Kommunales

Ein Müllwagen entlädt Biomüll in einer Deponiehalle. Oft enthält dieser unerwünschte Substanzen. (Foto: dpa/Julian Stratenschulte)

18.02.2022

Inhalt Grüner Tonnen wird auf Plastikmüll kontrolliert

Verschärfung der Bioabfallverordnung

Bioabfälle sollen künftig stärker auf Verpackungsrückstände kontrolliert werden müssen. Einem entsprechenden Antrag der Länder Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf Änderung der Bioabfallverordnung hat der Bundesrat jetzt zugestimmt.

Der Bundesrat schlägt vor, dass die aufbereiteten, ursprünglich verpackten, Lebensmittelabfälle in Zukunft besser auf Verpackungsrückstände kontrolliert werden, bevor sie durch Vergärung oder Kompostierung weiterverwertet werden. Der Änderungsantrag sieht vor, dass ursprünglich verpackte Bioabfälle in Zukunft alle drei Monate durch eine anerkannte Untersuchungsstelle auf Rückstände analysiert werden müssen. Derzeit erfolgt dies lediglich über Sichtkontrollen. Insbesondere Mikrokunststoffe und kleine Plastikteile können hierbei nicht ausreichend erkannt werden. Man begrüße diesen Schritt, sagt Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

Grundvoraussetzung für die Herstellung etwa von hochwertiger Bio-Komposterde sind möglichst sortenreine Bioabfälle, idealerweise ohne Fremdstoffe. Durch deren Nutzung kann Torf – bei dessen Abbau Moorlandschaften zerstört und große Mengen CO2 freigesetzt werden – besser substituiert werden. Die Qualitätsverbesserung von Bioabfällen trägt damit auch zum Klimaschutz bei.

Bürgerschaft drohen höhere Entsorgungsgebühren

Doch wer möchte schon im Kompost – und somit auch auf dem Acker, im Garten oder in seiner Blumenerde auf dem Balkon – bunte Plastikschnipsel finden? Diese gelangen insbesondere dadurch in die Biotonne, dass Bioabfälle oft in Plastiktüten verpackt werden. Die neue Bioabfallverordnung führt daher nun strenge Grenzwerte für die zulässigen Kunststoffanteile im Bioabfall ein. Bioabfälle werden aber auch verunreinigt, wenn neuartige, sogenannte biologisch abbaubare Materialien oder kompostierbare Kunststoffe über die Biotonne entsorgt werden.

„Viele solcher neuen Bio-Kunststoffprodukte wie Verpackungen, Kaffeekapseln oder Sammeltüten gelten laut Aufdruck zwar als biologisch abbaubar. Bei genauem Hinsehen sind sie es aber nicht beziehungsweise zersetzen sich zu langsam. Sie stören daher den Prozess in den Bioabfall-Behandlungsanlagen und verursachen zusätzlichen Aufwand“, kritisiert VKU-Vize Hasenkamp. Das bedeutet für die kommunalen Entsorgungs- und Verwertungsfirmen von Bioabfällen in der Praxis aber auch, dass man Biotonnen verstärkt auf Fehlwürfe kontrollieren werde, so Patrick Hasenkamp weiter. „Dies kann für die Bürgerinnen und Bürger die Folge haben, dass wir mit Plastik verunreinigte Biotonnen stehen lassen beziehungsweise mit der teureren Restmüllabfuhr entsorgen müssen.“ (André Paul)

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