Kommunales

Gribl. Foto: dpa

29.05.2019

Kampf um die Fuggerstadt

Die CSU nominiert Eva Weber als Kandidatin für die Nachfolge des Augsburger OB Gribl

Die Augsburger Bürgermeisterin Eva Weber ist von der CSU zur Oberbürgermeisterkandidatin für die Kommunalwahl 2020 gewählt worden. Bei der Delegiertenversammlung erhielt die 41-Jährige am Montagabend 97 Prozent der Stimmen. Weber hatte keinen Gegenkandidaten. CSU-Amtsinhaber Kurt Gribl hatte überraschend angekündigt, nach zwei Wahlperioden bei der Wahl am 15. März in Bayerns drittgrößter Stadt nicht mehr antreten zu wollen. In den vergangenen Jahrzehnten wechselten sich in Augsburg Vertreter von CSU und SPD als Rathauschefs ab.

Die Sozialdemokraten wollen den städtischen Ordnungsreferenten Dirk Wurm aufstellen, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde. Er muss aber noch von der Parteibasis bestätigt werden. Gemessen an den jüngsten Europawahlen dürften auch die Grünen gute Chancen haben. Am Sonntag wählte jeder vierte Augsburger die Partei, die mit großem Abstand zur zweitstärksten Kraft wurde. Die Grünen befinden sich derzeit aber noch in einem Auswahlverfahren. Zwei Frauen und ein Mann bewerben sich als OB-Kandidaten der Grünen, die Mitglieder sollen am 26. Juni den Spitzenkandidaten bestimmen. 

SPD und Grüne rechnen
sich gute Chancen aus

CSU, SPD und Grüne bilden derzeit in der knapp 300 000 Einwohner großen Stadt die Rathauskoalition. „Die Wahl ist kein Selbstläufer“, warnte Amtsinhaber Gribl seine Parteifreunde. Er empfahl seine bisherige Stellvertreterin Weber, weil sie als Finanzreferentin bisher viele Projekte ermöglicht habe. Zudem komme sie als zweite Bürgermeisterin bei den Bürgern gut an. Weber selbst versprach: „Ich werde keine Sonntagsreden halten, ich werde liefern.“ Die 41-Jährige ist die Tochter des ehemaligen Allgäuer Landtagsabgeordneten Alfons Zeller. 

Bei der Wahl werden voraussichtlich noch weitere Parteien und Gruppierungen OB-Bewerber ins Rennen schicken. Es wird erwartet, dass letztlich etwa zehn bis zwölf Kandidaten auf den Wahlzetteln stehen. 

Gribl hatte im März überraschend ankündigt, nicht mehr anzutreten. Er hat das Amt des OB seit 2008 inne. Damals hatte ihn niemand auf der Rechnung, als er entgegen aller Prognosen die Wahl zum OB gewann. Die CSU hatte den damals noch Parteilosen zunächst vor allem deswegen nominiert, weil keiner der etablierten CSU-Politiker den Amtsinhaber Paul Wengert (SPD) herausfordern wollte. Vom Außenseiter stieg Gribl nicht nur zum Rathauschef auf. So machten ihn die Christsozialen später zu ihrem Parteivize. Seit 2017 amtiert er auch als Städtetagspräsident. Dabei scheut er auch den Konflikt mit der Staatsregierung nicht – zuletzt etwa bei der Umsetzung der Digitalisierungsoffensive in Bayerns Schulen.

Sein Augsburger Nachfolger wird alle Hände voll zu tun haben. Seit Jahren hat die Fuggerstadt damit zu kämpfen, dass ein ums andere Mal Industriekonzerne eine große Zahl an Jobs abbauen. Zuletzt hatte Fujitsu einen massiven Stellenabbau angekündigt. Zudem explodieren die Mieten. Immer mehr Menschen können diesenicht mehr bezahlen. (dpa/till)

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