Kommunales

Das Angebot in Dorfläden ist meist nicht so breit gefächert wie in Discountern, aber das wichtigste ist vorhanden. (Foto: dpa/Armin Weigel)

12.11.2019

Hessen informieren sich über Dorfläden-Projekt in Donau-Ries

Genossenschaftliches Konzept ist einzigartig in Deutschland

Die Erfolgsgeschichte der genossenschaftlichen Dorfläden wird seit 2016 im Dorfladennetzwerk Donau-Ries gebündelt. Das Netzwerk ist einzigartig in ganz Deutschland. Es unterstützt die Dorfläden auf Landkreisebene und vernetzt sie regelmäßig zu wichtigen Themen. Nun informierte sich die Kommunalpolitische Vereinigung, kurz KPV, Hessen über das Konzept der genossenschaftlichen Dorfläden in der Region.

In der vergangenen Woche bereiste eine Delegation der KPV, Kommunalpolitische Vereinigung, Hessen den Landkreis Donau-Ries. Ziel der Exkursion war es, sich über die Dorfläden im Donau-Ries und das einzigartige Dorfladennetzwerk zu informieren. Konversionsmanagerin Barbara Wunder dazu: „Es war uns eine Ehre dieses tolle Projekt auch über die bayerischen Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen und einen Impuls für eine adäquate Nahversorgung im ländlichen Raum in ganz Deutschland zu setzen!“.

Die zweitätige fachliche Bereisung wurde durch einige touristische Programmpunkte ergänzt, um den Teilnehmern die Region näher zu bringen. Auch Airbus Helicopters wurde besichtigt und zeigte eindrucksvoll die Produktion und einen wichtigen Wirtschaftsfaktor vor Ort. Kernpunkt war jedoch die Besichtigung einiger Dorfläden und der Austausch mit den Verantwortlichen der Genossenschaften. Hier wurde das Erfordernis eines erheblichen ehrenamtlichen Engagements der Dorfläden klar kommuniziert. Zudem wurde deutlich, dass Dorfläden nicht allein wirtschaftlich sondern vor allem auch in Bezug auf den sozialen Nutzen zu sehen sind, welchen die Läden für die Dorfgemeinschaft als Treffpunkt haben.

Landesweit sterben inhabergeführte Lebensmittelläden

Das Dorfläden in der Struktur der Dörfer heute wichtiger sind denn je, zeigt das bayernweite Sterben der inhabergeführten Lebensmittelmärke. Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung und fehlenden Nahversorgungsstrukturen ergreifen Dorfgemeinschaften daher selbst die Initiative und gründen Genossenschaften. Dass dieses System gut funktioniert, zeigen die zehn etablierten Dorfläden im Landkreis Donau-Ries.

Darauf ist die Delegation aufmerksam geworden und nimmt nun die gewonnen Eindrücke und Impulse für den ländlichen Raum mit zurück nach Hessen. Auch dort sind, wie in den bayerischen ländlichen Räumen, Dorfläden wichtige Strukturfaktoren für kleine Kommunen. Eine Nahversorgung und einen Treffpunkt im Dorf zu haben, fördert die Ansiedlung von Unternehmen und Neubürgern. Die regionalen Produkte, die in den Dorfläden verkauft werden, schaffen zudem einen Mehrwert. Für die Kunden, die hochwertige Lebensmittel erhalten können, für die Produzenten, die einen zusätzlichen Vertriebsweg erhalten und für die Dorfläden selbst, die sich mit dem Angebot von Supermärkten und Discountern abheben können.

Die Unterstützung des Konversionsmanagements in Form des Dorfladennetzwerkes Donau-Ries hat ebenso Aufmerksamkeiten in Hessen geweckt. Landrat Stefan Rößle betont in diesem Zusammenhang: „Wir sind einzigartig in ganz Deutschland! Das Dorfladennetzwerk Donau-Ries ist das einzige Netzwerk deutschlandweit, dass Dorfläden lokal auf Landkreisebene vernetzt und unterstützt.“ Ein Vorteil des Netzwerkes ist vor allem der der Erfahrungsaustausch, das kooperative und arbeitsteilige Handeln sowie der Austausch von Informationen und Ideen.

Fachlichen Input zu unterschiedlichsten Themen geben sich die Teilnehmer gegenseitig, das Konversionsmanagement oder Experten aus der Region. Das Konversionsmanagement des Landkreises Donau-Ries koordiniert dieses Netzwerk, leitet die gemeinsamen Projekte und unterstützt die Dorfläden vor allem in den Bereichen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Durch ständigen Austausch, Wissenstransfer und Diskussion über aktuelle und zukünftige Bedarfe im Netzwerk bleiben die Prozesse für alle Teilnehmer transparent. Projekte werden gemeinschaftlich erarbeitet und so von allen getragen. (BSZ)

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