Kommunales

Auch in Passau, der vom Hochwasser wohl gefährdetsten Kommune Bayerns, wurden erstmals die Grenzen für Überschwemmungsgebiete offiziell festgelegt. Der Gesetzgeber hat das angesichts des Klimawandels so gefordert. Bis zu einem Drittel des Territoriums könnte unter Wasser stehen. (Grafik: Stadt Passau)

01.04.2010

Jetzt bloß kein Regen!

Nach schneereichem Winter: Wissenschaftler untersuchen Hochwasserrisiko

Wie oft haben Sie in diesem Winter die Schneeschaufel in die Hand genommen? Im Rückblick gesehen und gefühlt schippten die Bayern meterhohe Berge weg. Da stellt sich die Frage: Droht uns dieses Frühjahr angesichts der Schneeschmelze erneut eine Hochwasserkatastrophe?
Joachim Stoermer, Diplom-Meteorologe von der bayerischen Hochwasserzentrale München, blickt zur Einschätzung der Lage auf die letzten 15 Jahre zurück. Die Schneemengen, die derzeit im Mittelgebirge und in den Alpen liegen, sind gottlob im Vergleich dürftig: 2,50 Meter (Vorjahr 4,20) auf der knapp 3000 Meter hohen Zugspitze und 1,60 Meter (Vorjahr 2,15) auf dem halb so hohen Großen Arber im Bayerischen Wald. Die Rekordmarke auf der Zugspitze wurden übrigens im Jahr 1999 erreicht: 4,80 Meter.
Die Menschen im Freistaat erinnern sich noch gut an das Pfingsthochwasser, ein Jahrhundertereignis für die Städte Kelheim und Neustadt an der Donau. In Weltenburg strömten erstmals seit 150 Jahren die Fluten in die barocke Asamkirche. Am Großen Arber wurde mit 3,10 Meter der Schneerekord im Jahr 2006 gemessen. Es war der Winter, in dem die Schneelast Hallen- und Scheunendächer zum Einsturz brachte. In Bad Reichenhall wurden 15 Eisläufer unter den Trümmern begraben.
Es hat also Winter mit deutlich stärkeren Schneefällen gegeben. Hochwasserexperte Stoermer bewertet die aktuelle Situation deshalb als „nicht so dramatisch“. Vor allem für Mittelfranken kann er Entwarnung geben. Dort wurde die Schneedecke schon Anfang Februar durch das milde Klima weggeschmolzen. Das Hochwasser von Altmühl, Fränkischer Saale und Unterer Main erreichte teilweise die Meldestufe 3 (von insgesamt 4). Die hochwassererprobte Dreiflüssestadt Passau ist dann besonders betroffen, wenn durch Niederschlag oder Schneeschmelze hohe Pegel von Inn und Donau gleichzeitig aufeinandertreffen. Experte Stroemer sieht dafür aber keine Anzeichen: Mit den ersten warmen Frühlingstagen werde das Tauwasser aus dem ostbayrischen Mittelgebirge die Bäche und Flüsse anschwellen lassen, also auch die Donau. Das Tauwetter wird erst danach die Höhenlagen der Alpen erfassen und den Inn speisen. (Hubert Denk)

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