie Leeb den Gasthof Hochschober. Die besondere Lage auf der Turracher Höhe – auf 1763 Metern Seehöhe – erforderte besondere Ideen. Darauf – außergewöhnliche Ideen zu entwickeln und sie dann auch umzusetzen – versteht sich Familie Leeb bereits in der dritten Generation. Auffallend dabei ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, die einer Neuerung stets vorausgeht. Heute führt Familie Leeb und Klein die Tradition des Hauses fort, als Gastgeber aus Leidenschaft und mit Detailverliebtheit. Sie sind fest verwurzelt in der Region und gleichzeitig begeisterte Reisende, unterwegs auf der Suche nach Erlebnisideen.

Ein beheiztes Schwimmbad im kalten See? Saunen mit Panoramablick und direktem Zugang zum Bergsee? Ein Hamam und ein Chinaturm mitten in den Alpen? Immer wieder gelingt es dem Hotel Hochschober, seine Gäste mit Ideen zu überraschen, die aufs Erste geradezu verrückt klingen. Gleichzeitig sind sie bis ins kleinste Detail durchdacht: die Quintessenz aus eigener Begeisterung, zahlreichen Studienreisen und dem Streben nach Authentischem. Den Chinaturm beispielsweise hat ein chinesischer Architekt geplant, sämtliche Einrichtungsgegenstände stammen aus China. Von chinesischen Tee-Meistern lernten die Hochschober-Mitarbeiter sogar die Kunst der Teezeremonie.

Das Hochschober ist ein Ort zum Entspannen, Erholen und Genießen. Es bietet gleichzeitig aber auch, für jeden der es will, eine jede Menge an Aktivitäten. Hier gilt das Motto: Alles kann, nichts muss. (Friedrich H. Hettler)
 

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