Kommunales

Eine Straßenlaterne mit einer neuen, umweltschonenden Leuchte auszustatten kostet etwa 15 Euro. (Foto: Bilderbox)

26.03.2010

Kommunen geht ein Licht auf

Stromversorger wollen mit Kostenübernahme bei Umrüstung der Straßenlaternen Gemeinden stärker an sich binden

Und wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her – den wahrsten Sinn des Wortes erleben derzeit die finanziell gebeutelten bayerischen Kommunen seitens der großen Stromanbieter im Freistaat – wenn auch nicht ganz ohne Hintergedanken.
Laut einer im April letzten Jahres in Kraft getretenen EU-Verordnung sind die Städte und Gemeinden verpflichtet, bis spätestens 2012 alle Straßenleuchten auf umweltschonenden Betrieb umzustellen. In ganz Bayern weisen des nachts etwa 250 000 Laternen den Weg durch die Dunkelheit – praktisch, aber eben auch intensiv in der Produktion von umweltschädigendem Kohlendioxid. Ökologisch deutlich weniger belastend ist stattdessen so genanntes Gelblicht. Das leuchtet zwar schon in vielen der 3000 bayerischen Gemeinden – aber eben nicht in allen und nicht flächendeckend. Wird der Stichtag überschritten, droht Brüssel mit Bußgeldern.
Der Energieversorger E.on Bayern hat jetzt ein Förderprogramm zur Umrüstung aufgelegt. Der Stromriese aus Regensburg – er ist Platzhirsch bei der Versorgung in Oberfranken, der Oberpfalz, Ober- und Niederbayern und betreibt die Straßenbeleuchtung in 1250 bayerischen Gemeinden – stellt nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Das reicht für die Umrüstung von etwa 100 000 kommunalen Straßenleuchten“, so Sprecher Maximilian Zängl. Mit weniger Geld, aber dafür schon seit gut zwei Jahren engagiert sich auf diese Weise die LEW, die hauptsächlich in Schwaben aktiv ist. „Mit den insgesamt bereitgestellten 450 000 Euro wurden bereits in 200 Gemeinden die Leuchten umgestellt“, so Kommunikationschef Eckart Wruck. N-ergie , der hauptsächlich Mittel- und Unterfranken versorgt, spricht von „auf die Gemeinde abgestimmten individuellen Finanzierungsprogrammen“. Die Nürnberger betreiben in rund 250 Kommunen die Straßenbeleuchtung. Bisher wurden zirka 25 000 Leuchten in 125 Kommunen umgebaut. Ziel sei es, so Sprecherin Angelika Ruland, bis 2013 die Maßnahme abzuschließen.
Die Versorger verfolgen mit ihrem Angebot zwei Pläne: Zum einen wird das ökologische Profil geschärft und das nicht immer unumstrittene Image – die Stromkonzerne gelten vielen als Abzocker – verbessert. Viel wichtiger aber: Die Kommunen werden langfristig an den Versorger gebunden. Wettbewerbshüter haben den Konzernen angekündigt, sich für eine weitere Liberalisierung stark zu machen. Außerdem setzen viele, vor allem größere Städte, wieder verstärkt auf Eigenversorgung durch ihre Stadtwerke und wollen kleinere Nachbarn – Stichwort: interkommunale Kooperation – dazu gern mit ins Boot holen. Die großen Versorger sind also gut beraten, ihre Claims zu sichern. (André Paul)

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