Kommunales

Beim Warten auf Hilfe in seelischer Not kommt es manchmal auf jede Minute an. (Foto: dpa/Fabian Sommer)

21.10.2021

Fünf Jahre Krisendienst Psychiatrie Oberbayern

Eigener Notruf für Menschen in seelischer Notlage

0800 / 655 3000 – erste Hilfe für die Seele: Seit 2016 hatte der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern rund 130.000 Telefonkontakte mit Menschen in seelischen Notlagen. Die mobilen Einsatzteams führten knapp 10.000 Hausbesuche und persönliche Beratungen durch. „Diese Zahlen zeigen: Die Hilfeangebote des Krisendienstes wirken“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Netzwerkes. „Unser Beschluss war goldrichtig, verlässliche Krisenhilfe für alle Bürgerinnen und Bürger Oberbayerns zu schaffen.“

Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern wurde seit 2016 stufenweise aufgebaut und ist seit Herbst 2017 in allen 20 Landkreisen und den drei kreisfreien Städten präsent. Seit diesem Frühjahr ist die oberbayerische Krisenhilfe Teil der Krisendienste Bayern (www.krisendienste.bayern/oberbayern). Die Leitstelle ist rund um die Uhr erreichbar; die aufsuchenden Krisenteams sind 24/7 in Rufbereitschaft. „Für den Krisendienst sind in Oberbayern fast 1000 hochkompetente Fachkräfte im Einsatz“, sagte Mederer in seiner Festrede. „Sie alle leisten hervorragende Arbeit.“„Menschen in seelischen Notlagen haben jetzt ihren eigenen Notruf“, sagte Mederer weiter. Der Krisendienst sei ein „wichtiger Schritt zur Gleichstellung, Entstigmatisierung und Inklusion von Menschen mit seelischen Erkrankungen“. Durch einen frühzeitigen Anruf bei der Leitstelle ließen sich chronische Krankheitsverläufe vermeiden. Die Kooperation mit Polizei und Kreisverwaltungsbehörden trage zudem zur Deeskalation von Krisensituationen bei. „Damit lassen sich viele Zwangseinweisungen in die Psychiatrie vermeiden. Wenn sich Menschen in seelischen Krisen freiwillig behandeln lassen, unterstützt das ihre Genesung wesentlich“, sagte der Bezirkstagspräsident. „Deshalb ist es enorm wichtig, sich frühzeitig helfen zu lassen.“

 

Steuerung und Weiterentwicklung


Im Krisendienst-Netzwerk kooperieren die Träger der freien Wohlfahrtspflege, die Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) und weitere Netzwerkpartner beispielhaft. Der Bezirk Oberbayern hat den Krisendienst nach Ende der Projektphase in die Regelförderung übernommen. Er finanziert die aufsuchenden Hilfen, die Beratungstermine in den Sozialpsychiatrischen Diensten sowie die Träger der Abend-Wochenend-Feiertags-Dienste (AWF) mit rund 14,3 Millionen Euro pro Jahr; dazu steuert der Freistaat Bayern für die Kosten der Leitstelle rund 3,1 Millionen Euro bei.

Die Steuerung und Weiterentwicklung des Netzwerks verantwortet künftig die Krisendienst Psychiatrie Oberbayern gGmbH. Deren gleichberechtigte Gesellschafter sind das kbo-Isar-Amper-Klinikum als Träger der Leitstelle sowie der Trägerverein der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Oberbayern e. V. (Arge e. V.). Dieser verantwortet die aufsuchenden Hilfen. Erstmals arbeiten hier die kbo-Kliniken mit der Arge freie gleichberechtigt und auf Augenhöhe zusammen. „Dass wir als Kostenträger eines so großen Projektes die Steuerungsverantwortung abgeben, zeugt von großem Vertrauen in die Fähigkeit zur Zusammenarbeit so vieler Beteiligter“, erklärte Mederer, der auch Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) ist. (Constanze Mauermayer)

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