Kommunales

Angesichts steigender Temperaturen mangelt es in vielen urbanen Kommunen oft noch an innerstädtischem Grün. (Foto: dpa/Sebastian Willnow)

06.05.2022

Klimaschutz bald als Pflichtaufgabe?

Das Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) hat eine Studie erstellt, die Kommunen zu mehr Verantwortung drängen soll

Kommunen fehlen oft die Ressourcen, um eine effektive Klimapolitik zu betreiben. Dabei ist der Handlungsdruck hoch: Gerade urbane Räume sind stark von der Klimaerwärmung betroffen. In einer neuen wissenschaftlichen Studie stellen Forschende des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) drei erprobte Handlungsmodelle vor.

Hintergrund: Städte verursachen weltweit einen Großteil der Treibhausgasemissionen, insbesondere durch Industrie, Bautätigkeit und Verkehr und sind damit ein maßgeblicher Treiber des Klimawandels. Gleichzeitig sind sie durch ihre Lage und baulichen Strukturen oft besonders vom Klimawandel betroffen: Hitzewellen, Starkregen und Stürme richten in Städten zunehmend schwere Schäden an und gefährden die Gesundheit der Stadtbevölkerung bis hin zu Todesfällen.

Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland bisher keine kommunalen Pflichtaufgaben. Die Dringlichkeit der Lage erfordert daher, dass Kommunen selbst aktiv werden. Ihnen bleibt nur noch wenig Zeit, eigene Lösungsansätze zum Umgang mit dem Klimawandel zu entwickeln und zu testen. „Hierfür fehlen Kommunen jedoch oft die personellen und finanziellen Ressourcen“, sagt der Stadtforscher Wolfgang Haupt von der Forschungsgruppe Urbane Nachhaltigkeitstransformationen des IRS.

Vor diesem Hintergrund empfehlen die Autor*innen in ihrem neuen Papier, den Fokus stärker auf den Transfer von bereits erprobten Maßnahmen aus anderen Städten zu legen. Ihre Handlungsempfehlungen richten sich an politische Verantwortliche in Kommunen und an Mitarbeitende von Stadtverwaltungen, die für die Koordination der Klimapolitik (Klimaschutz und/oder Klimaanpassung) innerhalb ihrer Stadt verantwortlich sind.

 

Institutionelle Veränderungen in der Verwaltung



Kern ihrer Handlungsempfehlungen sind Maßnahmen, die auf institutionelle Veränderungen innerhalb einer Stadtverwaltung abzielen. Konkret geht es um die Einrichtung eines Klimarats (Potsdam), die Einführung eines Klima-Checks in der Bauleitplanung (Remscheid) und die Einrichtung einer Klima-Stabsstelle (Würzburg). Diese Maßnahmen weisen ein hohes Transferpotenzial auf, da für deren Umsetzung keine besonderen Voraussetzungen innerhalb der Stadt nötig sind. Das Paper gibt knapp und übersichtlich Auskunft über die zentralen Erfolgsfaktoren der drei Maßnahmen.

Die Studie wurde im Rahmen des Projekts Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Großstädten und Mittelstädten, (ExTrass) erarbeitet. ExTrass wurde durch das Bundesbildungsministerium gefördert. (BSZ)

 

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