Freizeit und Reise

Tolle Panoramen genießt man zum Beispiel vom Hochgrat. (Foto: Oberstaufen Marketing, Moritz Beierlein)

11.09.2019

Spektakuläre Ausblicke genießen

Die Premiumwanderwege in Oberstaufen - Wandern mit Aussicht

Wenn die Luft wieder klarer wird und die Sonne nicht mehr ganz so erbarmungslos brennt, beginnt für Bergfreunde die schönste Zeit des Jahres – die Wandersaison. Neben der Bewegung sind es vor allem die Panoramen und Ausblicke in die Natur, die das Wandern so attraktiv machen. Dank der bevorzugten Lage am Rand der Allgäuer Alpen kann man in Oberstaufen nicht nur in ganz unterschiedlichen Höhenlagen wandern, sondern dabei auch noch wirklich spektakuläre Ausblicke von drei ganz unterschiedlichen Wanderwegen genießen, die zu Recht vom Deutschen Wanderinstitut mit dem Wandersiegel „Premiumwanderwege“ ausgezeichnet sind.

Den ersten fantastischen Ausblick hat man auf dem Premiumwanderweg „Wildes Wasser“ schon gleich zu Beginn: Von der Bergstation der Hündlebahn, wo die Tour startet, kann man weit in Richtung Nordosten über die grünen Hügel des Allgäuer Voralpenlandes schauen. Dazwischen liegt, nicht weit entfernt, der Große Alpsee. Und wer genau hinsieht, kann vielleicht sogar die Lädine, ein mittelalterliches Segelschiff erkennen. Der Premiumwanderweg führt auf seinen elf Kilometern auch über die Weißach, die sich an den Buchenegger Wasserfällen beeindruckend aus dem Felsen rund 18 Meter in die Tiefe stürzt. Der Wasserfall ist gut zugänglich, eignet sich an heißen Tagen für eine erfreuliche Abkühlung und bietet neben dem imposanten Anblick auch spannende Einblicke in die Geschichte der Allgäuer Alpen. Die Felsstufen sind aus dem typischen Gestein des Naturparks, dem sogenannten Nagelfluh. An den Hängen der Weißachschlucht wächst einer der letzten Urwälder Deutschlands, das Naturwaldreservat Achrain – eine Mischung aus Weißtannen, Ahornbäumen, Buchen, Eiben, Mehlbeeren und Eschen, die sich im Herbst übrigens in den schönsten Farbtönen verfärben und damit einen weiteren spektakulären Ausblick bieten.

Über eine alpine Hochebene führt der Premiumwanderweg „Alpenfreiheit“. Der knapp 17 Kilometer lange Rundweg startet an der Bergstation der Imbergbahn. In aller Ruhe und Stille sind hier oben über die Jahrhunderte Ahornbäume, Bergulmen, Weißtannen, Ebereschen und einige mehr zu imposanten Riesen gewachsen. Ein wahrer Baumveteranen-Garten ist auf den Alpweiden entstanden. Einige Exemplare hat die Natur besonders bizarr wachsen lassen, wie etwa den „hohlen Baum“. Er ist wohl rund 350 Jahre alt und hat einen Umfang von 6,5 Metern. Damit ist er der zweitstärkste Ahorn Deutschlands. Eine der Eiben ist vermutlich sogar rund 1000 Jahre alt. Ebenfalls uralt ist das Häderich-Moor, an dem man auf der „Alpenfreiheit“ vorbeikommt und das sich auf dem grenzüberschreitenden Wanderweg bereits auf österreichischer Seite befindet. Es ist eines der besterhaltenen Hochmoore in dieser Höhenlage. Wenige Gehminuten nach dem Moor gelangt man auf den Gipfel des Kojensteins, der auch noch zu Österreich gehört. Bei gutem Wetter können Wanderer von hier sogar das Ulmer Münster sehen.

Alpin und sehr anspruchsvoll

Der „Luftige Grat“ ist der alpine und wohl anspruchvollste Weg unter den drei Premiumwanderwegen in Oberstaufen. Seinem Namen macht er alle Ehre: Auf den ersten Kilometern passiert man ein paar ausgesetzte, felsige, eben sehr „luftige“ Stellen und einige der höchsten Gipfel der Nagelfluhkette, wie etwa den 1704 Meter hohen Seelekopf. In den extremen Lebensbedingungen hier oben, wo beständig der Wind über den Grat fegt, überleben nur wenige Pflanzen. Eine davon ist die Silberwurz. Kurz bevor der Weg den Grat verlässt, gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man einen beeindruckenden Weitblick in Richtung Westen hat.

Hinter den nahen Bergen des Bregenzerwalds in Österreich erhebt sich das wuchtige Säntis-Massiv, das bereits in der Schweiz liegt. Etwas weiter nordwestlich ist der Bodensee zu erkennen mit den vielen Wein- und Obstgärten an seinem Ufer und schließlich folgt die sanft hügelige, grüne Voralpenlandschaft des Westallgäus und Oberschwabens. Bei besonders guter Sicht sind am Horizont sogar der Schwarzwald und die Schwäbische Alp zu erkennen.

Das beliebte Weitwander-Event „Fjällräven Classics“ findet ab 2020 erstmals auch in Deutschland statt – in Oberstaufen. Auf der dreitägigen Weitwanderung im Mai nächsten Jahres übernachten die Teilnehmer in Zelten und wandern tagsüber in einem Rundkurs über die Höhenzüge oberhalb des Alpsees bis Oberstaufen. Das Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, die Menschen zu ermutigen, raus in die Natur zu gehen und die Ruhe und Freiheit zu genießen. Schnelligkeit bei der Anmeldung (www.classic.fjallraven.com) ist gefragt, denn die Plätze sind extrem begehrt. (FHH)

(Die Buchenegger Wasserfälle - Foto: Oberstaufen Marketing, Jürgen M. Waffenschmidt; Uralte Baumveteranen stehen entlang des Wanderwegs Alpenfreiheit - Foto: Oberstaufen Marketing)


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