Kommunales

Das 1877 errichtete Stadtheater von Augsburg wird als Vier-Sparten-Haus genutzt. (Foto: dpa)

10.02.2015

Baukosten wachsen Augsburg über den Kopf

Die Theatersanierung wird doppelt so teuer wie geplant, beim Hauptbahnhof-Tunnel drohen 50 Millionen Euro extra

Die Sanierung des völlig maroden Augsburger Theaters wird nach einer neuen Schätzung fast eine viertel Milliarde Euro und somit ein Vielfaches der bisher erwarteten Summe kosten. Baureferent Gerd Merkle sagte, dass sich die gesamten Investitionen für die Modernisierung des Großen Hauses, für den Neubau eines kleinen Theaters mit rund 400 Plätzen und für die Ausweichspielstätten während der Bauzeit auf etwa 235 Millionen Euro belaufen. Im Jahr 2009 war ein Hamburger Architekturbüro noch von weniger als 100 Millionen Euro ausgegangen.
Wie die Mehrkosten finanziert werden sollen, ist bislang völlig unklar. "Diese Summe ist derzeit im Haushalt nicht abgebildet", meinte Merkle. "Zur Zeit gibt es keine Lösungsansätze." Die nächsten Wochen soll nun über die Generalsanierung öffentlich diskutiert werden, Ende März ist eine Grundsatzentscheidung des Stadtrats geplant. Der Baureferent sagte, dass im besten Fall mit einer Förderung von etwa 70 Millionen Euro durch den Freistaat gerechnet werden könne.
Das denkmalgeschützte Große Haus darf wegen Brandschutzmängeln nur noch vorübergehend bespielt werden, zudem ist der Bühnenturm überlastet und braucht eine neue Statik. Von Mitte 2016 soll das Theater deswegen zunächst in die Augsburger Kongresshalle umziehen, als Ersatz für Werkstätten und Proberäume sollen während der Bauzeit leerstehende Industriegebäude angemietet werden. Der Bau werde mindestens vier Jahre dauern, sagte Merkle - bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten oder Finanzierungsproblemen auch länger. 

Intendantin: "Ist überall so"


Theaterintendantin Juliane Votteler wollte trotz des dramatisch gestiegenen Investitionsbedarfs nicht von einer "Kostenexplosion" reden. Bei Theaterprojekten in anderen Städten sehe es nicht anders aus. "Es ist eigentlich überall so", sagte sie.
Das Theater ist nicht die einzige Augsburger Großbaustelle, die mit drastisch gestiegenen Kosten zu kämpfen hat. Die bereits begonnene Untertunnelung des Hauptbahnhofs, für die früher ebenfalls rund 100 Millionen Euro veranschlagt wurden, soll inzwischen auch mit etwa 150 Millionen Euro zuzüglich jährlichen Steigerungen zu Buche schlagen. Kritiker befürchten, dass bis zur geplanten Eröffnung des Straßenbahntunnels im kommenden Jahrzehnt Gesamtkosten von 300 Millionen Euro aufgelaufen sein könnten.
Das Theater ist allerdings nicht die einzige Augsburger Großbaustelle, die mit einer Kostenexplosion zu kämpfen hat. Die bereits begonnene Untertunnelung des Hauptbahnhofs der Fuggerstadt, für die vor wenigen Jahren ebenfalls rund 100 Millionen Euro veranschlagt wurde, soll inzwischen auch mit mindestens etwa 150 Millionen Euro zuzüglich jährlichen Kostensteigerungen zu Buche schlagen. Kritiker befürchten, dass bis zur geplanten Eröffnung des Straßenbahntunnels im kommenden Jahrzehnt Gesamtkosten von 300 Millionen Euro aufgelaufen sein werden. (dpa)

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