Kommunales

Nicht nur in Nürnberg tritt der Amtsinhaber 2020 nicht mehr an. (Foto: dpa/daniel karmann=

18.04.2019

Das Personal-Karussell dreht sich

Im kommenden Jahr werden bei den Kommunalwahlen diverse Oberbürgermeister nicht mehr antreten – ein Überblick

Im März 2020 finden in Bayern Kommunalwahlen statt. Die Staatszeitung zeigt, in welchen größeren Städten die Oberbürgermeister nicht mehr ins Rennen gehen und die Wahl deshalb besonders spannend werden dürfte.

In Aschaffenburg ist das Rennen 2020 komplett offen. Nach zwei Jahrzehnten tritt Amtsinhaber Klaus Herzog (SPD) nicht mehr an. Sowohl CSU als auch SPD haben gute Chancen, seinen Nachfolger zu stellen. Die Sozialdemokraten treten mit dem bekannten dritten Bürgermeister Jürgen Herzing, die Christsozialen mit der ebenfalls etablierten zweiten Bürgermeisterin Jessica Euler an. Zumindest Außenseiterchancen in der 70 000-Einwohner-Stadt hat Grünen-Kandidat Stefan Wagener.

In Augsburg will CSU-Mann Kurt Gribl nicht erneut antreten. Das OB-Amt sei ein Amt auf Zeit, begründete er im März diesen Schritt. Das Rennen um die Nachfolge Gribls, der zugleich Chef des Städtetags ist, ist völlig offen.


Bambergs OB Andreas Starke (SPD) und die Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Freie Wählervereinigung Bayreuther Gemeinschaft) haben sich hingegen noch nicht erklärt.


Der Erlanger OB Florian Janik (SPD) will laut Rathausangaben wieder kandidieren. Gleiches gilt für den Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD). Und in Ingolstadt steht Rathauschef Christian Lösel (CSU) für eine weitere Amtszeit bereit.


Kaufbeurens OB Stefan Bosse kandidiert erneut. Der 54-jährige Christsoziale wird auch von der Kaufbeurer Initiative (KI) unterstützt. Er regiert seit 2004, gilt als Favorit. Auch die SPD hat angekündigt, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Außerdem gibt es Spekulationen, dass der FW-Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl antritt. In Kempten tritt CSU-OB Thomas Kiechle erneut an. Der 52-Jährige gilt als klarer Favorit.


In Landsberg hat sein Parteikollege Mathias Neuner beste Chancen auf einen erneuten Wahlsieg. In Landshut könnte es für den Amtsinhaber Alexander Putz eng werden. Der liberale Überraschungssieger von 2016 muss sich gegen den aussichtsreichen CSU-Mann Thomas Haslinger sowie Bayerns Grünen-Vorsitzende Sigi Hagl behaupten.


Der Lindauer Oberbürgermeister Gerhard Ecker (SPD) verzichtet auf vier Jahre seiner Amtszeit und stellt seinen Posten im Frühjahr 2020 vorzeitig zur Verfügung. Der 61-Jährige will damit erreichen, dass Stadtrat und OB wieder gemeinsam an einem Termin gewählt werden können. Ecker war erst im vergangenen Jahr im Amt bestätigt worden. Schon damals hatte er angekündigt, seinen Posten vorzeitig zur Zusammenlegung der Wahltermine niederlegen zu wollen. Ecker wäre eigentlich noch bis 2024 Rathauschef. Der frühere Augsburger Stadtdirektor ist seit 2012 OB in der 25 000 Einwohner großen Stadt.


Im ebenfalls im Südwesten Bayerns gelegenen Memmingen stehen 2020 dagegen keine Bürgermeister-Wahlen an.


In der Landeshauptstadt gibt es mit SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter zwar einen klaren Favorit. Vor allem den Grünen werden in München jedoch durchaus gute Chancen eingeräumt, erstmals eine Frau in das höchste Amt an der Isar zu hieven. Deren Kandidatin Katrin Habenschaden könnte davon profitieren, dass die Ökopartei bei der Landtagswahl stärkste Kraft an der Isar war. Die CSU hat mit Kristina Frank zumindest Außenseiterchancen.


In Neu-Ulm dürfte Beobachtern zufolge Amtsinhaber Gerold Noerenberg (CSU) vermutlich erneut antreten, wie es zuletzt hieß. Seine Wiederwahl ist jedoch keineswegs sicher.


In Nürnberg hatte zuletzt OB Ulrich Maly sein Ausscheiden bekannt gegeben. „Es war das Ergebnis einer sehr selbstkritischen Betrachtung“, begründete der 58-Jährige seine Entscheidung. Weil der neben Münchens OB Reiter wohl beliebteste bayerische SPD-Politiker nicht mehr antritt, macht sich nun vor allem die CSU Hoffnung, den Chefsessel in der fränkischen Metropole für sich zu erobern.


In Passau soll Armin Dickl für die CSU als Oberbürgermeisterkandidat SPD-Amtsinhaber Jürgen Dupper herausfordern. „Eine starke CSU-Stadtratsliste in die Kommunalwahl 2020 zu führen erfüllt mich gleichzeitig mit Stolz und Demut“, sagte Dickl Ende März. Sein Optimismus ändert allerdings nichts daran, dass der seit 2008 amtierende Dupper klarer Favorit in der niederbayerischen Kommune ist.


In einer anderen Donaustadt ist das Rennen völlig offen. In Regensburg ist wegen des Korruptionsprozesses gegen den suspendierten OB Joachim Wolbergs (SPD) noch unklar, ob er überhaupt nochmals antreten kann. Wolbergs selbst hatte mehrfach erklärt, wieder ins Amt zurückkehren zu wollen.

Das oberbayerische Rosenheim steht derweil vor einem Wechsel an der Rathausspitze. Amtsinhaberin Gabriele Bauer (CSU) darf 2020 mit dann 68 Jahren nicht mehr antreten.

Auch in Schwabach tritt CSU-Mann Matthias Thürauf nach zwei Wahlperioden nicht mehr an. Der 45-Jährige regierte die mittelfränkische 40 000-Einwohner-Stadt seit 2008. Und in Würzburg will derweil CDU-Mitglied Christian Schuchardt seinen OB-Posten behalten. Die CSU unterstützt ihn im Wahlkampf.
(Tobias Lill)

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