Kommunales

Immer mehr Anträge lassen sich online stellen. (Foto: dpa)

22.07.2019

Bayerns Behörden treiben die Digitalisierung voran

In sieben Pilot-Landkreisen können Bürger ab Montag Behördenleistungen online in Anspruch nehmen können. So kann künftig etwa ein Gesundheitszeugnis im Internet beantragt werden

Bayerns Behörden treiben die Digitalisierung voran: In sieben Pilot-Landkreisen sollen Bürger ab Montag Behördenleistungen online in Anspruch nehmen können, etwa einen Antrag für ein Gesundheitszeugnis stellen. Zunächst ist geplant, dass 21 Formulare aus den Bereichen Straßenverkehrswesen, Umwelt- und Naturschutz, Gaststätten- und Gewerberecht, Jagd- und Fischereiwesen sowie Gesundheits- und Veterinärwesen digital zur Verfügung stehen, wie das bayerische Digitalministerium mitteilte.

Das Pilotprojekt ist Teil des Koalitionsvertrages. CSU und Freie Wähler hatten beschlossen, die wichtigsten Verwaltungsdienste ab Ende 2020 online bereitzustellen. Bis 2023 soll Bayern deutschlandweit die Führungsrolle bei elektronischen Behördendiensten einnehmen.

Hälfte der Bürger sucht online den Kontakt zu Behörden

Ab Ende 2022 sind Behörden bundesweit durch das Onlinezugangsgesetz verpflichtet, Verwaltungsleistungen auch elektronisch anzubieten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat im vergangenen Jahr die Hälfte der Bürger übers Internet Kontakt zu Behörden gesucht. Allerdings selten fürs Ausfüllen und Versenden von Formularen.

Die Landkreise für den Test der Online-Formulare sind Aschaffenburg (Unterfranken), Bad Tölz-Wolfratshausen (Oberbayern), Cham (Oberpfalz), Fürth (Mittelfranken), Kulmbach (Oberfranken), Neu-Ulm (Schwaben) und Passau (Niederbayern). Den Startschuss gibt Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) am Montag in Aschaffenburg. (dpa)

Kommentare (1)

  1. udo am 23.07.2019
    Wie schön.

    Tolle neue digitale Welt...

    Und wer denkt an die zunehmende Überalterung der Gesellschaft? Schon heute können viele, um nicht zu sagen sehr viele ältere Menschen kaum oder gar nicht hinreichend mit einem smartphone umgehen, sind sie mit vielem überfordert -

    und werden nun auch von der Politik allein gelassen, die neben dem Hype um einer in manchen derzeit überzogenen Klimaschutz-Debatte auch dem digitalen "Wahn" immer mehr erliegt.

    Kürzlich sah ich, wie ein älteres Ehepaar heillos verunsichert in Augsburg am Bahnhof stand, weil ein DB-Bediensteter diesem erklärt hatte, sie könnten ein Fahr-Ticket per Handy "nachordern"...

    Sogar am Automaten in der Schalterhalle hatten diese Menschen ersichtliche Mühe, den Fahrschein noch zu lösen - da sie die ganze Tasten-Apparatur total überanstrengte. Jemand anderes kam zu Hilfe und sorgte dafür, dass das Paar den Fahrschein erhielt.

    Wo soll das also enden?

    E-Akten in Behörden, bei Ärzten, Telemedizin, weil immer mehr Arztpraxen am Lande schließen (müssen) und, und, und...

    Die junge und mittlere Generation mag den Anforderungen der Digitalisierung gewachsen sein, ältere und alte Menschen sind es nicht.

    Doch:

    Wer denkt an sie, damit auch sie weiterhin am Leben teilnehmen können?

    Ich sage da nur:

    Leute, Leute - geht in euch in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Das Heil der neuen Welt wird auch in Digitalisierung nicht grenzenlos liegen -

    niemand etwa sagt uns, wie etwa der Hype ums E-Auto mal endet?

    Was wird aus den millionenfachen Batterie-Alt-Lasten dann?

    Heute schon schlagen ganze Dörfer in Südamerika Alarm in Sachen "sauberes Trinkwasser", weil in den Bergen dort vor ihrer Haustür Zink und anderes massenhaft abgebaut wird - damit die schöne neue Welt weiter tolle und immer tollere smartphones bekommt...

    Ich glaube, die Zukunft des Autos liegt MITNICHTEN im E-Auto, sondern im Wasserstoff-betriebenen Auto von übermorgen.

    Jetzt aber werden wir die ganze Republik bald mit E-Zapfsäulen überziehen - und allen wird eingeredet - selbst von CDU und CSU! - das sei der ultimative Öko- und Klima-Segen einer mobilen Gesellschaft...

    Und niemand rät zur Besinnung - niemand gebietet all dem Einhalt.

    Es geht nicht darum, gegen Digitalisierung zu sein, aber es geht sehrwohl darum, zu erkennen, dass auch sie Grenzen haben muss -

    und dass man alle mitnehmen muss - auch und gerade jene, die damit nicht zurecht kommen.

    Sonst werden der "Abgehängten" immer mehr - und was das für eine plurale Demokratie bedeuten wird, kann sich jeder ausmalen.

    Udo
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